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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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amüsieren.
    »Prost!«
    Der zweite Kurze ging noch leichter runter und Sachen nahmen in Mias Kopf einen angenehmen unscharfen Schimmer an. Die Tanzfläche lockte, der pulsierende Rhythmus der Musik vibrierte in ihren Knochen. Mia schnappte sich Jessies Hand und zog sie in die wogenden Massen.
    Die nächste Stunde tanzten sie ohne Unterbrechung. Ein gutes Lied nach dem anderen wurde gespielt und die Tanzfläche tobte. Mia tanzte erst mit Jessie, danach mit zwei anderen Mädchen, die sich angetanzt hatten, gefolgt von einer Gruppe Typen von der Wall Street, die versuchten, ihren freiliegenden Rücken zu berühren, und letztendlich wieder mit Jessie. Sie tanzte, bis sie erhitzt und schwitzig und atemlos war und ihre Beinmuskeln vom vielen in die Knie gehen, das zu einem ordentlichen Perreo gehörte, zitterten. Sie tanzte, bis sie sich nicht länger daran erinnern konnte, warum sie sich vorhin so elend gefühlt hatte und was der morgige Tag bringen könnte.
    »Ich brauche Wasser!« Jessie schrie, um die Musik zu übertönen. Lachend kam Mia mit ihr zur Bar. Sie nahmen jede ein Glas Leitungswasser und einen Wodka. Diesmal war Jessie schon zu beschwipst um abzulehnen, als ein gut aussehender Typ, der ihnen irgendwie bekannt vorkam – vielleicht jemand aus dem Reality TV – anbot, ihre Getränke zu bezahlen.
    Edgar – der wie sich herausstellte Schauspieler in einem kürzlich abgesetzten Drama gewesen war – verstand sich auf Anhieb super mit Jessie. Ihre Mitbewohnerin fühlte sich von der Aufmerksamkeit eines Stars geschmeichelt und flirtete und lachte, was das Zeug hielt. Mia fühlte sich ein wenig ausgeschlossen und beschloss deshalb, eben kurz alleine zur Toilette zu gehen.
    Als sie zurückkam, hatten sich zwei von Edgars Freunden zu ihnen an die Bar gesellt. Sie waren beide gut aussehend auf diese jungenhafte Art, die gerade angesagt war, und machten außerdem den Eindruck, als seien sie bestens in Form. Sie stellten sich vor und Mia erfuhr, dass sie auch aus der gleichen Sendung waren. Peter war ein Stuntdouble und Sean war einer der Nebendarsteller. »Was soll das sein, Entourage? « scherzte Mia und die Jungs lachten und sagten zustimmend, dass ihr Leben sehr viel mit der alten Sendung gemeinsam hatte.
    Da ihnen offensichtlich auffiel, dass sie sich in einen Mädchenabend gedrängt hatten, bestellten sie noch eine Runde Getränke für alle. Diesmal war es Tequila und Mia verschluckte sich fast an dem starken Nachgeschmack, der auch nach dem Biss in die Zitrone immer noch in ihrem Mund blieb. Ihre Alkoholpegel messende Nase war schon lange über das juckende Stadium hinweg und sie wusste, dass sie das wahrscheinlich morgen bereuen würde. Aber gerade jetzt, mit Wodka und Tequila im Blut, war es ihr einfach egal.
    Mia hatte auch nicht vor gehabt, Kerle aufzureißen, aber Peter entpuppte sich als ein ausgesprochen guter Gesprächspartner. Seine Stimme war tief genug, um sich gegen die laute Musik durchzusetzen und sie erfuhr, dass sie beide Polnische Vorfahren hatten. Seine Eltern waren erst kürzlich in das Land gekommen, aber trotzdem war er Amerikanischer Staatsbürger und sprach akzentfrei. Er hatte selber gerade erst die New York Universität abgeschlossen – die Tisch School of Arts – und wollte eines Tages Filmproduzent werden. Da er immer sehr sportlich gewesen war, war Stuntdouble der beste Weg gewesen in dem Bereich Fuß zu fassen und Leute kennen zu lernen und er hatte Glück gehabt, einen Auftritt in der kürzlich abgesetzten Sendung zu ergattern.
    Er schien auch wirklich an Mia interessiert zu sein, seine blauen Augen funkelten, wann immer er sie ansah. Mit seinem gewellten blonden Haar sah er wie ein spitzbübischer Engel aus, und Mia musste einfach über einige seiner übertriebenen Komplimente, die er ihr machte, lachen. Unter normalen Umständen, wäre ein spaßiger, extrovertierter Typ wie er niemals an jemandem interessiert gewesen, der so schüchtern und lebensfremd war wie Mia – und sie konnte nichts daran ändern, sich durch seine Aufmerksamkeit sehr geschmeichelt zu fühlen. Als Peter sie nach ihrer Nummer fragte, gab sie sie ihm, ohne weiter darüber nachzudenken. Der Alkohol im Blut verlangsamte ihre Denkfähigkeit gerade soweit, dass sie jede Vorsicht vergaß.
    Sie gingen wieder auf die Tanzfläche – Edgar und Peter gesellten sich zu ihr und Jessie. Sean, der sich wahrscheinlich wie das fünfte Rad am Wagen fühlte, ging weg, um sich zu einer anderen Gruppe von Mädchen zu

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