Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
besser der Strand auf Tahiti. Der war fantastisch.“Sie setzte sich auf. „Dort hat es mir wirklich besonders gut gefallen. Andererseits – die Pyramiden in Ägypten hatten etwas an sich … Ich fühlte mich dort wie auf einem anderen Planeten, und das war so überraschend beruhigend …“
    „Annie.“
    „Ja?“
    „Legen Sie sich hin.“
    Sie ließ sich wieder auf ihr Kissen fallen und zog sich die Decke bis unters Kinn.
    „Ich erzähle Ihnen von meinem Lieblingsplatz. In Ordnung?“ Petes Stimme war leise und sanft.
    „In Ordnung.“
    „Schließen Sie Ihre Augen“, fuhr Pete fort. „Und Ihren Mund, sonst funktioniert es nicht.“
    Gehorsam schwieg sie.
    „Mein Lieblingsort war an einem Strand“, erzählte Pete. „Nicht auf Tahiti, aber am Ufer des Pazifiks. Normalerweise war ich müde, verschwitzt und dreckig, wenn ich dorthin kam. Also habe ich zuerst immer meine Stiefel ausgezogen und bin direkt in das klare blaue Wasser hineingegangen.“
    In Sekundenschnelle wurde Pete in die Vergangenheit zurückversetzt. Oh ja, er kam aus dem Dschungel und tauchte ein in das klare blaue Wasser. Um sich das Blut abzuwaschen. Um den Tod von Körper und Seele zu streifen. Um Vergessen in den endlosen blauen Weiten des Ozeans zu finden.
    Aber das konnte er Annie wohl kaum erzählen. Ruhig fuhr er fort: „Stellen Sie sich das vor. Malen Sie sich aus, wie Sie durchs Wasser gleiten und alles von sich abstreifen, was heute geschehen ist. Da, wo Sie sind, im Schutz des Riffs, ist das Meer ruhig. Nur eine leichte Dünung schaukelt Sie auf und ab. Sie können bis zum Horizont schauen und sehen nichts als Wasser, blaues Wasser. Scheinbar endloseWeiten blauen Wassers.“
    Annie lag mit geschlossenen Augen im Dunkeln und ließ sich von Petes leisen Worten einlullen. Jetzt, wo er sich entspannte und etwas träger sprach, kam sein Näseln stärker durch. Ihr gefiel es. Der leicht schleppende Tonfall passte viel besser zu ihm als die abgehackte, emotionslose Sprechweise, die er sonst verwandte.
    „Sie steigen aus dem Wasser“, sagte er, „und gehen den Strand hinauf. Der Sand ist fein und weich und heiß unter Ihren Füßen. Das fühlt sich richtig gut an. Eine Decke liegt ausgebreitet auf dem Strand, und Sie strecken sich darauf aus. Es ist warm, und die Sonne streichelt Ihr Gesicht. Niemand sonst ist am Strand. Sie haben diesen Ort ganz für sich allein. Also ziehen Sie Ihre nassen Kleider aus.“
    Pete hielt einen Moment inne. Er bekam das selbst heraufbeschworene Bild nicht mehr aus dem Kopf: Annie, nackt am Strand. Verdammt, das Ganze soll der Entspannung dienen …
    „Sie legen sich rücklings auf die Decke und spüren die heiße Sonne auf der Haut. Der Himmel ist so blau, wie Sie es noch nie gesehen haben, und der Sand ist leuchtend weiß. Sie schließen Ihre Augen und lauschen dem Rauschen der Wellen und dem Kreischen der Seevögel. Das ist wie Musik, eine Musik mit eigenem Rhythmus und eigenem Reim. Sie wirkt beruhigend, und schon bald fühlen Sie sich entspannt. Sie fühlen sich, als schwebten Sie …“
    Er konnte Annies Atem hören. Sie atmete langsam und gleichmäßig, und er ließ seine Stimme verklingen. Sie war eingeschlafen.
    Sie vertraute ihm. Noch ein paar solcher Nächte, und er konnte sie fragen, was sie in Athen getan hatte. Mit wem sie gesprochen hatte, wohin sie gegangen war. Er würde sie fragen,ob sie vielleicht in diese Sache verwickelt war …
    Obwohl er nicht wirklich glaubte, dass Annie an einer Verschwörung beteiligt war. Er lächelte in sich hinein. Sie schien unfähig zu sein zu lügen. Noch ein paar Nächte, und ich habe Gewissheit …
    Leider sollte jedoch schon morgen die Alarmanlage auf den neuesten Stand gebracht werden. Und das hieß, dass er bald im Gästezimmer schlafen würde, fern von ihr.
    Pete lag noch lange wach und starrte in die Dunkelheit, bevor auch er endlich einschlief.
    Pete rief Whitley Scott am frühen Morgen an, als Annie unter der Dusche stand.
    „Können Sie reden?“, fragte Scott.
    „Etwa drei Minuten“, antwortete Pete. Er stand in der Tür zum Büro, lauschte nach Annie und behielt gleichzeitig den Flur im Auge, weil Cara jeden Moment kommen musste. „Ich muss Sie bitten, den Einbau der Bewegungssensoren zu verzögern. Sorgen Sie dafür, dass die Installationsfirma Annie anruft und ihr mitteilt, dass es noch mindestens eine Woche dauern wird, bis sie die Installation vornehmen können.“
    „Annie, hmm?“, warf Scott mit bedeutungsschwerer Betonung

Weitere Kostenlose Bücher