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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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der Gasse lag.
    Der faulige Gestank von Müll stieg auf. Er morste Wiek noch einmal an. Die kosmische Verbindung, die sie teilten, flammte auf. Er schluckte den schlechten Geschmack in seinem Mund herunter und röchelte: »Wiek.«
    Ein Herzschlag, dann zwei, vergingen. Venom ließ den Kopf hängen. Sein Freund musste entweder gelandet oder tot sein. Verfluchter Mist. Er hatte seinen besten Freund in den Tod geschickt, während er in die andere Richtung...
    » Was zur Hölle ist los?«
    Erleichterung durchfuhr ihn. »Ich bin unten.«
    »Ohne Scheiß?« knurrte Wiek, und durch ihre Verbindung war das Geräusch von Wind zu hören. »Wo?«
    »Weiß nicht genau.« Er blickte sich um, kniff die Augen zusammen und kämpfte um bessere Sicht, versuchte am
    Ende der Straße etwas zu erkennen. Aber er hatte kein Glück. Seine Augen ließen ihn im Stich, er war unfähig, sich auf etwas zu konzentrieren. »Bin in einer Gasse. Zwischen ...«
    »Hab dich.« Venom spürte ein Prickeln, als Wiek sich in sein Signal einschaltete. Eine Sekunde später kreiste ein dunkler Schatten über ihm. Sein Freund bereitete seine Landung vor. »Halt durch!«
    »Die Arschgeigen ?«
    »Hab sie abgeschüttelt.«
    Gut gemacht, wollte Venom sagen. Stattdessen nickte er bloß, dann kippte er um. Als sein Rücken auf dem Asphalt lag, presste er eine Hand über seinen Bauch, drückte die Wunde zu. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. O Mann, er war echt im Eimer. Saß tief in der Kacke und sank schnell tiefer. Venom atmete flach und starrte hoch zu dem schmalen Streifen Nachthimmel zwischen den Dächern. Nachdem die Sturmwolken abgezogen waren - besten Dank auch, Mac - kamen die Sterne heraus, blinzelten ihm zu von ihrem Himmelsbett hoch über der Erde. Er ließ sich etwas treiben.
    Meine Güte, wie er das Fliegen liebte. Wie toll er es fand, den Luftzug an seinen Schuppen zu spüren beim Aufsteigen. Ob er das jemals wieder erleben würde? Schien nicht sehr wahrscheinlich zu sein. Und als die Angst ihren Klammergriff verstärkte und ihm tief in die Knochen fuhr, fragte er sich, ob es das jetzt war. Ging nach siebenundachtzig Jahren alles zu Ende hier und jetzt? Endete es mit einem langsamen, quälenden Tod in einer versifften menschlichen Gasse?
    Ein Gefühl ruhiger Gelassenheit überkam ihn. Wow. Das hatte er nicht erwartet, aber... naja, er war ein Krieger. Geboren und ausgebildet für den Kampf. Ein Killer im wahrsten Sinn des Wortes. Die Art seines Todes - die Gewaltsamkeit - machte hundertprozentig Sinn. Es leuchtete ein, dass er an einem kalten, dunklen Ort sterben würde und nicht friedlich in seinem eigenen Bett. Und als das Ende nahte, schloss Venom die Augen.
    Das Klicken von Klauen ertönte neben ihm. »O nein, kommt nicht infrage.«
    »Lass mich gehen, Wiek«, murmelte er, so müde, dass ihm alles egal war.
    »Quatsch. Ich bringe dich nach Hause.«
    »Keine gute Idee.« Schweigen war die Antwort. Venom brach es, indem er erklärte: »Myst und Angela sind da.«
    »Scheiße.«
    Ach wirklich? Die Untertreibung des Jahrhunderts.
    Besonders, da das Einzige, was jetzt noch sein Leben retten könnte, weibliche Energie war. Und zwar sehr viel davon. Eine Frau mit irre hoher Energie wäre das Beste, aber jede andere menschliche Frau täte es auch. Er musste sich unbedingt nähren, um wieder Lebenskraft zu tanken. Hatte einen Heißhunger auf Energie - ein Stadium, dass alle Männer des Drachenbluts fürchteten -, denn es bedeutete, wenn er jetzt in die Nähe einer Frau käme, dass er sie wahrscheinlich umbringen würde. Sie völlig entleeren würde, ihr das Leben aussaugen würde, um seins zu retten.
    Nach Hause zu gehen war also keine gute Idee. Wenn er Angela und Myst auch nur falsch ansähe, würden sein Kommandant und sein XO ihn ratz-fatz auspusten ...
    keine Diskussion, keine zweite Chance, er wäre einfach toter als tot.
    Venom schluckte trocken. Kein schlechter Weg, um abzutreten, wenn man es recht bedachte. Schnell und schmerzlos zumindest.
    Wiek nahm neben ihm seine menschliche Gestalt an. Wind fuhr ihm in die langen Haare, blies sie ihm aus der Stirn. Venom öffnete seine Augenlider einen Spalt und wendete den Kopf. Schotter und Glasscherben stachen ihm in den Hinterkopf, als schwarze Kampfstiefel vor ihm auftauchten. Wiek ging neben ihm in die Hocke und sah ihn mit seinen schimmernden goldenen Augen an.
    »Hey«, begrüßte Venom seinen Freund röchelnd.
    Wiek musterte ihn ruhig und streckte dann den Arm nach seinem Handgelenk aus. Die

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