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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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wehrte sich gegen das Gefühl von Enttäuschung, das sie zu überwältigen drohte. Was hatte sie denn erwartet? Hatte sie allen Ernstes geglaubt, Pete würde eifersüchtig werden? Vermutlich war er eher erleichtert. Wenn sie mit Nick zusammen war, saß sie nicht zu Hause rum und himmelte Pete an wie ein verknallter Teenie.
    „Ich gehe jetzt besser an die Arbeit“, sagte sie, stand auf und klopfte sich den Hosenboden ab. Sie wandte sich zum Haus.
    „Annie.“
    Sie blieb stehen, drehte sich langsam zu ihm um.
    Pete hatte sich ebenfalls erhoben und stand da wie in einem Werbespot für Levi’s: knapp sitzende Jeans tief auf den Hüften, gebräunter muskulöser Oberkörper, Sonne auf der Haut.
    „Danke für deine Geduld.“
    Sein Blick schien sich in sie hineinzubohren. In den Augen brannte wieder die ihr schon so vertraute und unmissverständliche Glut. Derselbe Blick, den sie schon ein paarmal bemerkt hatte.
    Annie schüttelte den Kopf und stieß mit einem verärgerten Lachen die Luft aus. „Taylor, was willst du eigentlich von mir?“
    Er blinzelte. „Was?“
    „Warum siehst du mich so an?“
    Pete schaute zu Boden. „Wie schaue ich denn?“, fragte er, obwohl er verdammt genau wusste, wovon sie sprach.
    „Ach vergiss es“, murmelte sie und ging steif zum Haus zurück.
    „Lass die Alarmanlage an“, rief er ihr nach. Sie drehte sich nicht um, hob nur eine Hand, um zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatte.
    Er sah ihr nach, wie sie ins Haus ging, nahm dann wieder den Laubrechen zur Hand und arbeitete weiter.
    Was will ich von ihr?
    Ich hätte es ihr sagen sollen. Wie sie wohl reagiert hätte, wenn ich ihr die Wahrheit gesagt hätte?
    Gegen halb zwei am Nachmittag läutete das Telefon. Annie war im Büro und ging ran, ohne nachzudenken. Erst als sie sich schon gemeldet hatte, fiel ihr ein, dass Pete ihr verboten hatte, ans Telefon zu gehen.
    „Süße Annie“, meldete sich eine vertraute Stimme. Nick York. „Was hast du an?“
    „Jeans. Warum?“
    „Nein, doch nicht jetzt, liebes Dummerchen.“ Nick lachte. „Heute Abend. Was ziehst du heute Abend an?“
    Wenn sie aus dem Bürofenster schaute, konnte sie sehen, wie Pete haufenweise Blätter zum Komposthaufen trug. Annie folgte ihm mit den Augen und verrenkte sich fast den Hals, als er aus ihrem Blickfeld verschwand. Hoffentlich hat er das nicht bemerkt. „Ich weiß nicht“, sagte sie ins Telefon. „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.“
    „Mach dich heute Abend ganz besonders hübsch, ja, Schätzchen? Zieh was Enges an, kurzer Rock, tiefer Ausschnitt. Vielleicht etwas Blaues. Das passt am besten zu deinen Augen. Ich will, dass du so richtig für Furore sorgst.“
    „Und ich will meinen Ruf als ernst zu nehmende Wissenschaftlerin wahren“, protestierte Annie.
    „Du bist die Beste auf deinem Gebiet“, murmelte Nick. „Jeder weiß das. Versprichst du mir, Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen?“
    „Ich verspreche dir, etwas Blaues anzuziehen. Eng, kurz oder hohe Absätze kann ich nicht garantieren.“
    „Na schön“, antwortete Nick fröhlich, „aber wenn du mich liebst, auch nur ein ganz kleines bisschen liebst, dann trägst du heute Abend hohe Absätze. Ich hol dich um sieben ab.“
    Annie legte auf und ging in Gedanken ihre Garderobe durch. Blau, dachte sie, was habe ich denn in Blau? Neue Jeans. Sie kicherte und stellte sich Nicks Gesichtsausdruck vor, wenn er kam, um sie abzuholen, und sie ihn in Jeans und dunkelblauen knöchelhohen Schnürschuhen empfing. Das wäre was.
    Aber wie oft hatte sie schon Gelegenheit, sich mal richtig schick anzuziehen? Jeans trug sie jeden Tag.
    Draußen war Pete inzwischen fast fertig mit Laubharken. Annie stellte sich vor, wie sie in einem engen Cocktailkleid und High Heels die Treppe hinunterstolzierte und dabeiihre langen Beine zeigte. Sie malte sich aus, wie sie sich an Pete vorbeidrängte und Nick liebevoll auf die Wange küsste. Dann würden Nick und sie in seinen Sportwagen einsteigen und davonfahren, während Pete ihnen mit offenem Mund eifersüchtig nachstarrte.
    Naja, vermutlich nicht mit offenem Mund, dachte Annie. Sie seufzte. Vermutlich nicht einmal eifersüchtig. Pete würde es nicht einmal merken.
    Sie stand auf. Pete merkte vielleicht nicht, was sie trug, aber Nick würde das sehr wohl wahrnehmen. Und vielleicht war das genau das, was ihr angekratztes Selbstbewusstsein jetzt brauchte.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, lief sie die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Irgendwo in den

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