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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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nichts entgegenzusetzen. Sie wurden durch den Sog weggerissen und verschwanden im dunklen Wasserwirbel um die glatte Kugel herum.
    Hilflosigkeit machte sich in ihr breit, gefolgt von Panik, die Tania völlig orientierungslos zurückließ. Sie hämmerte mit ihren Fäusten gegen die Barriere und schrie wieder: »Hilfe! Zu Hilfe!«
    Große Überraschung. Niemand antwortete. Nicht dass sie erwartet hatte, dass irgendjemand hier unten auftauchen würde. Sie war schließlich meilenweit unter Wasser. Meilenweit entfernt von Sicherheit... und Rettung. Aber was noch schlimmer war - jedenfalls für sie -, war die Dunkelheit.
    Und die Angst, die damit einherging.
    Gott helfe ihr. Sie konnte nicht viel erkennen außerhalb ihres durchsichtigen Käfigs. Drinnen jedoch? Sie sah alles: die gewölbte Decke, die scharfe Kante des flachen Bodens, wo er auf die abgerundeten Seiten der Innenwände traf. Doppelverglast und mit Licht erfüllt glühte die Kugel in der tintenschwarzen Tiefe. Das schwache blaue Glimmen reichte allerdings nicht weit, war gerademal stark genug, um die Luftblasen zu erkennen, die ihr wie ein langschwänziger Komet folgten.
    Tania kniete sich auf den Boden und rutschte vorsichtig nach hinten. Als ihre Fersen auf die Rückwand hinter ihr trafen, hielt sie sich den Mund zu, um einen weiteren Schrei zu ersticken. O Mist. O Gott. Sie steckte so was von in der Klemme. Und sie hatte viel zu viel Angst, um klar denken zu können.
    Raus.
    Sie musste hier raus. Und zwar sofort. Raus aus der Luftblase. Raus aus dem Wasser. Raus aus ihrem eigenen Kopf und wieder an einen Ort, wo Vernunft regierte.
    Mit einem weiteren heiseren Schrei hämmerte sie erneut gegen die Barriere. Und wieder. Wieder und wieder schlug sie auf das blaue Leuchten ein, bis sie total erschöpft war. Als sie keine Kraft mehr hatte, beugte sie sich vor und presste ihre Stirn gegen die kühle Fassade, das Bum-Bum-Bum ihres Herzens pochte in ihren Ohren, und ihre Arme hingen schlaff herab.
    Sie registrierte kaum das stechende Pochen in ihren Händen. Auch nicht ihre Prellungen. Oder ihre eingerissenen Fingernägel.
    Sie war jenseits jedes rationalen Gedankens, die Fähigkeit, normal atmen zu können, war nicht mehr als eine ferne Erinnerung. Nur eine Sache registrierte sie, und zwar diese dämliche Schneekugel - oder was auch immer es war -, verbunden mit der Tatsache, dass sie nicht hinauskonnte.
    Totale Gefangenschaft. Kein Entkommen möglich. Im Arsch mit einem großen A.
    In den tiefsten Tiefen saß sie in der ozeanischen Entsprechung der Todeszelle. Wartete. Beobachtete. Eingeschlossen in einem Albtraum, in dem Panik bereits gekommen und gegangen war. Jetzt herrschte das Entsetzen, hob seine keulenförmigen Fäuste und schlug gnadenlos auf sie ein.
    Drachen.
    Sie war angegriffen worden von Drachen.
    Trockenes Schluchzen stieg auf in ihrer Kehle. Es konnte kein Zweifel daran bestehen. Sie würde sterben. Genau hier. Eingeschlossen von allen Seiten. Vergraben in tiefer See, während sie darauf warte, dass ihr Luftvorrat zur Neige ging. Kein Zurück. Keine Wiederholungen. Kein über Los gehen oder zweihundert Dollar kassieren.
    Tania kniff die Augen zusammen, um die neuerlich aufkommenden Tränen zu unterdrücken, hob den Kopf und starrte hinaus in den Abgrund. Ironisch, nicht wahr? Sie spielte nicht mal gern Monopoly, und dennoch, in den letzten Momenten, bevor der Tod sie einkassierte, zog nicht ihr Leben an ihr vorbei (wie alle Welt immer wieder behauptete, dass es das tat). Keine wunderbaren Kindheitserinnerungen mit Sommervergnügen kamen hoch. Keine großartigen Leistungen, die sie für sich verbuchen konnte. Alles, woran sie denken konnte, war dieses verdammte Gesellschaftsspiel und die Tatsache, dass sie nie wieder den Würfel rollen lassen würde. Tania atmete schmerzhaft stoßweise, als Bedauern sie ergriff.
    So viele Dinge, die unerledigt blieben ... ungesagt und ungetan.
    Sie würde sich von ihrer Schwester nicht verabschieden können. Ihre beste Freundin nie Wiedersehen. Oder ihr Meisterwerk entwerfen. Keine weiteren Landschaften mit üppigen bunten Blumen und wunderschönen Bäumen. Keine Spielplätze, Pfade oder Teiche planen oder Kinder glücklich machen. Überhaupt nichts mehr.
    Nur ein kaltes, dunkles, nasses Grab.
    Und Mac. Was auch immer ihm passiert war, es konnte nichts Gutes gewesen sein. Sie hatte mitbekommen, wie das Auto um sie herum explodiert war. Hatte ihren armen kleinen Mini kreischen hören, als das Stahldach aufgerissen

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