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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Mittagszeit waren die meisten Gäste bereits angekommen. Obwohl Alexandra die Leute aus der Nachbarschaft kannte, entdeckte sie noch viele unbekannte Gesichter. Ihre Großmutter stellte sie ihrer Freundin, Lady Spencer, vor, und erst als ein großer, attraktiver junger Mann mit hellem Haar und tiefblauen Augen ihre Hand an seine Lippen zog, begriff sie, wer die beiden waren. Hart Spencer Cavendish war der Enkel von Lady Spencer, der Freundin ihrer Großmutter.
    »Ich kann meinen Augen nicht glauben, Dottie. Alexandra ist das Abbild meiner Tochter Georgiana. Mit siebzehn war sie eine genauso große, schlanke Schönheit, mit den gleichen rotgoldenen Locken.«
    »Dann ist es nicht verwunderlich, dass mein Vater sich in sie verliebt hat«, erklärte Hart Cavendish galant. Er starrte Alexandra an, und es war offensichtlich, dass dieser langbeinige Rotschopf ihn bezauberte. »Würden Sie mir erlauben, Sie zu begleiten?«
    »Mit Freuden, Eure Hoheit.«
    »Bitte, Sie müssen mich Hart nennen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Rupert eine so be/aubernde Schwester hat.«
    Alexandra hätte ihn am liebsten mit einer Million Fragen überschüttet. Hier war ein junger Mann, der ganz sicher eine ungewöhnliche Kindheit gehabt hatte. Er war in dem berüchtigten Devonshire-Haus aufgewachsen, mit diesem Kindergesindel, das sein Vater mit Georgiana und seiner Geliebten Elizabeth Foster in die Welt gesetzt hatte. Diese skandalöse menage a trois faszinierte Alexandra ungemein. Sie sah Hart Cavendish voller Verlangen an, sie sah ihn nicht als Mann, sondern als einen unerschöpflichen Quell von Skandalen und Klatschgeschichten, mehr als genug, um ein ganzes Buch zu füllen. Dinge, die er wahrscheinlich über seine Mutter und seine Königliche Hoheit, den Prinzen von Wales, wusste!
    »Werden Sie kommen und uns heute Nachmittag bei dem Rennen zusehen?«, lud Hart sie ein.
    Alexandra hatte die Absicht, selbst bei dem Rennen mitzumachen, in Reithosen und Stiefeln, doch jetzt wurde ihr klar, dass sie vor Hart Cavendish nicht als unverbesserlicher Satansbraten dastehen wollte, noch nicht. Er war sein ganzes Leben lang von solchen Frauen umgeben gewesen. Offensichtlich bewunderte er sie und wollte Freundschaft mit ihr schließen, und Alexandra begriff, dass es weise war, die Freundschaft mit einem Herzog zu pflegen. Er war ihr entree zu der beau monde.
    »Ich würde Ihnen gern bei dem Rennen zusehen«, erklärte Alexandra begeistert und lief nach oben, nicht um Hosen anzuziehen, sondern ihr hübschestes Kleid aus mit Blütenzweigen besticktem Musselin, mit grünen Bändern, die von der hohen Taille herabwehten und die Aufmerksamkeit auf ihre Brüste lenkten.
    Kurze Zeit später bot Christopher Hatton Hart Cavendish seinen neuen Vollbluthengst für das Rennen an.
    »Ich muss wirklich sagen, Kit, das ist sehr sportlich von dir.«
    »Nicht wirklich«, wehrte Kit ab. »Er ist mir noch zu fremd. Ich bleibe bei meinem Jagdpferd. Es ist besser, wenn man den Teufel kennt, den man reitet, sage ich immer.«
    Nicholas, der damit beschäftigt war, sein eigenes Pferd, Slate, zu satteln, stellte fest, dass sein Zwillingsbruder eine Möglichkeit gefunden hatte, sein Gesicht zu wahren, und er war froh darüber. Das Pferd, das zu schlagen war, war ganz sicher Renegade, jetzt konnte er selbst versuchen, zu gewinnen, ohne sich zurückhalten zu müssen.
    Die Rennstrecke, die sie ausgesteckt hatten, führte durch den großen Park von Hatton, um den See herum, zum Ufer des Flusses Crane, durch die Wiesen von Hatton Grange und dann durch die Wälder von Longford, sie endete an den Ställen, wo sie auch begann. Die Wiese und der Stallhof waren voller fröhlicher Gäste, die Wetten abschlössen.
    Alexandra hörte, wie sich Henry Hatton mit einer Gruppe älterer Männer unterhielt. Sie erkannte John Eaton, einen Cousin von Lord Hatton, der Finanzberater war, und sie kannte auch den pensionierten Oberst Stevenson, der unter dem Generalmajor Arthur Wellesley, jetzt bekannt als Lord Wellington, in Indien gedient hatte und von dem man in letzter Zeit so viel in den Nachrichten hörte. Ihre Unterhaltung drehte sich nur um den Krieg, denn Wellington hatte gerade erst die Schlacht von Victoria in Spanien gewonnen, die ihn näher an Frankreich gebracht hatte, als er es je gewesen war.
    »Kein Grund, sich Sorgen zu machen«, erklärte der Oberst. »Wellington hat der Macht Napoleons auf der Halbinsel ein Ende gemacht. Er wird auch die Franzosen schlagen - einen besseren General

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