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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Gegend und verlieh allem einen Hauch von Glanz. Elegant gekleidete Menschen stiegen aus Kutschen, sie kümmerten sich nicht um die Prostituierten, die in Massen herbeiströmten, die bettelnden Kinder, die in den Türeingängen kauerten. Junge Mädchen standen an jeder Straßenecke und verkauften Blumen oder Streichhölzer an die Gentlemen in Abendkleidung. Jungen verhökerten Eintrittskarten und Spottschriften.
    Als Alex lebhaftes Interesse an den Spottschriften der Karikaturisten zeigte, grinste Hart sie an und zahlte dem schmutzigen Verkäufer eine Krone für einige der Schriften - mehr als der Junge in einem ganzen Mcjnat verdiente. In der Eingangshalle des Theaters standen die Mitglieder der gehobenen Gesellschaft bereit, um den Herzog von Devonshire zu begrüßen und einen aufmerksamen Blick auf die glückliche Lady mit den rotgoldenen Locken zu werfen, die ihn begleitete.
    Sie saßen oben in einer Privatloge, und als Alex ein Teil des Stückes besonders gut gefiel, lachte sie laut auf. Hart genoss es, dass seine Begleiterin so einzigartig und natürlich war und sich nicht um Konventionen scherte. Er würde sie auch zu The
    Rivals, einem weiteren Stück von Sheridan, einladen. Da seine Schwestern sich das Stück heute Abend ansahen, würden sie nicht stören.
    Als sie das Theater verließen, nahm Alex all ihren Mut zusammen. »Sind einige dieser elegant gekleideten Damen die Geliebten der Männer?«
    »Das ist kein Thema, über das ich mit Ihnen reden sollte, Alex.«
    »Oh, das weiß ich, aber da ich noch so viel lernen muss, dachte ich, dass Sie nichts dagegen haben, mir das alles beizubringen.«
    Welcher Mann hätte da widerstehen können. »Ja, die wunderschönen Begleiterinnen sind die Geliebten, die weniger eleganten normalerweise die Ehefrauen. Man könnte Sie ohne Weiteres für meine Geliebte halten, Alexandra«, sagte er ernst.
    Das ist immerhin ein Fortschritt, denn heute hat man mich in der St. James Street für eine Dirne gehalten! Mit ernstem Gesicht fragte sie: »Was kostet denn eine Geliebte?«
    »Kleider, Juwelen, eine Kutsche und Pferde und außerdem ein Haus in Chelsea.«
    »Und warum sind die Straßen überfüllt von... den Damen der Nacht?«
    »Ah, die Herzoginnen der Drury Lane. Nachdem der erste Akt vorüber ist, senken die Theater den Eintrittspreis. Die Dirnen gehen hinein, um ihre Arbeit zu tun. Aber warum interessiert Sie dieses hässliche Thema?«
    »Natürlich weil es hässlich ist«, erklärte sie lachend.
    »Diese Gegend von Strand bis Holborn ist ziemlich scheußlich - ganz und gar unpassend für unverheiratete Damen.« Er versuchte, das Thema zu wechseln. »Möchten Sie noch etwas essen?«
    »Wenn Sie mich noch irgendwohin bringen, wo es interessant ist.«
    »Nun, ich kann nicht garantieren, dass die Gesellschaft elite sein wird.«
    »Wenn Sie das könnten, würde ich nicht hingehen wollen.«
    Sie gingen an einem Mann vorüber, der an einer Ecke stand und Orgel spielte. Ein kleines Affchen mit einer roten Mütze hielt ihnen einen Zinnbecher hin, und als Hart eine halbe Krone hineinwarf, versteckte das Tier das Geld in seiner Mütze. Lachend gingen sie die Russell Street hinunter, wo Hart sie in ein interessantes Lokal führte. Es gab dort eine Bar mit einer Fußstütze aus Messing, an der die Kunden stehen konnten, oder sich zusammen mit den habitues an kleine runde Tische setzen.
    Hart bestellte für sie. Es war eine Sitte, die Alex unmöglich fand. Obwohl sie nichts gegen die Hummer hors d'oeuvres hatte, lehnte sie den Sherry ab. »Wie wäre es mit einer Wette? Ich werde ein typisches Männeressen bestellen, mit rohen Austern und Cognac, gefolgt von einem Ihrer Stumpen. Wenn ich es schaffe, das zu essen, ohne mich zu blamieren, führen Sie mich an einem Abend in der nächsten Woche an einen Ort meiner Wahl. Wenn ich es nicht schaffe, dürfen Sie den Ort aussuchen.«
    Hart Cavendish war fasziniert. Alexandra Sheffield wollte von ihm wie jemand behandelt werden, der ihm ebenbürtig war und nicht auf ein Podest gestellt werden, wie die meisten Debütantinnen. »Der Ort, den Sie besuchen möchten, muss wohl verboten sein, wenn Sie e ine so drastische Wette eingehenwollen.«
    »Vielleicht, aber ich werde es Ihnen erst an dem fraglichen Abend verraten.«
    »Sie machen das Geheimnis so verlockend! Ich akzeptiere Ihre Wette.« Sofort bestellte er ein Dutzend Austern und einen Cognac.
    Alex machte kurzen Prozess mit den Austern, jedoch wusste sie, dass der Cognac eine Herausforderung

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