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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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untersuchte, wie er das zuvor mit ihr getan hatte. Sein Ellbogen sah schlimm aus, genauso wie sein linkes Knie, und sein Smoking war blutbefleckt. Seine Schulter konnte er nicht sehen, wollte es auch nicht.
    „Fühlst du dich immer noch sicher?“, fragte er heiser.
    Zu seiner Verwunderung lächelte sie. Ein wenig zittrig zwar, aber es war definitiv ein Lächeln. „Wenn du bei mir bist“, sagte sie, „dann bin ich in Sicherheit.“
    Oh Mann, wie sollte er so hohen Erwartungen gerecht werden? Er erhob sich mühsam – das schmerzte – und zog Annie auf die Beine. Inzwischen hatte sich ein kleiner Menschenauflauf gebildet, und er wollte schnellstmöglich den neugierigen Blicken entkommen.
    „Wir müssen hier weg, bevor er wiederkommt“, sagte er. Sein Rucksack hing noch auf seinem Rücken, aber er hatte Annies Reisetasche fallen lassen. Überraschenderweise lag sie noch auf dem Bürgersteig. Niemand hatte sie mitgehen lassen. Er zuckte vor Schmerz zusammen, als er sich danach bückte. Ein Reifenabdruck zierte das feine Leder der Tasche.
    Jemand reichte Annie ihren verlorenen Schuh.
    Sie bedankte sich ruhig und höflich, als geschähe ihr Derartiges alle Tage.
    Etliche Autos hatten am Unfallort angehalten, darunter auch ein Taxi. Der Fahrer hatte schon Feierabend gemacht, sein Taxi-Licht war ausgeschaltet, aber Pete zog ein paar Zwanzigdollarscheine aus seiner Brieftasche, und nun war der Mann gern bereit, seinen Feierabend noch ein wenig zu verschieben.
    „Wohin wollen Sie?“, fragte er, als Pete und Annie einstiegen.
    „Madison Square Garden“, antwortete Pete. „Und Sie kriegen noch mal fünfzig Dollar, wenn Sie Ihr Taxi-Licht ausgeschaltet lassen.“
    „Das ist nicht erlaubt.“
    „Hundert Dollar.“
    „Sie sind der Boss.“
    Als das Taxi anfuhr, zog Pete Annie so auf den Sitz hinunter, dass sie von außen nicht gesehen werden konnten. Über ihr Gesicht huschte in regelmäßigen Abständen das Licht der Straßenlaternen, unter denen sie hindurchfuhren, und sie schaute ihn mit geweiteten Augen an.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er.
    Sie nickte und schaute ihn dabei an, als wäre er ihr Rettungsanker. „Das war kein Unfall“, sagte sie. „Jemand wollte uns umbringen, nicht wahr?“
    „Ja.“
    Annie nickte noch einmal, ohne den Blick von ihm abzuwenden. „Mit dir alles in Ordnung?“, fragte sie.
    „Mir geht es gut.“
    „Wirklich?“
    Das Taxi durchfuhr ein Schlagloch, und die Federung quietschte protestierend. Annies Haare hatten sich aus ihrer Steckfrisur gelöst und fielen ihr um die Schultern und ins Gesicht. Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn.
    „Frag mich in einer Minute noch mal“, meinte Pete. „Irgendwas sagt mir, dass es mir dann noch viel besser gehen wird.“
    Er küsste sie sanft, streifte mit den Lippen ganz leicht die ihren. Sie lächelte und hob ihm den Mund entgegen. Er küsste sie noch einmal. Es wurde ein langer, bedächtiger, genießerischer Kuss, der sein Herz zum Rasen brachte und das Blut in den Ohren rauschen ließ.
    „Madison Square Garden“, verkündete der Taxifahrer. „Ähm, Leute, soll ich noch ein paarmal um den Block fahren?“
    Annie lächelte spitzbübisch. „Was glaubt er wohl, was wir hier hinten tun?“, flüsterte sie Pete ins Ohr.
    „Vermutlich genau das, was wir tatsächlich tun“, gab Pete flüsternd zurück und küsste sie auf den Nacken. „Ja, fahren Sie weiter“, fügte er lauter für den Fahrer hinzu. Er richtete sich leicht auf, um aus dem Rückfenster schauen zu können.
    Nachdem das Taxi dreimal rechts abgebogen war, ohne dass ihnen ein Auto folgte, ließ Pete den Fahrer halten. Sie stiegen beide aus.
    Kaum war das Taxi weitergefahren, winkte Pete ein anderes Taxi heran, und sie stiegen schnell ein.
    „La-Guardia-Flughafen“, wies Pete den Fahrer an.
    Anderthalb Stunden später landeten sie in einem teuren Hotel am Central Park. Ihr Zimmer war groß und elegant eingerichtet. Verschiedene Rottöne beherrschten die Dekoration, und an den Wänden hingen wunderschöne Seidentapeten, die Annie an ein Schloss in Frankreich erinnerten. In einer Ecke am Fenster standen ein Tisch und Stühle, um den offenen Kamin waren mehrere dick gepolsterte Sessel gruppiert, und an der Wand stand ein großes Bett. Ein Bett. Annie löste den Blick davon und schaute Pete an.
    „Weißt du, als du dem Taxifahrer sagtest, er solle uns zum Flughafen fahren, da dachte ich erst, du würdest den nächsten Flieger nehmen wollen, der uns aus der Stadt

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