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Gefaehrliche Gefuehle

Gefaehrliche Gefuehle

Titel: Gefaehrliche Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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gespeichert. Ohne weiter zu überlegen, hatte ich schon seine Nummer gewählt.
    »Was ist?«, bellte er ins Telefon.
    »Hier ist Natascha Sander«, sagte ich wie ferngesteuert. »Ich möchte einen Mord melden.«
    Er war einen Moment still. »Sie haben jemanden umgebracht, Emma Peel?«, fragte er dann.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich nicht. Ich habe nur das Opfer gefunden.«
    Wieder eine Pause. »Haben Sie getrunken?«
    »Nein.«
    »Sie klingen so komisch.«
    »Er ist tot«, sagte ich. »Seine Haut ist kalt. Er hat mit dem Kopf gehupt. Und ist nicht aufgewacht.«
    Söderberg seufzte. »Wo sind Sie?«, fragte er rau.
    »Winterkirmes. Am Park. Feuerwehrzufahrt Steinstraße. Roter Porsche.« Ich legte auf. Die Sirene eines Krankenwagens näherte sich.
    »Die Mordkommission ist auch unterwegs«, sagte ich zu Hedi.
    »Die Mordkommission?« Sie sah mich zum allerersten Mal verwirrt an. »Warum?«
    Und in dem Moment kehrte ich in die Realität zurück, die noch bis gerade eben hinter einem dicken Vorhang an mir vorbeigeschwebt war.

21
    I ch war ja so ein Idiot! Warum hatte ich bloß Söderberg angerufen! Ich konnte, ich durfte doch niemandem erklären, warum ich wusste, dass es ein Mord war. Die Tasche, Bastian, die Russenmafia, Scheiße! Vermutlich beobachtete Dimitri mich gerade. Wenn er sah, wie ich mit der Polizei redete, dann würde er oder irgendeiner seiner zahlreichen Spießgesellen mich einen Kopf kürzer machen. Und Bastian. Und Aziza am Ende auch noch. HILFE! Was sollte ich denn jetzt nur tun?
    »Ich möchte nach Hause«, sagte ich zu Hedi. »Mir ist nicht gut.«
    »Wir warten auf den Krankenwagen«, beschied sie, keinen Widerspruch duldend.
    »Gut«, sagte ich schwach. Die Sirene war nur noch ein paar Straßen entfernt. Bis zum Eintreffen des Krankenwagens wäre Söderberg bestimmt noch nicht da und ich könnte mich verdrücken, um einen Plan auszuhecken, mit dem ich ihm die Wahrheit sagen könnte – ohne Bastian und die Russenmafia mit reinzuziehen.
    Der Krankenwagen kam und hielt neben dem Porsche auf der Straße. Das Blaulicht auf dem Dach rotierte wie ein hektischer Leuchtturm. Der Notarzt, ein untersetzter Mann mit blauer Steppweste und Halbglatze, Stethoskop um den Hals, sprang mit seiner Tasche aus dem Wagen. Hedi winkte ihn heran. Ich stellte mich abseits, hinter die Passanten, die ihren Schritt verlangsamten oder ganz stehen blieben, um zu sehen, was hier passiert war. Doch im Moment konnte man nicht viel erkennen. Der Rücken des Arztes, der sich in den Fahrerraum des Porsches beugte, blockierte die Sicht. Dann tauchte er wieder auf, stemmte die Hand in den Rücken, richtete sich stöhnend auf und winkte die Kollegen mit der Trage heran. Sie hoben Philipp auf die Trage und begannen mit der Herzmassage. Ich konnte mich nicht rühren und starrte benommen auf den schlaffen Körper, der jeglichen Wiederbelebungsversuchen trotzte. Meine Erinnerung spielte mir die Szenen vor, in denen Philipp quicklebendig gewesen war. In der Uni, in der Kneipe, bei der Studentenparty. Lebend war er ja zugegebenermaßen ein ziemlich abscheulicher Kerl gewesen. Das aber hatte er nicht verdient. Eine weitere Sirene ertönte in der Nähe und schon kam ein Polizeiwagen herangebraust. Ich musste schlucken. Was sollte ich denn Söderberg erzählen? Doch zu meiner großen Erleichterung war es gar nicht der Kommissar, sondern zwei Streifenbeamte, eine ältere Frau und ein junger Mann, die in ihren blauen Uniformen aus dem Wagen stiegen und zu dem Notarzt gingen.
    »Wir haben diesen jungen Mann leblos aufgefunden. Die Reanimation wurde vor acht Minuten gestartet, aber ich glaube nicht, dass es was bringt«, informierte der Notarzt die Polizisten.
    »Wissen Sie, wie er heißt?«, fragte sie zurück.
    Der Notarzt schüttelte den Kopf. Die Polizistin durchsuchte Philipps Jackentasche und fischte ein Handy heraus.
    »Hauen wir ab«, sagte ich zu Hedi. Ich ging zu unserem Auto und wollte gerade einsteigen, da hörte ich die keuchende Stimme hinter mir, deren Reibeisenklang mir sofort eine Gänsehaut bescherte.
    »Emma Peel«, sagte Söderberg schneidend. »Jetzt bin ich schon so schnell hier, weil ich gerade in der Nähe war, und Sie wollen nicht auf mich warten?« Er nahm seine Kippe aus dem Mund und schnippte sie achtlos zur Seite. Hinter ihm sah ich den bulligen Kollegen, den ich schon mal im Polizeirevier gesehen hatte.
    »Oh«, sagte ich erschrocken. Da war er. Söderberg. Der Kommissar. Klein und fahl, mit dunklen

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