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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sich darüber nicht so auf, wie sie das noch gestern oder vorgestern getan hätte?
    „Soll ich Sie auf der Warteliste lassen?“, fragte der Mann. „Ja“, antwortete Annie. „Ja, danke. Danke für Ihren Anruf.“
    Langsam legte sie auf. Dann informierte sie Pete über den Inhalt des Gesprächs. Er nahm die Neuigkeit gelassen auf, verzog wie üblich keine Miene. War er enttäuscht? Oder vielleicht eher erfreut? Sie hätte es nicht sagen können.
    „Ist das eine offizielle Pause?“, fragte Cara fröhlich, als sie ins Labor zurückkam. „Es wäre an der Zeit. Du arbeitest schon den ganzen Nachmittag ohne Unterbrechung. Und ich habe endlich alle Daten dieser grässlichen Kupferschale erfasst und bin jetzt in Feierstimmung.“
    „Du bist immer in Feierstimmung“, meinte Annie lächelnd.
    „Schon, aber diesmal habe ich eine gute Ausrede. Jerrywird gleich vorbeikommen. Was hältst du davon, wenn wir alle chinesisch essen gehen?“
    „Ich weiß nicht recht“, meinte Annie.
    „Ach komm schon“, drängte Cara. „Du weißt doch genau, wie komisch du wirst, wenn du tagelang nicht aus dem Haus kommst. Ein bisschen frische Luft und Huhn nach Sichuan-Art werden dir guttun.“
    Annie warf Pete einen Blick zu. „Was meinen Sie, Taylor? Wollen Sie chinesisch essen gehen?“
    „Ich gehe, wohin Sie gehen.“
    „Das weiß ich“, gab sie ungeduldig zurück. „Ich fragte, ob Sie es wollen.“
    Er nahm seine Füße in den ausgelatschten Cowboystiefeln vom Hocker und stand auf. „Sehr gern“, antwortete er. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er ihr in die Augen schaute.
    Annie beobachtete Pete, während Jerry wilde Geschichten von seinen letzten Ausgrabungen in Südamerika erzählte. Zwischen ihnen standen noch die Reste ihres Abendessens. Als der Kellner den Tisch abräumte, sah Pete zu Annie hinüber und lächelte. Sie spürte sofort wieder die inzwischen vertraute Wärme der Anziehungskraft zwischen ihnen und musste den Blick abwenden.
    Dies ist kein Rendezvous, rief sie sich zum bestimmt hundertsten Mal an diesem Abend ins Gedächtnis. Pete ist mein Leibwächter. Er ist nur hier, um mich zu beschützen. Doch in seinen Augen brannte mitunter ein so intensives Feuer, dass es ihr schier den Atem verschlug.
    In den wenigen Tagen, in denen er sie jetzt beschützte, hatte er keinen Moment den Eindruck vermittelt, dass sie für ihn etwas anderes war als ein Job. Einerseits war er freundlich,ja sogar nett, im Allgemeinen höflich. Andererseits benahm er sich ganz und gar nicht wie ein Mann, der sich nach ihrer Berührung verzehrte.
    Jedenfalls nicht so, wie sie sich danach sehnte, von ihm berührt zu werden.
    Oh, verdammt noch mal, dachte Annie. Wann habe ich die Grenze überschritten zwischen: „ Dies ist ein Mann, den ich kennenlernen möchte “ und „ Dies ist ein Mann, den ich haben muss “ ? Wann ist das passiert?
    Vermutlich letzte Nacht, als sie sich von seiner sanften, leicht heiseren Stimme in den Schlaf hatte wiegen lassen. Oder vielleicht schon früher am Tag, als er ihr angeboten hatte, ihr etwas zu essen zu machen. Oder vielleicht schon in der Nacht davor, als sie stundenlang wach lagen und redeten …
    „Du bist so schrecklich still heute Abend“, wandte Jerry sich an Annie. „Und du hast fast nichts gegessen. Was ist los?“
    Annie sah an der Sitzhaltung der beiden, dass er und Cara unterm Tisch Händchen hielten. Cara wirkte sehr glücklich.
    „Sie hatte eine schwere Woche“, antwortete Cara an ihrer Stelle. „Sie hat ein paar Arbeitstage verloren, weil sie nach England fliegen musste, um die Totenmaske des alten Stands Against the Storm abzuholen. Und als sie wieder hier landete, wurde sie vom FBI schikaniert, als sie durch den Zoll wollte. Die haben sie sechs Stunden festgehalten.“
    „Warum das?“, fragte Jerry. „Was hast du diesmal angestellt, Morrow?“
    Annie warf Pete einen Blick zu. Er beobachtete sie sehr genau. „Nachdem ich die Maske in der English Gallery abgeholt hatte, ging dort eine Bombe hoch, und die Gallery wurde ausgeraubt.“
    „Du machst Witze!“ Jerry war sichtlich schockiert.
    „Über so etwas mache ich ganz bestimmt keine Witze“, meinte Annie kläglich.
    „Oh Gott, du hast aber auch ein Pech.“ Jerry schüttelte bedauernd den Kopf. „Vielleicht solltest du eine Weile in den Staaten bleiben. Ich meine, noch so ein Zufall wie dieser, und …“
    „Nein, danke.“ In Annies Augen blitzte Zorn auf. „Meine Arbeit verlangt Reisen ins Ausland.

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