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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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dieses Mannes auch nur noch eine einzige Sekunde länger zu ertragen. Und keuchte vor Schreck, als sie plötzlich Rocco in die Augen blickte.
    „Julie.“
    Er war wütend auf sie. Er musste einfach wütend auf sie sein. Sie schüttelte nur stumm den Kopf, während sie mit Josh auf dem Arm schnell um ihn herumging und ihr Heil in der Flucht suchte.
    Rocco hielt sie nicht auf. Was er ihr zu sagen hatte, war ohnehin nicht für die Ohren seines Vaters bestimmt. Aber zuerst musste er mit seinem Vater reden.
    Er ging zu dem Rollstuhl und schaute den alten Mann an. Er hatte gelernt, seinem Vater respektvoll zu begegnen, aber es war kein Respekt, der von Herzen kam.
    „Was fällt dir ein, dieses Nichts zu heiraten?“, herrschte der Prinz ihn an. „Hast du vergessen, wer du bist? Du bist mein Sohn, falls du dich erinnerst. Ich erwarte von dir, dass du meinem Namen alle Ehre machst, aber du bist die reinste Schande! Kein Wunder, dass du so klammheimlich geheiratet hast.“
    Es gab so vieles, was Rocco seinem Vater gern gesagt hätte. Aber er sah die pochende Zornesader an der Schläfe des Prinzen und das ängstlich besorgte Gesicht des Pflegers.
    Wie erbärmlich er doch war, dieser Mann, der einen dunklen Schatten über seine Kindheit geworfen hatte. Rocco hatte sich lange nach der Zuneigung seines Vaters gesehnt, bis er irgendwann zu der bitteren Erkenntnis gelangt war, dass er diese nie bekommen würde.
    Eine Folge dieser lieblosen Kindheit war, dass ihr Vater von ihm und seinen beiden Brüdern im Erwachsenenalter nur leere Pflichterfüllung erwarten konnte. Dabei musste Rocco daran denken, wie Josh ihn anlächelte und erwartungsvoll die Ärmchen nach ihm reckte. Er schwor sich, das Vertrauen dieses Kindes niemals zu missbrauchen und das zarte Pflänzchen der Liebe sorgfältig zu hegen und zu pflegen.
    „Das war nicht klammheimlich, Vater, ich hatte es nur eilig. Weil ich Angst hatte, Julie könnte erkennen, dass ich ihrer nicht würdig bin, und dieses Risiko wollte ich auf gar keinen Fall eingehen.“
    Noch während er die Worte aussprach, erkannte Rocco, wie viel Wahrheit in ihnen lag.
    „Ich schäme mich nicht für meine Frau, im Gegenteil. Ich bin stolz auf sie, und ich hätte mir nichts mehr gewünscht, als meine Brüder bei meiner Hochzeit dabeizuhaben.“
    „Deine Brüder! Pah! Ihr seid doch alle gleich. Haltet wie Pech und Schwefel zusammen, wenn es gegen mich, euren Vater, geht, dabei vergesst ihr ganz, dass ihr mir Loyalität schuldet.“
    „Was uns verbindet, ist unsere Liebe zueinander, Vater. Und unsere Liebe zu unserer Mutter. Was die Loyalität anbelangt, sind wir zumindest in gewisser Weise gezwungen, Rücksicht auf dich zu nehmen, das ist schon wahr. Weil wir dem Namen Leopardi verpflichtet sind.“
    Rocco sah einen fast verletzlichen Ausdruck über das Gesicht seines Vaters huschen, der sich gleich darauf jedoch in Zorn wandelte.
    „Mit jedem Wort, das du sagst, gibst du dich mehr als Sohn deiner Mutter zu erkennen“, schleuderte der Prinz ihm verächtlich ins Gesicht. „Ich bin gekommen, um zu retten, was noch zu retten ist, und ich war zu einigen finanziellen Zugeständnissen bereit, um diese Engländerin zur Abreise zu bewegen. Aber jetzt bleibt mir nur noch zu gehen und dich die Konsequenzen deines Tuns selbst ausbaden zu lassen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.“
    „Die Konsequenzen seines Tuns muss jeder selbst tragen“, erwiderte Rocco ruhig, dann wandte er sich an den Pfleger: „Mein Vater behandelt Sie sehr unfair, Aldo. Es ist nicht Ihre Schuld, dass die ärztlichen Anweisungen nicht befolgt werden, das weiß ich. Aber vielleicht könnten Sie jetzt trotzdem so freundlich sein, meinen Vater wieder zurück ins Schloss zu bringen. Ich werde unterdessen Dr. Vittorio bitten, meinem Vater einen Besuch abzustatten.“ Dann fuhr er, wieder an den Prinzen gewandt, fort: „Aldo bringt dich nach Hause.“
    Rocco sah ein Gemisch aus Wut, Verblüffung und Verwirrung über das Gesicht des alten Mannes huschen.
    „Ich weiß, dass du enttäuscht bist, weil es nicht möglich war, dieses Kind zu finden, das laut Antonio existieren soll, aber vielleicht ist es ja besser so“, sagte Rocco ruhig, während ihm klar wurde, dass Julie bereits einen prägenden Einfluss auf ihn ausgeübt hatte, auch wenn ihr das nicht bewusst war. Denn warum sonst sollte er sich jetzt Gedanken um die Gefühle seines Vaters machen und sogar Mitleid mit ihm verspüren, wo er doch früher nur Bitterkeit und

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