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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf. »Ich würde niemals vermuten, dass Sie ein Mädchen sind.«
    »Ich bin kein Mädchen, ich bin eine Frau, eine hinterhältige Frau«, beteuerte Alex. »Also, wenn meine Großmutter zurückkommt, während ich noch unterwegs bin, wirst du die Spitzengardine am vorderen Fenster oben zurückziehen, damit ich Bescheid weiß.«
    Alex ging in das Büro von William Cobett, der die Wochenzeitung Political Register herausgab, in der er für Reformen eintrat. Sie bat darum, mit dem Herausgeber sprechen zu dürfen, und ihre Laune besserte sich, als der Mann ihre Karikatur betrachtete und laut lachte.
    »Ich nehme sie«, entschied er. »Vier Shilling.«
    Alex blinzelte. »Vier Shilling? Sie ist mindestens eine Guinee wert.«
    »Wer zum Teufel sind Sie denn, etwa Cruickshank?«
    Alex wusste, dass George Cruickshank der führende Karikaturist Londons war, den die Gesellschaft fürchtete. Sie begann zu verhandeln und senkte ihren Preis schließlich auf fünf Shilling.
    »Entweder vier Shilling, oder gar nichts! Vielleicht werde ich beim nächsten Mal fünf Shilling zahlen. Wie wäre es mit einem Artikel über Reformen? Zum Beispiel über die Kletterjungen oder die Senkung der Kinderarbeitsstunden? Ich brauche etwas, das die Aufmerksamkeit der Leser weckt und den Absatz erhöht.«
    Alex stimmte dem Preis von vier Shilling schließlich zu. Als sie zum Berkeley Square ging, fühlte sie nach dem Geld in ihrer Tasche. Was für ein Hungerlohn! Gott sei Dank muss ich mir meinen Lebensunterhalt nicht verdienen.
    Heute Abend würde Hart Cavendish seine verlorene Wette einlösen und Alexandra dorthin bringen, wohin sie wollte. Sie rief nach Sara, um sich mit ihr abzusprechen. Sie musste sich Abendkleidung von Rupert besorgen und warten, bis er angekleidet war und das Haus verlassen hatte. Alex steckte den Kopf durch die Tür und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Verdammt, Rupert, wen willst du denn beeindrucken?« Er trug Kniehosen aus schwarzem Satin und ein neues blaues Brokatjackett.
    »Das musst du schon selbst herausfinden, Miss Neugier.«
    »Cherchez la femme, falls ich mich nicht irre!« Alex lachte.
    Rupert wurde rot. Er hatte von Harry Harding erfahren, dass seine Schwester Olivia einen Ehemann suchte und seine Familie einen Viscount mit offenen Armen aufnehmen würde. Harry hatte ihm verraten, dass die ganze Familie heute Abend bei Almacks sein würde, und Rupert war entschlossen, sich im besten Licht zu zeigen. Das einzig Störende war die Tatsache, dass Kit ein besonderes Interesse an Olivia gezeigt hatte, und er wusste, dass er keine endgültigen Pläne machen konnte, wenn sich Kit noch immer für die Erbin interessierte.
    »Gute Nacht und gute Jagd!«, rief Alex ihrem Bruder nach, als er die Treppe hinunterging und nach seinem Hut und Stock griff. Dann schlich sie in sein Zimmer und holte seine schwarze Abendkleidung aus dem Schrank. Sie nahm auch noch sein schwarzes Abendcape mit.
    Sara half ihr, das gestärkte weiße Hemd und die Krawatte anzuziehen. Alex war beinahe fertig, als sie die Kutsche hörte. »Sara, bitte geh nach unten und sag Hart Cavendish, dass er nicht ins Haus kommen, sondern in der Kutsche auf mich warten soll.«
    Sara blinzelte. »Ich werde nach unten gehen und den Herzog bitten , so freundlich zu sein und in der Kutsche auf Sie zu warten.«
    Alex lachte. »Mach dir keine Sorgen, Sara. Er wird so freundlich sein.« Sie zog das Cape über ihre Kleidung, versteckte Ruperts Perücke darunter und griff nach einem Handspiegel. Sie traf Sara auf der Treppe. »Ich habe Dottie eine Nachricht hinterlassen. Gott sei Dank ist sie nicht pünktlich zurückgekommen.«
    Hart öffnete die Tür der Kutsche und half ihr hinein. »Wohin werden wir fahren?«, fragte er und griente sie an.
    »Halten Sie das hier fest«, bat sie und reichte ihm den Spiegel. »Ich werde es Ihnen gleich verraten.« Sie rückte den Spiegel zurecht, holte die Perücke heraus und zog sie über den Kopf. Dann nahm sie das Cape von den Schultern und zeigte ihm ihre Kleidung. »Sie werden mich zu Whites bringen«, beantwortete sie seine Frage.
    Hart starrte sie mit offenem Mund an. »Alexandra, das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
    »Noch nie in meinem Leben war mir etwas so ernst.«
    »Ich kann Sie nicht mit zu Whites nehmen, das ist ein Club für Männer.«
    »Deshalb auch meine Männerkleidung. Oh, Hart, seien Sie nicht so prüde, bitte, machen Sie doch mit bei diesem verrückten Spaß.«
    Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. »Wenn ich

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