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Gefaehrliche Gefuehle

Gefaehrliche Gefuehle

Titel: Gefaehrliche Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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Bruder ausrichten: Er soll damit aufhören, sonst wird er es noch bitter bereuen.«

12
    I ch ließ Rami stehen und lief weiter, starr geradeaus, in Richtung unseres Toyotas, in dem Enzo wartete, aber dann überkam mich plötzlich eine Art Lähmung, ich konnte keinen Fuß mehr vor den anderen setzen und stand einfach da, auf dem Bürgersteig, das Licht des Maritim-Hotels blendete mich, aber ich wandte mich nicht ab. Bastian, ein Drogendealer? Das konnte doch nicht sein! Mein Bruder Bastian, der Sportfreak? Der noch nicht mal rauchte? Das musste ein Irrtum sein. Das konnte nicht … Plötzlich fiel mir Michi auf dem Freiplatz ein. Hat er noch was davon?, hallte es durch meinen Kopf. Oh Gott! Mit davon hatte er Drogen gemeint! Und das würde natürlich Bastis ganze Geheimnistuerei erklären. Er war irgendwie in eine Drogensache verstrickt. Er hatte sich mit den falschen Leuten eingelassen. Er war ernsthaft in Gefahr! Ich schloss die Augen. Um mich herum drehte sich alles. Ich hörte eine Autotür zuschlagen und schaute auf. Enzo kam auf mich zu, er sah besorgt aus. Ich wollte auf ihn zulaufen, mich in seinen Arm werfen, da hörte ich plötzlich die Stimme meines Papas. »Natascha?« Erstaunt drehte ich mich um und sah ihn mit einem Geschäftsmann aus dem Hotel kommen.
    »Paps!«, rief ich, lief statt auf Enzo auf ihn zu und umarmte ihn.
    »Hey Püppchen, alles okay?«
    Mir schossen die Tränen in die Augen. »Nein«, schluchzte ich in den weichen Stoff seines Mantels.
    »Pass auf, ich bin gleich für dich da«, flüsterte er mir zu, dann wandte er sich um und sagte zu dem Mann im feinen Anzug: »Herr Krüger, vielen Dank für das Angebot. Ich melde mich bei Ihnen.« Er gab ihm zum Abschied die Hand. »Entschuldigen Sie bitte, ich muss mich jetzt um meine Tochter kümmern.«
    Ich wischte mir entschlossen über die Augen. So eine dämliche Heulerei! Aber wenn man erfährt, dass der eigene Bruder ein Drogendealer ist, kann man schon mal kurz die Fassung verlieren.
    »Hey Natascha. Was ist denn los?«, fragte mein Vater.
    »Hatte nur kurz eine Krise wegen … ach, egal. Teenie-Kram.« Ich lächelte ihn tapfer an. Ich konnte Bastian nicht anschwärzen, bevor ich nichts Genaues wusste. In dieser Hinsicht hatte ich einiges gelernt. Und bisher war es nur ein äußerst beunruhigendes Gerücht, dass er Drogendealer war.
    »Und du? Was machst du hier?«, lenkte ich das Gespräch auf ein anderes Thema.
    »Ich hatte ein Geschäftsessen mit ein paar möglichen neuen Kooperationspartnern. Und jetzt will ich nach Hause. Komm, ich nehm dich mit.«
    »Aber Enzo fährt mich«, widersprach ich und zeigte auf meinen Bodyguard, der diskret am Auto wartete.
    »Wir schicken ihn nach Hause. Er hat gestern so lange gearbeitet, da kann er heute mal früher Schluss machen. Und dann machen wir beide es uns zu Hause gemütlich, okay? Hey, wir können mal wieder eine Runde Halma spielen. Wie wäre das?«
    Die Fältchen um seine Augen schienen etwas tiefer geworden zu sein nach dem Stress der letzten Tage, aber er strahlte mich so liebevoll an wie eh und je. Halma spielen war früher unsere liebste Sonntagsbeschäftigung gewesen. Aber wir hatten es ewig nicht getan, weil er immer so viel arbeitete. Es war völlig klar, dass ich dieses einmalige Angebot nicht abschlagen konnte. Außerdem käme ich in der entspannten Atmosphäre vielleicht sogar dazu, es ihm zu sagen. Das mit Enzo, meine ich.
    Mein Vater ging gerade zu ihm und sagte ihm Bescheid. Ich winkte Enzo zum Abschied kurz zu, er nickte, dann fuhr er davon. Schade. Dann wurde es heute nichts mehr mit Knutschen.
    »Na dann los«, sagte mein Vater und legte mir den Arm um die Schultern.
    Aus dem Halma und dem Gespräch mit meinen Eltern wurde dann doch nichts. Mein Vater bekam einen dringenden Anruf und verschwand in seinem Büro. Und außerdem war ich müde. Und wollte mit Enzo telefonieren. Ich musste ihm dringend die neuesten Ereignisse erzählen. Doch ich erwischte ihn bei seiner Oma beim Abendessen und er hatte den Mund voll Lasagne und keine Zeit. Ich verriet ihm nur so viel, dass Azizas Familie nicht das Problem sei, und versprach, ihm alles morgen auf dem Weg zur Schule zu erzählen, dann ging ich ins Bett. Aber ich schlief unruhig und wachte immer wieder auf und grübelte darüber nach, was passiert sein konnte und wo Bastian war und ob er tatsächlich auf die schiefe Bahn geraten war. Ich konnte es kaum erwarten, dass der Tag anbrach. Es gibt doch wirklich keine bessere Motivation, an

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