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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat es noch nie gegeben!«
    Plötzlich entdeckte Alexandra ihre Großmutter inmitten der Männer. »Verdammte Kriegstreiber, ihr alle! Der arme Kerl mit der Hakennase wird verteufelte Mühe haben, die Franzosen zu schlagen, wenn die Horse Guards ihm Idioten schicken wie General Lightthume und Oberst Fletcher! Er braucht mehr Männer mit eisernen Hoden wie Sir Rowland Hill!«
    »Ah, ich habe mir doch schon immer gedacht, dass Sie eine Whig sind, eine Anhängerin der liberalen Partei, Lady Longford«, erklärte einer der Männer. Dotties überdeutliche Sprache wurde aufgrund ihres Alters und großen Reichtums von allen akzeptiert.
    »Whigs und Tories, sie pinkeln alle in den gleichen Pott! Solange sie Geld verdienen, ist es ihnen egal, ob England den Bach runtergeht.«
    Henry Hatton griente. »Ich habe nichts dagegen, einen Gewinn mit dem Krieg zu machen. Eaton wird dir gern verraten, wie du einige lukrative Verträge mit der Regierung abschließen kannst.«
    Dottie verzog das Gesicht. »Was für eine Menge Mist! Ich würde nicht im Traum daran denken, meine Investitionen zu ändern. Sie haben mir über die Jahre tausendfachen Gewinn eingebracht.«
    Alexandra entging nicht Lord Hattons berechnender Blick. »Willst du nicht heute Nachmittag Tee und einen Schluck Brandy mit mir trinken, Dottie? Es gibt da eine bestimmte Sache, über die ich gern mit dir reden möchte.«
    Alexandras Neugier war geweckt, doch in diesem Augenblick fühlte sie, wie die Erde unter den Hufschlägen der näher kommenden Pferde bebte. Sie bahnte sich mit den Ellbogen einen Weg durch die Menschenmenge und beobachtete den Höhepunkt des Rennens. Zwei Pferde führten Kopf an Kopf weit vor allen anderen. Eines war schwarz, das andere grau. Nick Hattons Pferde waren schon immer grau gewesen, so lange sie sich erinnern konnte. Das Pferd, auf dem er jetzt ritt, hatte er selbst gezüchtet. Wenn Alexandra eine Million Pfund besessen hätte, hätte sie sie ohne Zögern auf den Grauen gesetzt, doch mit dem Pferd hatte das nur wenig zu tun. Es war der Mann, der den Grauen ritt, auf den sie ihr Geld gesetzt hätte.
    Die Pferde waren jetzt genau zu sehen. Sie waren einander ebenbürtig, und ihre Muskeln unter dem seidigen Fell drängten mit brutaler Kraft nach vorn. Die Tiere waren gleich gut, sie lagen Kopf an Kopf, und es sah so aus, als würde das Rennen unentschieden enden, doch Alexandra wusste es besser. Sie hob den Blick zu dem Mann auf dem Grauen und sah, dass er den Mund zu einem Lächeln verzog, ein Lächeln, das ihr verriet, wie sehr Hazard Hatton das Rennen genoss. Ein Schauer rann über ihren Rücken, als sie erkannte, dass seine männliche Kraft die Kraft des Tieres unter ihm dominierte und sich zu Nutzen machte. Dann stürmte sein Pferd im Triumph über die Ziellinie, vor dem schwarzen Vollbluthengst, den Hart Cavendish ritt.
    Alexandra war gefesselt von dem Anblick, den Nick bot. Ihr Herz schlug genauso schnell wie das seine. Nick einfach nur zu beobachten, erregte und begeisterte sie, er besaß eine tiefe, unvergängliche Lust am Leben, und er war mehr als jeder andere Mann, dem sie je begegnet war. Das Leinenhemd klebte an seinem Körper, und die Adern an seinem Nacken pulsierten vor Lebensfreude. Sie wusste, dass er nicht unbedingt gewinnen wollte, er konnte es nur nicht ertragen, zu verlieren. Auch wenn er ein Zwilling war, für Alexandra gab es keinen anderen Mann auf der Welt, der so war wie er.
    Sie sah, wie Hart Cavendish ungläubig den Kopf schüttelte, dann lachte er laut auf, als er Nick Hatton gratulierte. Alexandra mochte den jungen Mann mit dem hellen Haar sofort, weil er so freundlich war. Mindestens ein halbes Dutzend junger Frauen drängten sich an Alexandra vorbei, um dem Gewinner zu gratulieren und mit den jungen Männern zu flirten, die an dem Rennen teilgenommen hatten. Während die Pferde zurück in die Ställe geführt wurden, drehte sich die ganze Unterhaltung um die Wetten, darum, wer gewonnen hatte und wer bezahlen musste. Jeremy Eaton, ein Cousin zweiten Grades der Zwillinge, hatte sich selbst dazu ernannt, die Geldangelegenheiten zu regeln, und niemand widersprach ihm, da sein Vater Finanzberater war.
    »Wenn ich Renegade geritten hätte, hätte ich dich geschlagen«, behauptete Kit seinem Bruder gegenüber.
    »Das wäre sehr gut möglich gewesen«, gab Nick großzügig zu.
    Alexandra, die die Unterhaltung der Zwillinge mit angehört hatte, fragte sich, ob Nick sich wohl zurückgehalten und Kit hätte gewinnen

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