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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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angehaltenem Atem. »Also sag mir lieber, was du jetzt vorhast.«
    Am liebsten würde ich ihn am Kragen durch das Telefon ziehen und ihm eine Tracht Prügel verpassen. Was war nur mit ihm los?
    Â»Was ich vorhab?! Lass mich überlegen …«, sagte ich. »Ich muss Dimitri finden, um die Tasche loszuwerden.«
    Â»Wen?« Bastians Sprechtempo wurde bereits langsamer.
    Â»Dimitri. Das ist der von der Russenmafia. Er war auch schon in der Garage. Hat nach der Tasche gesucht.«
    Â»Was?«, fragte Bastian. Sein Denktempo ließ offensichtlich auch schwer nach.
    Â»Hat deinen Schrank kaputt gemacht. So ein Zweimeterkerl. Hat Lars eine Höllenangst gemacht. Hast du eine Ahnung, wo ich diesen Dimitri finden könnte?«, fragte ich wenig hoffnungsvoll.
    Â»Nee, absolut nicht.« Er klang geradezu kleinlaut.
    Ich hörte entfernt eine Männerstimme, die rief: »Wer von euch Pennern hat meinen Käse gegessen?« Und Türenknallen. Und ein unterdrücktes Kichern von Bastian.
    Â»In wessen Wohnung bist du?«, fragte ich.
    Â»Beim Weihnachtsmann am Nordpol«, sagte Bastian feixend. »Ich helfe Geschenke packen.«
    Â»Haha.« Ich seufzte. »Also, pass auf. Ich werde mich um die Sache kümmern. Aber ich muss dich erreichen können. Kann ich dich anrufen?«
    Â»Nee«, sagte er.
    Â»Dann richte dir eine E-Mail-Adresse ein, die nur ich kenne«, sagte ich ungeduldig. Und da ich nicht den Eindruck hatte, als würde er mich besonders ernst nehmen, sagte ich langsam und mit Nachdruck: »Wenn du das nicht machst, dann gehe ich als Erstes zu Paps und als Zweites zur Polizei, okay? Das habe ich bisher nur nicht gemacht wegen dir. Aber wenn du dich weiter so benimmst, als ginge dich der Mist, den du verbockt hast, nichts an, dann werde ich es auf jeden Fall tun. Ist das klar?«
    Â»Mann, was bist du denn auf einmal so unentspannt?«
    Â»Ist das klar, Bastian?«, wiederholte ich drohend.
    Â»Ja, ist klar«, brummte er. Und es wirkte: Noch am gleichen Abend bekam ich eine E-Mail von ihm. Jetzt konnte ich ihn wenigstens kontaktieren. Er sollte sich nicht vor allem drücken. Ich war ja bereit, ihm zu helfen. Aber wenn es zu brenzlig würde, dann würde ich es auf keinen Fall alleine durchziehen.
    Die ganze Nacht überlegte ich, wie ich herausfinden könnte, wo dieser Dimitri war. Aber leider stand die Russenmafia nicht im Telefonbuch. Das Zweite, was mich vom Schlafen abhielt, war die Frage, wie Philipp tatsächlich gestorben war. War es wirklich ein Herzinfarkt oder doch ein Mord gewesen? Es gäbe nur einen Weg, das rauszufinden. Indem ich Philipps Eltern überzeugte, eine Autopsie machen zu lassen. Shit. Von Besuchen bei trauernden Eltern hatte ich eigentlich ziemlich die Nase voll. Aber ich konnte doch nicht einfach aufgeben, nur weil irgendwas unbequem war. Wenn ich die Wahrheit rausfinden wollte, dann musste es wohl sein. Schweren Herzens beschloss ich also, nach der Schule Philipps Familie aufzusuchen. Natürlich würde ich ihnen nicht auf die Nase binden, in welchen Schwierigkeiten Philipp tatsächlich gesteckt hatte. Ich würde es auf die Er-war-noch-so-jung-bitte-helfen-Sie-mir-begreifen-Methode versuchen.
    Ich präparierte mich mit einem schwarzen Pullover und einer schwarze Hose und nahm meinen knallroten Schal mit, damit es in der Schule nicht so wirkte, als ob ich Trauer trug. Der Schultag zog sich endlos zäh hin. Nur der Kostümwettbewerb-Wahlkampf zwischen Kim und Jennifer und die Recherche nach Philipps Adresse hielten mich auf Trab. Ich rief bei der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät an, was mich aber nicht weiterbrachte, da es acht Philipps im Bachelorstudiengang gab. Doch bei der Studienberatung landete ich einen Treffer, als ich das nette Mädel am Telefon, das laut Internetseite Stefanie Klatt hieß, darauf hinwies, dass der Philipp, den ich suchte, den Spitznamen Dr. House hatte.
    Â»Ach, Philipp Herrndorf meinst du«, sagte sie.
    Â»Ja, genau«, rief ich dankbar. Leider hatte sie die Adresse nicht. Oder wollte sie mir nicht geben. Also rief ich beim Prüfungsamt an, gab mich als Stefanie Klatt von der Studienberatung aus und sagte, Philipp Herrndorf hätte um Infos gebeten, aber seine Adresse nicht hinterlassen und ob das Prüfungsamt sie mir geben könnte, damit ich den Umschlag endlich loswerden könnte. Ich ließ noch einige Bemerkungen über die Stresswirkung

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