Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
dass die anderen folgen würden, wenn er und O'Neil auf den Feind losgingen. Sie töteten vier der Männer und die anderen flohen, aber es wurde ein vollkommener Sieg - und nur einer von Nicks Soldaten, der junge Jake Smith, bekam eine Kugel in den linken Arm.
    Sie schlugen das Lager auf, und Nick hatte die unangenehme Aufgabe, die Kugel mit seinem Messer aus der Wunde zu holen. Er wusch die Wunde und verband sie, dann zerriss er eines seiner Leinenhemden, um damit eine Schlinge zu machen. Er übernahm die erste Wache bis Mitternacht und bat O'Neil, ihn um vier Uhr zu wecken, damit er auch noch die letzte Wache vor der Morgendämmerung übernehmen konnte. Schon jetzt vertrauten ihm die Männer und respektierten ihn als ihren Anführer, der ihr eigenes Wohlergehen vor das seine stellte.
    Am Nachmittag des folgenden Tages kamen sie in Pamplona an. Nick meldete sich bei General Rowland Hill, der ihm sofort das ständige Kommando über die Rekruten gab, die er mitgebracht hatte, und ihm noch ein weiteres halbes Dutzend Soldaten übergab, die bereits einige Erfahrung besaßen. Es gelang Nick, Sergeant O'Neil als seinen aide-de-camp zu behalten, und er lernte seinen direkten Vorgesetzten, Hauptmann Troy Stanhope, kennen. Nick hatte jetzt dreißig Männer unter seinem Kommando, Hauptmann Stanhope viermal so viel.
    Während die Männer sich in dem Lager einrichteten, ritt Nick an die Stadtgrenze von Pamplona und betrachtete den Schutzwall der uneinnehmbaren Festung. Hauptmann Stanhope überließ ihm zwei Artilleristen, die ihm die Belagerungsgeschütze erklärten. Nick stellte viele Fragen, um seinen Männern die notwendigen Informationen geben zu können.
    Es war ein langer Tag gewesen, und Nick war dankbar für das warme Essen, das O'Neil ihm brachte, einschließlich einer Flasche spanischen Weines. Er wusch und rasierte sich, ehe er sich zurückzog, und als er dann in seinem Zelt lag, hatte er das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Er überlegte, was er seinen Männern sagen würde. Vor der Lektion über die Waffen würde er die Regeln erklären, die für den übermäßigen Genuss von Alkohol galten. Die Erfahrung mit den Trinkgewohnheiten seines Vaters hatte ihn gelehrt, dass der Alkohol oft für die schlimmsten Exzesse verantwortlich war. Nick war dankbar, dass er tagsüber so beschäftigt war, dass er keine Zeit hatte, an Alexandra zu denken.
     
    In London gab sich Alexandra ihren Gedanken hin. Sie hatte einige Verlage besucht und den Vorschlag für ein satirisches Buch über die beau monde gemacht, der jedoch abgelehnt wurde. Man interessierte sich nur für das wahre Leben, z. B. für ein expose einer führenden Gastgeberin der Gesellschaft, vorausgesetzt, es war schlüpfrig genug. Den Gedanken, ein Buch zu schreiben, konnte sie also vergessen, daher griff sie zu ihrem Skizzenblock.
    Eine Stunde später hatte sie eine Karikatur seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen von Wales, auf dem Empfang im Burlington House fertig gestellt. Es war der Kopf von George auf dem Körper eines aufgeblasenen Nilpferdes, in einem See voller Essen und Trinken, in dem alles in sein aufgerissenes Maul geschwemmt wurde. Sie zeichnete Flaschen mit Champagner, Pfauen, Schwäne und Fasane, die alarmiert um sich blickten, während sie sich dem aufgerissenen Maul näherten. Dann zeichnete sie Aale, Hummer und Austern, die versuchten, zu entkommen, während sie darauf warteten, verschlungen zu werden. Sie dachte einen Augenblick nach, dann schrieb sie unter das Bild Sein Königliches Nilpferd auf dem Empfang im Burly House.
    Alex wartete, bis Dottie mit Lady Spencer in deren Kutsche davongefahren war, dann ging sie zusammen mit Sara in Ruperts Zimmer und holte sich aus seinem Schrank einige Kleidungsstücke.
    »Sie haben doch nicht wirklich die Absicht, in der Kleidung Ihres Bruder auszugehen, Mistress?« Sara klang entsetzt.
    »Du sollst mich nicht Mistress nennen, es heißt Mister, bitte!«, erklärte Alex und zog die Hose an, die einen Steg hatte. Sie schloss die Knöpfe des Hemdes und bat: »Hilf mir mit dieser schrecklichen Krawatte. Siehst du, ich werde mit jeder Minute Rupert ähnlicher«, meinte sie und griente. »Gott, wie werden die Männer nur fertig mit diesen gestärkten Kragen, die bis über die Ohren reichen?«
    Sara kicherte. »Es dient ihnen als Entschuldigung, wenn sie nicht hören wollen, was eine Frau zu sagen hat!«
    Als Alex ihre rotgoldenen Locken unter der braunen Perücke versteckte, schüttelte Sara ungläubig den

Weitere Kostenlose Bücher