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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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erklären.«
    »Eigentlich nicht«, antwortete Alex. »Ich habe cremefarbenes Haar, und dazu passt rosa überhaupt nicht.«
    »Wie wäre es denn mit braunrot?«, schlug Annabelle vor.
    »Braunrot ist nicht nur rosa, es ist offensives Rosa«, behauptete Dottie. »Ich denke, du würdest sehr gut aussehen in Gänsekackegrün, Annabelle.«
    Olivia kicherte. »Babyblau würde zu deinem Haar passen, Alexandra«, erklärte sie und gab die Hoffnung auf Rosa auf.
    Alex versuchte vergebens, nicht das Gesicht zu verziehen. »VergissmeinnichtBlau wäre viel hübscher, findest du nicht auch, und es ist für eine Hochzeit eine so gefühlvolle Farbe.«
    Nachdem sie sich über die Farbe einig geworden waren, diskutierten sie über den Schnitt des Kleides. »Ich liebe den französischen Empire-Stil, du nicht auch, Alexandra?«
    »Ich muss zugeben, dass ich ihn auch mag«, gestand Alex und lächelte Olivia an.
    »Wusstest du eigentlich, dass Josephine Bonaparte den Empire-Stil in Mode gebracht hat, um die Tatsache zu vertuschen, dass sie schwanger war?« Dottie hatte nicht die Absicht, um den heißen Brei herumzureden.
    Olivia wurde blass, während Annabelle rot anlief und Dotties Vermutungen bestätigte. »Madame ist Expertin des französischen Stils«, warf Alex schnell ein. »Mein letztes Kleid wurde im französischen Stil geschneidert, und ich habe viele Komplimente dafür bekommen.«
    Also ist Rupert der Sündenbock!, dachte Dottie. Jetzt wo Annabelle weiß, dass ich Bescheid weiß, werde ich einen Trostpreis aus dieser habgierigen Person herauspressen. »Olivia, Liebes, hast du eigentlich schon einmal über ein eigenes Stadthaus nachgedacht? Sicher will doch eine Viscountess nicht bei Mama und Papa leben?« Dottie sah den nachdenklichen Blick, mit dem Olivia ihre Mutter ansah.
    »In der Tat, Mutter, in der Clarges Street, nicht weit von unserem Stadthaus, steht ein Haus leer. Vielleicht würde Daddy es uns als Hochzeitsgeschenk geben?« Da Daddy ihr alles gegeben hatte, was sie wollte, seit sie zwei Jahre alt war, fand Olivia, dass sie das Haus haben sollte.
    Dottie warf Annabelle einen triumphierenden Blick zu, die resigniert lächelte. Sie wusste, dass sie einen guten Handel machte, weil sie ihre Tochter vor der Unehre bewahrte.
    Alex war das Doppelspiel nicht entgangen, und, was noch viel schlimmer war, sie begriff es. Olivia ist schwanger, und Dottie weiß Bescheid! Weiß Rupert es auch? Er hat die Anspielung abgelehnt, dennoch hat er einer schnellen Hochzeit zugestimmt, also muss auch er Bescheid wissen! Alex zwang sich, sich nicht noch eingehender mit dieser Sache zu beschäftigen. Sie fürchtete sich davor, etwas herauszufinden, was noch viel schlimmer war.
    Nachdem sie von der Schneiderin zurückgekommen waren, war Alex sorgfältig darauf bedacht, keinerlei Anspielung zu machen, die mit Ruperts und Olivias Geheimnis zu tun hatte. Gedanken waren eine Sache, aber Worte, die erst einmal ausgesprochen worden waren, änderten alles, und sie konnten schmerzliche Wunden zurücklassen. Sie bedachte ihren Bruder mit einem ganz besonders liebevollen Lächeln. »Übrigens, Rupert, hast du eigentlich Nick geschrieben und ihm berichtet, dass du heiraten wirst?«
    Rupert erstarrte. Seine blauen Augen blickten eisig. »Ich habe keinerlei Absicht, diesem Feigling einen Brief zu schreiben.«
    »Wie meinst du das?« Sie hielt die Luft an und fürchtete sich vor seiner Antwort.
    Rupert zögerte lange, dann sagte er: »Die gehobene Gesellschaft hat ihn ausgestoßen, als er bei einem Unfall seinen Vater erschossen hat, doch anstatt sich zu stellen, ist er mit eingezogenem Schwanz davongelaufen.«
    Alex wusste, dass sein Blick nicht wegen des Jagdunfalls so eisig geworden war. Nur etwas, das ihn persönlich sehr traf, konnte der Grund dafür sein. Sie wandte sich auf dem Absatz um und floh die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer nahm sie ein Buch zur Hand und warf es gegen die Wand. Doch das befreite sie keineswegs von den Gefühlen, die sich in ihrem Inneren angestaut hatten. Sie griff nach einem Tintenfass und schleuderte es ebenfalls an die Wand. Der entsetzliche Fleck, den es auf der Tapete hinterließ, verschaffte ihr einen Augenblick lang Befriedigung. Erst nachdem sie sich auf das Bett geworfen und eine Stunde lang geschluchzt hatte, begann sie sich von Nick Hatton zu befreien.
     
    Rupert war neugierig und aufgeregt zugleich, als er Olivias Nachricht erhielt, dass sie eine Überraschung für ihn habe. Das war nicht die erste Überraschung,

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