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Gefaehrliche Gefuehle

Gefaehrliche Gefuehle

Titel: Gefaehrliche Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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Ausschläge zu sehen. Becky hatte sich schlagartig wieder im Griff und zog ihren Kopfhörer auf. Ich tat es ihr nach. Wir schauten uns fragend an. Es war ein Knistern zu hören, ein Schaben, leises Knallen. Als ob jemand das Zimmer durchsuchte.

34
    Z u dem Kramen gesellte sich plötzlich eine Stimme, weiblich. »Ach, hier bist du!«
    »Wer ist das?«, fragte ich Becky.
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Was machst du denn da?«, fragte die Frau.
    »Ich suche was.« Die volltönende Stimme von David Wöbke.
    »Was denn? Hat dein Flittchen hier ihren Slip verloren?«
    »Red keinen Unsinn, Jolanda«, sagte David Wöbke. »Du weißt, dass sie lügt.«
    »Ja, weiß ich das?« Ihre Stimme klang schrill. David Wöbke kramte weiter im Zimmer rum. »Darfst du denn überhaupt hier sein?«, fragte Jolanda.
    »Solange nichts offiziell ist, darf ich das. Ich bin ja zum Glück unentbehrlich für die Chefin. Im Moment jedenfalls noch«, setzte er brummend hinzu.
    »Ich kann es einfach nicht glauben, dass du mit diesem Flittchen rummachst«, fauchte Jolanda. Sie machte eine Pause und fügte dramatisch hinzu: »Nach allem, was ich für dich getan habe!«
    »Ich habe nichts gemacht, glaub mir!« David Wöbke schob irgendwas herum, vielleicht Bücher, und klang abgelenkt. »Die wollte was von mir, aber ich wollte nichts von ihr. Und sie zieht die klassische Rachenummer ab. Kennt doch jeder. Ich sag nur Kachelmann.«
    »Und weil er unschuldig war, bist du es auch? Was ist das denn für eine Logik?«, sagte sie hämisch. »Was machst du eigentlich hier? Willst du dich mit ihr treffen?«
    »Nein. Ich suche nach einem Beweis, dass sie lügt.«
    »Du willst wahrscheinlich Beweise verschwinden lassen.«
    »Nein, Jolanda. So ist es nicht …«
    »Ach, selbst wenn sie lügt, dann passt ihr doch hervorragend zusammen. Das ist doch nicht das erste Mal. Ich weiß, was du mit Schwester Sarah gemacht hast …«
    »Was weißt du?«, brauste er auf und seine Stimme klang auf einmal gar nicht mehr nett und einnehmend. Selbst über Funk konnte man hören, dass auch Jolanda eingeschüchtert war. »Sie hast du auch betrogen«, sagte sie kleinlaut.
    »Ja, aber doch mit dir!« Wöbke hatte wieder seinen einschmeichelnden Ton drauf. »Weil ich mich in dich verliebt habe! Du und ich, Jolanda, das ist was Besonderes. Das weißt du doch.«
    »Und was war das dann für ein Ohrring, den ich in deinem Auto gefunden habe?«, maulte Jolanda.
    »Ich hab doch gesagt, dass es ein Geschenk für dich sein sollte, und den andern habe ich sonst wo verloren, deswegen habe ich dir ja andere gekauft.«
    Doch Jolanda war immer noch nicht überzeugt. »Und weswegen gehen wir dann nie zu dir? Warum treffen wir uns immer bei mir. Oder im Hotel?«
    »Ich habe gerade keine Putzfrau und will dir das nicht antun.«
    »Ach, das glaubst du doch wohl alles selbst nicht!«, rief Jolanda. »Du lügst mich an! Ich habe die SMS von Annegret gesehen.«
    »Du hast in meinem Handy rumgeschnüffelt?«
    »Ja, du sagst immer, du liebst mich, und dann tust du so was! Und hab ich nicht alles für dich getan?«, jammerte Jolanda weiter. »Hab ich nicht wirklich alles für dich getan? Ich habe sogar meinen Job riskiert für dich.«
    »Ich weiß«, sagte er sanfter. »Umso wichtiger ist, dass wir jetzt zusammenhalten.«
    Stille. Ich fragte mich schon, ob das Mikro den Geist aufgegeben hatte. »Ich glaub nicht, dass ich das kann«, sagte Jolanda plötzlich mit festerer Stimme.
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Wöbke.
    »Das heißt, dass ich einfach nicht mehr mit dir zusammen sein will. Du kannst dir eine andere Blöde suchen.«
    »Jola«, sagte Wöbke sehr schmeichelnd. »Wenn wir erst genug Geld zusammen haben, dann hauen wir ab. Dann fahren wir in die Sonne und leben unter Palmen. Nur du und ich.«
    »Erstens kann man dir doch gar nichts glauben. Und zweitens brauche ich dich nicht, um an Geld zu kommen!«, giftete Jolanda.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Das soll heißen, dass meine Erfindung mir genug Geld bringen wird.«
    »Jolanda …«, fing Wöbke an.
    »Geh von der Tür weg«, verlangte Jolanda. »Ich will jetzt raus.«
    »Jolanda, wir sind doch ein Team«, sagte David flehend.
    »Nein, das sind wir nicht mehr. Und wenn du mich nicht in Ruhe lässt, dann wirst du sehen, was du davon hast.«
    Wöbke schnaubte. »Wenn du irgendjemandem etwas verrätst, dann …« Seine Stimme war so leise, dass wir sie kaum verstehen konnten.
    »Nein«, sagte Jolanda fassungslos. »Nein. Das würdest

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