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Gefaehrliche Gefuehle

Gefaehrliche Gefuehle

Titel: Gefaehrliche Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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wieder, mich zu verblüffen…«
    »Gern geschehen«, sagte ich zufrieden. »Ich helfe der Polizei, wo ich kann.«
    Söderberg schloss die Augen in Zeitlupentempo und öffnete sie ebenso langsam wieder, begleitet von einem lang gezogenen Stöhnen. Seine typische Ich-muss-mich-zusammenreißen-sonst-flipp-ich-aus-Geste. Nur dass das mit dem Zusammenreißen nicht wirklich gut funktionierte. »Emma Peel«, sagte er. »Ich habe keine Ahnung, was Sie veranlasst hat, mich anzurufen und mich von meiner Arbeit abzuhalten. Hier haben wir überhaupt kein Anzeichen für ein Verbrechen. Und vielleicht wissen Sie es nicht, aber wir von der Mordkommission sind verdammt noch mal sowieso schon überlastet und können uns nicht noch mit den eingebildeten Mordfällen befassen …« Hier erreichte seine Stimme schon eine beachtliche Lautstärke. »… die sich irgendeine übereifrige Hobbydetektivin in ihren wahnwitzigen Verschwörungstheorien zusammenreimt und mit denen sie mich dann von meiner eigentlichen Arbeit …«
    »Das wäre nicht das erste Mal, dass Sie sich irren«, unterbrach ich ruhig. Aber auch dieses extrem stichhaltige Argument prallte an ihm ab.
    »Der Mann hatte einen Herzinfarkt!«, schrie Söderberg.
    »Das wissen Sie überhaupt nicht«, widersprach ich. »Oder haben Sie das in Ihrem pathologischen Bericht gelesen?«
    Söderberg stierte mich mit hochrotem Gesicht an und ich hatte Sorge, dass er sich gleich neben Philipp legen müsste.
    »Vielleicht ist er vergiftet worden«, sagte ich. »Haben Sie daran schon mal gedacht?«
    Er war immer noch still. Schaute in die Ferne und ich meinte, in seinen Augen den Palmenstrand zu sehen, an den er sich gerade wünschte. Dann seufzte er und tat etwas sehr Überraschendes. Er drehte sich um und ging zu dem Notarzt.
    »Gibt es Anzeichen einer Vergiftung?«, fragte er. Der Notarzt nahm eine Taschenlampe und leuchtete in Philipps Mund, besah sich Zunge und Lippen von innen, untersuchte Augen und Ohren. Zuckte mit den Schultern. »Ich seh nix. Aber ich kann jetzt nicht in ihn reingucken.«
    »Christa, wir haben einen Verkehrsunfall mit Personenschaden am Hamburger Platz«, rief der junge Kollege mit dem Funkgerät in der Hand.
    »Komme gleich«, rief sie und wandte sich an den Notarzt. »Sie haben doch gesagt, dass der Verstorbene drogenabhängig war und einen angeborenen Herzfehler hatte«, drängte sie. »Wie viele Ursachen brauchen Sie denn noch, um einen natürlichen Tod zu bestätigen?«
    »Ich für meinen Teil brauche gar keine weiteren Ursachen. Für mich ist die Sache klar. Natürlicher Tod.«
    Er warf Söderberg einen fragenden Blick zu. Der zuckte mit den Schultern. »Keine Einwände.«
    »Gut«, sagte die Polizistin erleichtert.
    »So, Jungs. Abflug«, kommandierte der Notarzt und stieg in den Rettungswagen. Auch die Polizisten fuhren schnell ab. Kaum waren sie weg, kam ein Abschleppwagen, der den Porsche an den Haken nahm.
    »Wollen Sie nicht wenigstens den Porsche untersuchen?«, rief ich. »Vielleicht finden Sie da Hinweise für einen Giftmord?«
    »Wie Sie sich das immer vorstellen«, sagte Söderberg kopfschüttelnd und nahm einen Anruf entgegen. Als er aufgelegt hatte, wandte er sich wieder an mich. »Passen Sie auf, Emma Peel. Bei einer so klaren Vorschädigung und einer akuten Drogenabhängigkeit und ohne irgendein Anzeichen für ein Verbrechen kann ich gar nichts machen.« Er warf mir noch einen undurchdringlichen Blick zu und fügte hinzu: »Die Einzigen, die jetzt noch eine Autopsie veranlassen könnten, wären die Familienangehörigen.«
    Und damit drehte er sich um und ließ mich stehen. Die Tasche wog bleischwer in meiner verkrampften Hand.

22
    H edi fuhr mich nach Hause. Mein Kopf schwirrte und ich versuchte, ein bisschen Ordnung in das Chaos zu bringen. Konnte es tatsächlich sein, dass Philipp eines natürlichen Todes gestorben war? Ich meine, er wäre nicht der erste junge Mann, dem Drogen und Alkohol zum Verhängnis wurden. Und trotzdem. Wenn man bei der Russenmafia in der Kreide stand, waren die sicher nicht zimperlich. Man verpasste seine Frist und bumm! – wurde man umgebracht. Wusste doch jeder, der einen Fernseher im Haus hatte. An dieser Theorie störten mich nur zwei Dinge: Philipp hatte geschrieben, dass auch mit Dimitri wieder alles in Ordnung wäre, wenn ich die Tasche zurückbrächte. Wieso also sollte er ihn ausgerechnet dann umbringen, wenn er bekäme, was er wollte? Und zweitens fand ich es sehr merkwürdig, dass die Russenmafia mit Gift

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