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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Gespräch locker beginnen könnte, und verfiel auf die sicherste Methode. Ein Zitat aus Ice Age.
    Â»Wenn du den kleinen Johnny nicht ausspuckst, verlassen wir sofort den Spielplatz«, zitierte ich Faultier Sid. Justus lächelte schief. »Ziemlich lahme Angelegenheit hier, was?«, fragte er und stellte sein leeres Glas weg.
    Â»Es sei denn, man gerät in Silvys Nähe, da ist immer was los.«
    Â»Ist sie im Hauptberuf immer noch Intrigantin?«
    Â»Mehr denn je.« Einen Moment schwiegen wir.
    Â»Geht es dir gut?«, fragte ich und biss mir im selben Moment auf die Lippe.
    Â»So weit«, wich er aus. Es herrschte wirklich Eiszeit zwischen uns. Und da konnten noch so viele lustige Zitate nicht helfen.
    Â»Hey Justus«, grüßte plötzlich meine Mutter. »Schön, dich zu sehen.« Sie tätschelte freundschaftlich seinen Arm.
    Â»Hallo. Toll siehst du aus, Antje«, sagte er ehrlich.
    Â»Danke. Ich hoffe, es war okay, dass ich Natascha gestern das Essen mitgegeben hab.«
    Â»Essen?« Justus stutzte. Oh, Mist! Das hatte ich ja ganz vergessen! Den Picknickkorb hatte ich Enzo überlassen, der dessen Inhalt zum Mittagessen verputzt hatte. Ich stellte mich so hin, dass meine Mutter mich nicht sehen konnte, und zog eine Grimasse, um Justus’ Aufmerksamkeit zu wecken. Er verstand sofort. »Ach so, ja klar. Das Essen. Danke.«
    Â»Und was hat dir am besten geschmeckt?«, fragte meine Mutter.
    Pantomimisch schlürfte ich eine Suppe.
    Â»Ã„h. Die Suppe?«, riet Justus. Ich zeigte Daumen hoch. Unsere nonverbale Kommunikation klappte also immer noch.
    Â»Das habe ich mir gedacht«, sagte meine Mutter.
    Â»Die war wirklich köstlich …«, fügte Justus hinzu.
    Ich spitzte meine Lippen und sog von innen meine Wangen ein, sodass sie den perfekten Fischmund bildeten.
    Â»â€¦ die Fischsuppe?«
    Ich nickte eifrig.
    Â»Und der Rest?«
    Â»War auch gut, aber nicht so gut wie die Fischsuppe.«
    Â»Du Scherzkeks«, sagte ich. »In das Kokos-Pannacotta hättest du dich reinlegen können, hast du gesagt. Nur bei den Lammkoteletts fehlte etwas Rosmarin.« Das hatte Enzo mir auf dem Rückweg von der Schule verraten. »Und die Gemüsepäckchen waren auch ein bisschen langweilig.«
    Â»Oh. Okay. Danke für die ehrliche Kritik!«, sagte meine Mutter.
    Â»Gern geschehen«, sagte Justus und warf mir einen strengen Blick zu. Mein Vater tauchte auf und reichte meiner Mutter ein Glas Champagner. »Komm, Antje, ich stelle dir jemanden vor.«
    Â»Bis später, ihr beiden«, sagte meine Mutter und bedachte mich mit einem warmen Blick. Dabei war mir eh schon warm geworden bei dieser ganzen Lügerei. Verflixt und zugenäht.
    Â»Jetzt muss ich schon dein Alibi sein, wenn du dich mit Enzo triffst?«, fragte Justus leise und schaute wieder an mir vorbei in die Menge.
    Â»Es tut mir leid«, entschuldigte ich mich. »Kommt nicht wieder vor.«
    Â»So, meine lieben Gäste«, dröhnte die Stimme von Silvys Mutter über Lautsprecher. »Willkommen zu unserer Benefiz-Veranstaltung, ich freue mich, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind! Wir haben wirklich Grund zum Feiern …«
    Â»Nach der Rede haue ich ab«, murmelte Justus leise. »Meine Mutter hat heute Nachtdienst im Krankenhaus. Ich fahr sie gleich hin.« Er zeigte nach hinten, wo Nicole sich mit einigen Leuten unterhielt. Ich winkte ihr zu, als sie mich sah. Justus rutschte vom Stuhl und ließ mich mit meinem schlechten Gewissen an der Bar stehen. Silvys Mutter schwadronierte derweil über das Krankenhaus und was sie da alles Tolles machen würden, vor allem natürlich, was sie persönlich und ihre Familie alles Tolles machen würden. Nach dem endlosen Sermon durfte auch Silvy noch ein paar Angeber-Worte über ihr ehrenamtliches Engagement für die Kinderklinik sagen. Während sie so redete, als wäre sie Mutter Teresa persönlich, fiel mir ein, wie wir an meiner alten Schule einmal einen Basar organisiert haben, um Geld zu sammeln für eine Schule von Aidswaisen in Sambia. Ich hatte mich von ein paar Spielsachen und Klamotten getrennt, an denen ich wirklich gehangen hatte, während Silvy nur Schrott abgegeben hat. Eine Puppe mit nur einem Arm, ein paar Bücher mit verknicktem Deckel und ein paar ausgewaschene T-Shirts. Sie hatte gerade mal acht Euro eingenommen, während ich auf über zweihundert

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