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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hatton Grange und Alexandra Sheffield -, so war er doch entschlossen, sich den Tatsachen zu stellen und loszulassen. Mit entschlossenen Schritten ging er zum Bug der Fregatte und wandte symbolisch der Vergangenheit den Rücken zu. Gleichzeitig begrüßte er die Zukunft, ganz gleich, was sie auch für ihn bereithalten mochte.
    Das Schiff war voller Infanteriesoldaten, die als Truppenverstärkung zu den verschiedenen Regimentern fuhren, die gegen die Franzosen kämpften. Er hatte Slate und die Ersatzpferde sicher an Deck untergebracht. Während Nick darauf wartete, dass die Versorgungsgüter verladen wurden, hatte er sich mit mindestens einem Dutzend Soldaten bekannt gemacht, die zu seinem Regiment geschickt wurden, der Royal Horse Artillery. Er hatte auch Sergeant Tim O'Neil kennen gelernt, der in Indien gedient hatte. O'Neil, der ursprünglich aus Cork stammte, sprach noch immer mit irischem Akzent.
    Es dauerte nur drei Tage, bis sie Bilbao erreichten, denn die Bucht von Biscaya war ungewöhnlich ruhig. Nick holte Slate aus dem Bauch des Schiffes, und als O'Neil ihm dabei half, sein Gepäck auf das Packpferd zu verladen, begriff er, dass alles, was er auf dieser Welt besaß, vor ihm auf dem Dock stand. Obwohl das ein ernüchternder Gedanke war, hatte er keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Die Rekruten sammelten sich, und ein Hauptmann berichtete, dass Wellingtons Armee die Schlacht in den Pyrenäen kämpfte und gewann. »In den letzten zwei Wochen haben wir der Armee von Marschall Soult dreizehntausend Opfer zugefügt und siebzehnhundert Gefangene gemacht.« Die Männer auf dem Dock jubelten. »Bei der Einnahme von San Sebastian mussten wir jedoch zweitausend Opfer beklagen.«
    Die Rekruten wurden plötzlich ernst. »Die Soldaten benahmen sich schlecht, Trunkenheit und Plünderungen nahmen überhand, und es gab Brandstiftung und Vergewaltigungen, als die Stadt fiel. Einige Offiziere, die vergeblich versuchten, die Ordnung wiederherzustellen, wurden von ihren eigenen Männern ermordet. Es ist unvermeidlich, dass die Stimmung gegen die Briten ist, und die Spanier machen die Generäle dafür verantwortlich, sogar Lord Wellington. Seid gewarnt, dass ein solches Benehmen nicht länger toleriert wird.« Schweigen hüllte die Männer ein.
    »Das Hauptquartier des Befehlshabenden ist in Lesaca, die Soldaten der Life Guards werden sofort dorthin geschickt. Die Rekruten der Division von General Thomas Graham werden nach San Sebastian gehen, das liegt an der Küste, fünfzig Meilen östlich von hier. Die Männer der Artilleriedivision von General Rowland Hill haben den Befehl, südlich von Lesaca nach Pamplona zu reisen. Hill hat bereits den ganzen August über die Stadt belagert. Wellington weigert sich, Männer in einem direkten Angriff auf Pamplona zu opfern, denn die Festung dort ist uneinnehmbar. Aber in den umliegenden Städten geht der Kampf weiter.«
    Leutnant Nicholas Hatton und andere neue Offiziere erhielten eine Landkarte, dann waren die Männer, die das Schiff verlassen hatten, sich selbst überlassen.
    Nick Hatton versammelte mit Hilfe von Sergeant O'Neil die neuen Rekruten um sich, die der Royal Horse Artillery zugeteilt worden waren. Dann ordnete er die zwei Dutzend Männer der Truppe, besorgte Wagen und Vorräte und machte sich auf den Weg nach Pamplona.
    Leutnant Hatton beschloss, am ersten Abend schon früh das Lager aufzuschlagen. Er verteilte die Arbeiten unter den Männern, und diejenigen, die nicht damit beschäftigt waren, Lagerfeuer zu machen, das Essen zu kochen oder sich um die Pferde zu kümmern, wurden über die Benutzung der Waffen und Bajonette informiert. Einige der jüngeren Männer hatten noch nie in ihrem Leben einen Schuss abgefeuert, und Nick entschied, dass sie lieber auf die Jagd nach etwas Essbarem gehen sollten, als ihre Munition an feste Ziele zu verschwenden. Noch ehe die Dunkelheit herangebrochen war, hatten sie eine Anzahl Hasen und Wildvögel erbeutet. Als sie sich in der Morgendämmerung wieder auf den Weg machen wollten, kannte Leutnant Hatton die Namen der Männer und ihren Herkunftsort.
    Zwei Tage später warteten französische Dragoner im Hinterhalt auf sie. Leutnant Hatton gab seinen ersten Feuerbefehl. »In Deckung!« Er nahm an, dass der Feind hinter ihren Vorräten her war, und als er sah, dass seine Männer hinter den Wagen in Sicherheit waren, schlich er sich an ihren Reihen entlang und fragte nach Freiwilligen. Nur drei meldeten sich, doch Nick wettete darauf,

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