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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Thema »tote Vögel« eher makaber war, waren die bunten Farben des Gefieders exakt wiedergegeben.
    Alexandra hätte es lieber gesehen, wenn er lebende Fasane gemalt hätte, doch sie konnte sein Talent nicht leugnen. »Du bist ein wirklicher Künstler, Kit. Ich frage mich, ob sich hinter deinem groben Benehmen ein empfindsames Wesen versteckt.«
    »Nein, hinter meinem groben Benehmen versteckt sich auch ein grobes Wesen.« Er sah sie mit seinen grauen Augen belustigt an, als sie lachte. »Warum zum Teufel hast du nur dein Haar abgeschnitten?«
    »Ich bin erstaunt, dass du das überhaupt bemerkt hast, du bist normalerweise immer viel zu sehr mit dir selbst beschäftigt«, neckte sie ihn und trat einen Schritt näher, um seine Arbeit zu begutachten. »Vielleicht solltest du dieses Bild Dottie schenken. Ich habe heute Morgen gesehen, dass zwei Bilder von Thomas Lawrence, die bis jetzt an der Wand des Speisezimmers gehangen haben, nicht mehr da sind. Als ich sie danach gefragt habe, hat sie mir erklärt, sie hätte sie auf den Dachboden gestellt, weil sie die gezierten Frauen auf Lawrences Bildern nicht länger ertragen konnte.«
    »Wenn sie mich Lawrence vorzieht, dann ist sie noch mehr als nur exzentrisch«, meinte er mit ungewöhnlicher Bescheidenheit.
    Alexandra streifte die Schuhe, die vom Tau ganz feucht geworden waren, von den Füßen, dann zog sie die Beine unter den Körper und öffnete ihren Skizzenblock. »Öffne dein Hemd am Hals, Kit, ich möchte dich zeichnen«, forderte sie ihn auf.
    »Soll das etwa eine deiner grausamen Karikaturen werden?«
    »Natürlich nicht. Du bist einer der am besten aussehenden Männer, die ich je gesehen habe. Du faszinierst mich unendlich.«
    Kit Hatton war daran gewöhnt, dass die Frauen fasziniert waren, wenn sie ihn ansahen, doch bei Alexandra störte es ihn. Obwohl ihre Schönheit ihn betörte, ließ er sich nichts anmerken. Sie war die einzige Frau, die vor seiner Lüsternheit sicher war, und der Grund dafür war einfach: Wenn er sie auch nur schief angesehen hätte, hätte sein Vater sie sofort miteinander verlobt, und die Falle der Ehe war das Letzte, was sich Kit Hatton mit seinen einundzwanzig Jahren wünschte. »Ich fasziniere dich nur, weil ich ein Zwilling bin.«
    »Schon möglich«, gab sie zu, »zumindest ein Teil davon.« Alexandra hatte sich entschieden, sowohl Nicholas als auch Christopher zu zeichnen, und dann die Merkmale zu studieren, die sie voneinander unterschieden. Nick kämmte normalerweise sein schwarzes Haar glatt nach hinten, während Kit eine Locke in die Stirn fallen ließ. Es verwirrte sie, dass, obwohl sie körperlich gleich aussahen, nur einer sie vor Sehnsucht schwach werden ließ.
    Innerhalb der nächsten Viertelstunde erschien auch Rupert. »Hier versteckt ihr beiden euch also. Komm schon, Kit. Wir haben eine Rennstrecke abgesteckt. Hart Cavendish ist eingetroffen, und er besteht darauf, dass wir heute Nachmittag unsere Pferde gegeneinander antreten lassen.«
    »Du meinst doch nicht etwa Lord Hartington, den Herzog von Devonshire? Woher, zum Teufel, kennst du ihn?«, wollte Alexandra wissen. William Spencer Cavendish war der Sohn der verstorbenen, berüchtigten Georgiana, Herzogin von Devonshire, und im letzten Jahr hatte er das Herzogtum seines Vaters geerbt.
    »Wir waren alle zusammen in Harrow, als wir noch Schuljungen waren«, erklärte Rupert nebenbei.
    »Oh, ich möchte ihn mir gern einmal genauer ansehen«, meinte Alexandra. »Er war doch derjenige, der einen hysterischen Anfall bekam, als seine Cousine Caroline Ponsonby William Lamb heiratete, weil sie angeblich seine Frau war!«
    »Ich wette, er war verdammt froh, dass Caro die Frau von William Lamb war, als es den Skandal mit Byron gab, der übrigens auch ein alter Schulkollege von uns ist!«
    »Oh, Kit, warum hast du mir das denn nie erzählt?« Alexandra war schrecklich neugierig, mehr über Caro Lamb zu erfahren, von der man behauptete, dass sie labil sei und George Gordon, Lord Byron eine Locke ihres Schamhaares geschickt habe. »Weißt du mehr über das Rein und Raus dieser Affäre?«, fragte Alexandra interessiert.
    Kit rollte vor Lachen im Gras. »Über das Rein und Raus! Himmel, Alexandra, immer diese Anspielungen.«
    Alexandra errötete und tat so, als hätte sie diese Bemerkung absichtlich gemacht. Sie nahm Skizzenblock und Zeichenkohle und lief nach Hatton Hall zurück. Der junge Lord Hartington - Gegenstand für eine ihrer grausamen Karikaturen.

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    3
     
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