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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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zu werfen, war wahrscheinlich nicht die beste Strategie. Aber das war Tania schnuppe. Der Idiot-vom-Dienst verdiente noch viel Schlimmeres - zum Beispiel eine gehörige Tracht Prügel - dafür, dass er sie dazu gebracht hatte, ihm zu vertrauen. Und während aus ihrem Entsetzen mehr und mehr Wut wurde, brüllte Tania ihn an: »Ich meine es ernst, Mac. Hol mich hier raus, oder ich werde ... ich werde ...«
    Verdammter Mist aber auch. Sie wusste nicht, was sie tun würde, nur dass das, was sie tun würde, nicht gut wäre für Mac. Dass es gespickt wäre mit haufenweiser Garstigkeit und jeder Menge Arschtritten, während sie ihm die Vertrauenskarte wieder entzog, die sie ihm vorhin übergeben hatte.
    Vertrauen. Ha. Als würde er als vertrauenswürdig durchgehen! Ein lügender Mordkommission-Bulle-beziehungsweise-Drache?
    Mann, sie hätte ihm niemals so viel Vertrauensvorschuss geben dürfen. Sie hätte ihre Instinkte ignorieren sollen -das Bedürfnis, ihm zu glauben - und an ihrer eigentlichen Überzeugung... nämlich Vertraue Nie Einem Mann festhalten sollen. Hatte sie denn gar nichts von ihrer Mutter gelernt? Oder von dem Nichtsnutz, der sich ihr Vater nannte?
    Männer logen. Immer.
    Tania ballte die Fäuste, als sich die Gewissheit in ihr breitmachte. Sie wurde ganz ruhig, und dann plötzlich unglaublich wütend. Dieses lügende Ekelpaket. Dieser betrügerische Mistkerl. Er hatte sie absichtlich in die Irre ge-führt... war in ihren Wagen gesprungen (unaufgefordert!), hatte sich neben sie gesetzt (wie ein Fotomodell aussehend und nach Calvin Klein riechend... dem himmlischen Duft, dem sie nicht widerstehen konnte!) und diese seidenweiche Stimme benutzt, um sie zu überreden, widerstandslos mitzukommen (diese miese Arschgeige!).
    Also, mit Vertrauen war sie durch. Und sich vor Angst in die Hose machen zu müssen, stand ihr auch bis oben hin. Es langte ihr, in einer blöden Luftblase zu hocken, die mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durchs Wasser raste, während sie auf ihren Tod wartete.
    Also Schluss mit Leugnen und plausiblen Erklärungen. Schluss mit möglich versus unwahrscheinlich. Sie hatte gesehen, was sie gesehen hatte... mal abgesehen von dem irren feuerspeienden Drachenzeug. Jetzt war es an der Zeit, sich zusammenzureißen und allen Mut zusammenzunehmen. Sie musste der Wahrheit ins Auge sehen und durfte nicht ihren Kopf in den Sand stecken. Nicht jetzt, wo ihr Leben davon abhing.
    Und ehrlich? Sauer zu sein auf Mac half. Damit hatte sie ein Ziel, etwas, woran sie sich festhalten konnte. Und irgendwie machte das den ganzen Unterschied aus: das Grauen, das ihr den Magen umdrehte, legte sich, der Druck auf ihrer Brust ließ nach, sie bekam wieder Luft und das Gefühl, sich besser im Griff zu haben und besser mit dem umgehen zu können, was als Nächstes kam, Schuppen, scharfe Klauen und alles.
    Und wenn sie sich irrte und der rote Drachen auftauchte, um sie zu töten?
    Tania schluckte die aufsteigende Galle hinunter. Der scheußliche Geschmack blieb, als das Entsetzen erneut auf einen Besuch vorbeikam, und sie heftig erschauderte. Richtig. Falsch. Freund oder Feind. Es war nur eine Frage der Semantik. Davon, wer sie zuerst erreichte.

Egal wie, sie würde sich nicht kampflos ergeben. Mut zu beweisen war schließlich allemal besser als zu heulen.

10
    Von tief unten mitten in Gig Harbor beobachtete Mac, wie seine Kameraden sich in verschiedene Richtungen zurückzogen. Raffinierter Schachzug. Teile und herrsche. Außerdem hatte es noch die wunderbare Wirkung, dass es die Razorback zerstreute. Den Blick auf den Nachthimmel gerichtet, sah er zu, wie der Feind sich in kleinere Gruppen aufteilte, um die anderen Nightfury zu verfolgen. Er beschwor einen weiteren Wasserspeer herbei. Der glatte, kräftige Schaft wog schwer in seiner Klaue, und das Bedürfnis, ihn zu werfen und noch einen Abtrünnigen auszuschalten wurde immer dringlicher.
    Geduld wurde jedoch nicht umsonst als eine Tugend betrachtet.
    Ivar trieb sich schließlich immer noch da draußen herum und beobachtete ihn von wo auch immer. Wartete auf den Moment, wo er die Deckung verließ. Pech gehabt, Arschloch. Mac dachte nicht im Traum daran, den Ozean wieder zu verlassen, jedenfalls nicht in nächster Zeit. Seine Strategie war abzuwarten und in dem Moment zuzuschlagen, wo der Anführer der Abtrünnigen aus seinem Versteck auftauchte.
    Mac schwamm in Kreisen, seine Schwimmhäute und seine haifischartige Schwanzflosse trieben ihn schneller voran als der

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