Gefaehrliche Begierde
einen Rennzweispänner.«
»Dann lass uns gehen. Wir haben beide Geld, warum also sollten wir uns unsere Wünsche nicht erfüllen?«
Nachdem sie zwei Stunden lang Pferde angesehen hatten, sah Rupert zu, wie Kit sich ein paar hochwertige Füchse kaufte. Sie verbrachten zwei weitere Stunden beim Wagenbauer, wo Kit sich den teuersten Phaeton auf dem ganzen Hof aussuchte. »Lass uns feiern. Wir gehen jetzt nach Hause und ziehen uns um, dann treffen wir uns zum Essen bei Whites.«
»Tut mir Leid, Kit, ich werde mit Olivia bei Almacks tanzen.«
Christopher klopfte Rupert auf den Rücken, um ihn zu trösten. »Früher oder später passiert das auch den besten von uns. Warte, bis ich deiner Schwester Alex den Hof mache. Der kleine Racker wird mir zweifellos das Leben schwer machen.«
Später, nachdem Kit bei Whites gegessen hatte und in das Spielzimmer ging, entdeckte er Jeremy Eaton auf der anderen Seite des Raumes und hätte sich am liebsten versteckt. Es war ihm gelungen, die Gedanken an seinen Cousin zweiten Grades zu vertreiben, doch als er ihn jetzt sah, sträubten sich Kits Haare. Mit einem unangenehmen Gefühl sah er, wie Jeremy auf ihn zukam.
»Hallo, Harm. Ich hatte gehofft, dich hier zu treffen.«
Kit hatte das Gefühl eines de ja vu. Genau die gleichen Worte hat dieser hinterhältige Typ hei unserer letzten Begegnung auch gesagt! Kit fürchtete sich vor dem, was jetzt kam.
»Wie ich gehört habe, hat mein Vater dir einige lukrative Investitionen angeboten, Cousin?«
Kit bemühte sich, eine arrogante Haltung anzunehmen. »Sicher ist dein Vater nicht so dumm, um sich mit dir über meine persönlichen Geschäfte zu unterhalten, wie, Jeremy?«
»Oh, nein. Mein Vater ist ganz und gar nicht dumm, Harm. Er hat keine Ahnung von meinem ganz besonderen Interesse an dir. Nur wir beide wissen davon... bis jetzt«, fügte er hinzu.
»Was zum Teufel willst du?«, fragte Kit mutig.
»Da mein Vater mir gegenüber bei weitem nicht so großzügig ist, wie dein Vater es dir gegenüber war, stelle ich fest, dass ich wieder einmal knapp bei Kasse bin. Ich würde auch gern einiges Geld in Investitionen stecken. Es ist ironisch, dass dein Vater dir alles vererbt hat, findest du nicht auch, Harm?«
Dieser habgierige Idiot weiß ganz genau, dass ich es war, der meinen Vater erschossen hat und nicht Nick. Ich wünschte, der Bastard würde selbst einen tödlichen Unfall erleiden! Aber warum zum Teufel mache ich mir überhaupt Sorgen, wo ich doch genügend Geld habe, diesen blutsaugenden Dreckskerl zum Schweigen zu bringen? »Das ist das letzte Mal, Jeremy. Wie viel willst du?«
»Mit nur fünftausend erkaufst du mir meine unsterbliche Treue und Dankbarkeit.«
Kit zog die Augen zusammen. Seit dem letzten Mal hatte sich seine Forderung um das Zehnfache erhöht. »Wir treffen uns morgen früh in der Bank.« Er wandte sich um und ging zum Faro-Tisch. Ein paar Minuten später setzte sich auch Jeremy Eaton an den Tisch. Schon bald gewann er Kits Geld und akzeptierte großzügig einen Schuldschein von seinem Cousin zweiten Grades. Kit bestellte einen doppelten Whiskey. Dies ist einer der Augenblicke, wo ich dich vermisse, Nick. Wir zwei könnten diesen Bastard vernichten, aber allein schaffe ich es nicht, ich verfluche dich!
Leutnant Nicholas Hatton fragte sich, ob das Schicksal sich gegen ihn verschworen hatte. Der Oktober brachte einen plötzlichen Wetterwechsel und war so nass, wie der September trocken gewesen war. Die Flut begann und hörte nicht mehr auf.
Die staubige Erde verwandelte sich in einen See aus Schlamm, und die Gegend um Pamplona, wo er und seine Männer ihr Lager aufgebaut hatten, wurde zu einem knöcheltiefen Morast.
Nick gab den Befehl, die Zelte abzubauen und sie auf einem höher gelegenen Platz wieder aufzubauen. Am zweiten Morgen im neuen Lager stellte er fest, dass nicht nur Wein und Nahrungsmittel fehlten, sondern auch Vorräte und Waffen gestohlen worden waren. Mit Sergeant Tim O'Neil an seiner Seite versuchte er herauszufinden, wer dafür verantwortlich war. Offensichtlich waren die vier jungen Soldaten, die Wache halten sollten, in der Nacht in ihre Zelte gekrochen, um dem sintflutartigen Regen zu entfliehen und hatten ein paar Flaschen geleert, um sich aufzuwärmen.
Mit grimmigem Gesicht betrachtete Nick die vier Schuldigen, die vor ihm standen. Sein natürlicher Instinkt sagte ihm, die vier jungen Kerle zu beschützen, und sein wacher Verstand suchte nach Möglichkeiten, um sie vor den
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