Gefaehrliche Begegnungen
Ich will nicht vorher noch gefickt werden!«
Seine Augenbraue ging nach oben und er sah ehrlich völlig überrascht aus. »Du denkst, ich werde dich umbringen?« fragte er langsam, als würde er seinen Ohren nicht trauen.
»Wirst du nicht?« Jetzt war Mia dran, überrascht zu sein. Ihr Herz schlug, als sei sie gerade einen Marathon gelaufen und sie konnte kaum denken.
Er trat einen Schritt zurück. Er hatte immer noch seine Kleidung an, fiel ihr jetzt auf. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war eigenartig. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie gedacht, dass sie ihn irgendwie verletzt hätte.
»Mia«, sagte er müde, »nur weil ich böse auf dich bin, heißt das doch nicht, dass ich dir in irgendeiner Form wehtue, und schon gar nicht, dass ich dich umbringe.«
»Tust du nicht?«
Mia hatte Schwierigkeiten, das zu verarbeiten. Seit dem Moment, in dem sie ihn im Klub gesehen hatte, war sie sich vollkommen sicher gewesen, dass sie diese Entdeckung nicht überleben würde.
»Natürlich nicht«, sagte er und sah sie immer noch mit diesem eigenartigen Gesichtsausdruck an. »Du hast heute Nacht mein Vertrauen ausgenutzt, aber du warst betrunken und dumm–«
Mia blinzelte. Irgendetwas stimmte da nicht.
» –und ich hätte es besser wissen müssen, als dich an einem Samstagabend einfach so gehen zu lassen.«
Sie starrte ihn verwirrt an und wagte kaum zu hoffen, dass sie ihn richtig verstanden hatte. »Du bist verärgert, weil ich ausgegangen bin?«
»Verärgert ist untertrieben für das, was ich gerade fühle«, sagte er ruhig. »Du hast diesen hübschen Wurm Hand an dich legen lassen und dann hast du ihn auch noch vor meinen Augen geküsst. Nein, Mia, verärgert trifft es nicht einmal ansatzweise. «
Er wusste von Nichts.
Ihre Knie gaben vor Erleichterung fast nach und sie hielt sich an der Duschwand fest. So unglaublich das auch zu sein schien, seine Wut von heute Nacht bezog sich nur auf seine unangebrachte Eifersucht und hatte nichts mit der Widerstandsbewegung zu tun.
Das war eine verblüffende Erkenntnis und Mia wünschte sich verzweifelt, über den Nebel, der jeden ihrer Gedanken zu durchsetzten schien, hinaus denken zu können. Sie schüttelte ihren Kopf, um ihn frei zu bekommen. »Es tut mir leid«, sagte sie vorsichtig. »Ich dachte nicht, dass es dich interessieren würde, wenn ich heute Abend ausginge. Ich wollte nur ein wenig Spaß mit Jessie haben und... Ich dachte einfach, dass es dir sowieso egal ist. Ich wollte einfach nur tanzen, ich schwöre es...«
Er sah sie weiterhin so an, als versuchte er, ihre Gedanken zu entschlüsseln.
»Okay, Mia«, sagte er langsam, »Geh jetzt einfach duschen, ja? Wir reden, wenn du fertig bist.«
Und dann ging er, und machte dabei einen weiten Bogen um die zersplitterte Tür, die auf dem Boden lag.
13. Kapitel
Sie würde leben. Er sagte, dass er ihr nicht wehtun würde. Trotz seiner Wut.
Korum wusste ja auch nicht über ihren wahren Verrat Bescheid. Sie hatte unglaublich viel Glück gehabt.
Ihr Kopf drehte sich und jeder Muskel in ihrem Körper zitterte als Nachwirkung der Adrenalinkicks. Während sie so da stand, merkte sie auf einmal, wie sich ihr Magen zusammen zog. Sie stürzte zur Toilette und war kaum dort angekommen, als sich ihr kompletter Mageninhalt in das Becken ergoss. Das giftige Gemisch aus Alkohol und Angst war offensichtlich zu viel für sie gewesen.
Beschämt hockte sie nackt vor der Toilette und zitterte unkontrolliert. Sie spülte das widerliche Zeug hinunter und kroch mit ihrer verbleibenden Kraft zurück unter die Dusche. Sie machte das Wasser an und erschauerte vor Wonne, als der warme Strahl über ihren eisigen Körper ran.
Die heiße Dusche wirkte Wunder und nach ein paar Minuten fühlte sich Mia gut genug, um vom Boden aufzustehen. Sie wusch und seifte jeden Millimeter ihres Körpers und spülte danach die ganzen Spuren dieser furchtbaren Nacht weg. Als sie damit fertig war, trocknete sie sich ab, zog sich einen dicken flauschigen Bademantel an und putzte sich ihre Zähne zweimal, um den widerlichen Geschmack in ihrem Mund weg zu bekommen. Jetzt war sie bereit, Korum wieder unter die Augen zu treten, auch wenn sie eigentlich einfach nur umkippen und für mindestens zehn Stunden schlafen wollte.
Er wartete im Wohnzimmer auf sie und schaute sich gerade etwas in seiner Handfläche an als sie schüchtern eintrat. Er sah auf, winkte sie zu sich heran und Mia näherte sich ihm, allerdings nur sehr vorsichtig, da sie immer noch
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