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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Schultern hinauf und wieder zurück.
    Pete fühlte den leisen Ton, den sie unter seiner Berührung von sich gab, mehr, als er ihn hörte. Es war beinah zu viel für ihn.
    „Annie“, hauchte er, „Annie …“
    Er hatte den Verstand verloren, ohne jeden Zweifel. Er hatte ihr gesagt, dass er mit ihr reden musste, aber was sollte er ihr eigentlich sagen? Er konnte ihr nicht sagen, dass er zur CIA gehörte. Er konnte es einfach nicht.
    Er konnte ihr sagen, dass er sie liebte.
    Konnte darum beten, dass sie ihn auch liebte. Dass sie ihn genug liebte, um ihm all seine Lügen, seine Halbwahrheiten, seinen Betrug zu verzeihen.
    Er presste seine Hüften an sie, während sie sich zur Musik wiegten. Sie tanzten nicht wirklich, taten nur so, und Annie schaute erneut zu ihm hoch, verlor sich in der bodenlosen Tiefe seiner Augen.
    Warum küsst er mich nicht?
    Sie hielt es keine Sekunde länger aus, stellte sich auf die Zehen, zog seinen Kopf zu sich herunter und streifte seine Lippen mit den ihren. „Küss mich, Taylor“, sagte sie leise und öffnete einladend den Mund.
    Er gab einen Laut von sich, der halb ein Lachen, halb ein Stöhnen war. „Ich kann nicht.“
    Sie rückte so weit von ihm ab, wie ihr das möglich war, obwohl er sie immer noch in den Armen hielt. „Warum nicht?“
    Pete sah die Frustration in ihren Augen. Frustration, Fragen, leisen Schmerz. Sie verstand nicht. Sie glaubte, er wolle sie nicht küssen. Wenn sie doch nur wüsste …
    Er hob die Hand und berührte ihr Gesicht, zog sanft ihre Lippen mit dem Daumen nach. „Annie, ich möchte es“, sagte er leise, „aber ich soll dich beschützen. Wie kann ich auf dich aufpassen, wenn ich dich küsse?“
    Er spürte, wie sie in seinen Armen erzitterte. „Dann küss mich mit offenen Augen.“
    „Niemals.“ Pete schüttelte den Kopf. „Wenn ich dich küsse, dann richtig.“
    Sekundenlang blieben ihre Blicke aneinander hängen, und Annie verschlug es den Atem. Warum jetzt? Die Frage ging ihr immer wieder durch den Kopf. In der Nacht, in der sie sich ihm angeboten hatte, war er davongerannt. Er hättesie haben können, hatte sie aber abgewiesen. Warum also wollte er sie jetzt?
    Denk nicht nach, befahl sie sich. Überleg nicht, stell keine Fragen, mach jetzt nicht alles kaputt. Und dann hält das hier vielleicht für immer …
    Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. „Wenn du mich nicht mit offenen Augen küssen willst, sollten wir vielleicht irgendwohin gehen, wo du es für sicher genug hältst, die Augen zu schließen.“
    Sie spürte seine Finger in ihrem Nacken. Er streichelte sanft ihre Haut. „Das halte ich für eine großartige Idee“, sagte er.
    Er nahm Annie bei der Hand und geleitete sie von der Tanzfläche. Natürlich wusste er, dass es ein Fehler war, das Licht und die Menge zu verlassen. Heute Nacht würden sie ein Hotelzimmer teilen, und wenn ihn nicht ein plötzlicher Anfall von Selbstbeherrschung ereilte, würde er auch das Bett mit ihr teilen.
    Pete schaute die Frau an, die ihm folgte. Prägte sich ihre weiche glatte Haut, ihr hübsches Gesicht, ihre blauen Augen ein, die ihn so offen und vertrauensvoll anschauten … Er fluchte im Stillen. Keine Frage, dass seine Selbstbeherrschung längst dahin war. Er konnte nur beten, dass sie ihm vergab, wenn sie die Wahrheit erfuhr.

13. KAPITEL
    A uf den Straßen drängten sich die Leute, obwohl die Nacht empfindlich kühl war.
    Pete trug seinen Rucksack und hatte sich Annies Reisetasche über die rechte Schulter geworfen. Den linken Arm hatte er um Annie gelegt. Sie schaute zu ihm hoch und brachte ein schwaches Lächeln zustande. Ihm wurde klar, dass sie genauso nervös war wie er selbst.
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie.
    „Ich kenne da ein Hotel im Westen der Stadt“, antwortete er und warf einen beiläufigen Blick über seine Schulter. In Sekundenschnelle erfasste er alles, was um sie herum vorging. Offensichtlich entging ihm nicht das kleinste Detail.
    „Gehen wir zu Fuß? Normalerweise laufe ich ganz gerne, aber diese Schuhe sind dafür nicht sonderlich … He!“
    Blitzschnell nahm Pete sie auf seine Arme.
    „Ich dachte eigentlich mehr an ein Taxi“, lachte sie und schlang ihm die Arme um den Hals. „Aber so gefällt es mir auch.“ Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Oh ja, daran könnte ich mich gewöhnen.“
    „Wir nehmen ein Taxi“, erklärte Pete, während er sie über die Straße trug. „Aber ich wollte erst ein wenig Abstand zum

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