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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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machen, gut. Sich über alle anderen lustig zu machen, auch in Ordnung. Aber nicht über Justus.
    Â»Hey Silvy«, unterbrach ich sie mit eisigem Ton. »Da fällt mir ein, dass ich auch mal wieder ein paar Spenden sammeln könnte.« Ich beugte mich näher zu ihr und setzte hinzu: »Oder besser gesagt: ein paar mehr Spenden als du. Zum Beispiel bei dem Golfturnier am Wochenende.«
    Sie wurde blass. »Blödsinn«, sagte Silvy. »Niemand sammelt da mehr Geld als ich.« Aber es klang, als müsse sie sich selbst Mut zureden.
    Ich sah sie durchdringend an. »Oh doch«, sagte ich. »Du wirst wieder aussehen wie eine geizige Ziege im Vergleich zu mir. Womit ein für alle Mal bewiesen wäre: Ein Herz aus Gold hast du auf keinen Fall.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Okay«, sagte sie plötzlich wieder in ihrem besten Zickentonfall. »Für jede hundert Euro, die du weniger hast als ich, musst du eine Stunde ehrenamtlich im Krankenhaus arbeiten.«
    Â»Und für jede hundert Euro, die du weniger sammelst als ich, musst du eine Lüge widerrufen, die aus deinem Mund gekommen ist«, gab ich zurück.
    Â»Was bitte schön meinst du?«, stellte sie sich dumm.
    Â»Zum Beispiel gehst du zu Lukas und sagst ihm, dass das mit den Chlamydien eine Lüge war.«
    Dass sie meinem ehemaligen Schwarm erzählt hatte, ich hätte mich mit Chlamydien infiziert, belegte immer noch die Top-Platzierung in Silvys Best-of-Lügen-Charts.
    Sie zog eine Augenbraue hoch, beugte sich zu mir nach vorne und raunte leise: »War sie das?«
    Ich fackelte nicht lange. Ich machte eine Dreihundertsechzig-Grad-Drehung und holte dabei aus, um ihr mit einem perfekt geschwungenen Jump Kick meine schicke Sergio-Rossi-Stiefelette gegen ihren Lügenkopf zu donnern und sie bewusstlos zu Boden gehen zu lassen.
    Okay, ich geb’s zu.
    Das war leider nur mein privates Kopfkino. Aber es ist nicht leicht, bei jemandem wie Silvy, dem Lügen in Fleisch und Blut übergegangen ist, ruhig zu bleiben. Aber mir gelang es, und anstatt sie verdientermaßen auf die Bretter zu schicken, atmete ich einmal tief durch und sagte: »Ich würde an deiner Stelle mal zum Arzt gehen. Wie du deine eigenen gesundheitlichen Probleme mit denen von anderen verwechselst, ist wirklich besorgniserregend.«
    Sie lachte. »Pah. Also, nimmst du die Herausforderung an oder kneifst du wieder mal?«
    Â»Silvy, du wirst dir noch wünschen, dass es so wäre. Die Wette gilt. Ich arbeite im Krankenhaus, wenn ich verliere. Und du gestehst Lukas, dass du gelogen hast, wenn du verlierst.«
    Â»Ich verliere nicht.«
    Â»Abgemacht?«
    Â»Abgemacht.«
    Ich hielt ihr die Hand hin und nach kurzem Zögern nahm sie sie an. Mir war Lukas völlig egal. Es ging mir nur darum, dass Silvy einmal gezwungen wäre, die Wahrheit zu sagen.
    Und um selbst die Wahrheit zu sagen: Ich wollte nur noch eines – nach Hause. Ich hatte die Nase voll von Silvy und ihrem falschem Getue. Aber meine Eltern wurden gerade mit Dr. Kern und dem Chefarzt des Krankenhauses fotografiert. »Guck mal«, sagte ich. »Marie macht sich an David ran!«
    Silvy verzog grimmig den Mund und steuerte sofort auf die beiden zu. Das gab mir die Möglichkeit für einen Knutschquickie! Ich lief auf Enzo zu, der immer noch an dem Stehtisch am Eingang stand. Er betrachtete mich scheinbar ungerührt.
    Â»Los, komm mit«, raunte ich ihm im Vorbeigehen zu.
    Â»Wohin?«, fragt er verwundert, aber ich antwortete nicht, sondern ging hinaus, durchs Foyer, durch die Eingangstür, auf den Parkplatz bis ans Ende, wo der Rasen anfing und ein steinerner Weg nach hinten zum Pool führte. Schummrige Leuchten säumten den Weg, aber die Wiese lag im Dunkeln, genau wie dieser hintere Teil des Gebäudes. Hier waren wir ungestört! Im Schatten einer Tanne drehte ich mich um. Ich sah Enzo, wie er mir langsam folgte. Ich ging noch ein paar Schritte näher an die hohe Tanne und wartete. Mein Atem formte weiße Wölkchen, es war bitterkalt und ich hatte meinen Mantel nicht an. Lange würde ich das nicht aushalten, sonst wäre ich ein Calippo. »Enzo, hier!«, rief ich flüsternd, als er kam.
    Â»Natascha«, zischte er. »Was machst du denn hier?«
    Ich zog ihn an mich und streckte meine Arme unter sein Jackett und kuschelte mich an ihn. »Mich aufwärmen.«
    Â»Natascha. Nicht!«
    Â»Ach, hier kann uns

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