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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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Höllenfeuer in ihr entfachten.
    „Meine Liebe“, flüsterte Julie und wand sich dabei wie im Fieber unter seiner Berührung. „Meine große Liebe.“
    Gedanken und Gefühle verschmolzen, löschten die alte Julie aus und drückten der neuen ihren Stempel auf. Sie sah nicht, dass Roccos Augen wütend aufblitzten, während sich ihrer Kehle die heiseren Worte entrangen. Vor Zorn spannte sich sein ganzer Körper an, wild hin und her schwankend zwischen Stolz und Begierde. Im Geiste schlief sie mit einem anderen!
    Obwohl er sie so begehrte, drängte es ihn, sie zurückzuweisen, nachdem er ihr Flüstern gehört hatte.
    Am Ende siegte sein Verlangen. Mit der Lust, die er ihr schenkte, machte er sie zu der Seinen. Er wartete, bis sie aus der Welt, in die er sie katapultiert hatte, zurückkehrte in die Ebene, wo sie von seinem eigenen Verlangen bereits ungeduldig erwartet wurde.
    Es war vorbei. Julie fühlte sich so schwach, so verloren … so verängstigt. Rocco lag ein ganzes Stück von ihr entfernt auf dem Rücken und starrte an die Decke, obwohl sie sich nach nichts mehr sehnte, als von ihm in den Armen gehalten zu werden.
    Sie hatte ihn ihre große Liebe genannt, aber das war er natürlich nicht, wie Rocco vor sich selbst zugeben musste. Ihre Worte waren für einen anderen Mann bestimmt gewesen, für den Mann, den sie in ihrer Fantasie an seine Stelle gesetzt hatte.
    Und das tat weh, scheußlich weh. Warum war ihm nicht längst aufgefallen, was mit ihm passiert war? Er hatte sich in sie verliebt. Er begehrte sie nicht einfach nur.
    Er liebte sie.
    Rocco bereute, was eben vorgefallen war. Julie konnte es in seinen Augen lesen. Aus diesem Grund ging er jetzt auf Abstand. Was war das für eine grausame Achterbahn der Gefühle, in der man fast zeitgleich einen atemberaubenden Höhenflug und dann den Absturz in schlimmste Höllenqualen durchleben musste? Julie sehnte sich nach nichts mehr, als von ihm gehalten, geliebt zu werden.
    Wie töricht sie doch war.

13. KAPITEL
    Seit zehn Tagen waren sie mittlerweile verheiratet. Von Maria hatte Julie beim Frühstück wieder einmal gehört, dass Rocco das Haus bereits frühzeitig verlassen hatte. Er kam jede Nacht zu ihr, um sie zu lieben, und jeden Morgen wachte sie allein auf. Es war schmerzlich, sich eingestehen zu müssen, dass die körperliche Intimität sie nicht näher zueinander gebracht hatte, sondern im Gegenteil das zarte Band, das zwischen ihnen im Entstehen gewesen war, sogar zerstörte. Sie redeten kaum noch miteinander. Rocco schien an ihrer Meinung überhaupt nicht mehr interessiert zu sein, er erzählte ihr nichts und lächelte nicht mehr. Sogar beim Liebesspiel spürte sie eine von ihm ausgehende unterschwellige Spannung, wenn nicht gar Wut. Bereute er es schon, sie geheiratet zu haben?
    Das wäre schrecklich. Die Vorstellung, dass sie Rocco seine Lebensfreude nehmen könnte, war ihr unerträglich. Julie liebte ihn, und sie wollte, dass Rocco glücklich war, sie wollte sein Lachen wieder hören. Aber was, wenn ihm das alles nur mit einer anderen Frau möglich war?
    Rocco zu lieben bedeutete, dass sie sein Glück und Wohlergehen über ihres stellen musste. Julie streckte die Hand aus, um Josh’ allzu experimentierfreudige Finger vom Rand der Matte zu lösen, die er hartnäckig unter sich hervorzuziehen versuchte.
    Sie saß, immer noch müde von den Sinnenfreuden der vergangenen Nacht, im Innenhof, den die Morgensonne bereits erwärmt hatte. Als sie Schritte hörte und aufschaute, sah sie Maria eilig herankommen. Gleich darauf sagte die Haushälterin in wichtigem Ton: „Il Principe ist hier. Er möchte Sie sprechen.“
    Der Prinz? Roccos Vater? Aber hatte Rocco nicht erzählt, sein Vater wäre schwer herzkrank und bettlägerig? Was um alles in der Welt wollte er von ihr?
    „Sind Sie sicher, dass er zu mir will?“, fragte sie verunsichert.
    „Ja, ganz bestimmt“, bestätigte Maria eifrig und fügte hinzu: „Schnell, schnell, Sie müssen sich beeilen, der Prinz wartet nicht gern.“
    Julie ertappte sich dabei, dass sie sich von Marias Unterwürfigkeit fast anstecken ließ, während sie mit Josh auf dem Arm durch die Flure eilte.
    Maria hatte Roccos Vater in den größten Raum der Villa geführt, einen Salon fast von der Größe eines Ballsaals, prachtvoll ausgestattet mit vergoldeten Rokokomöbeln. Die schweren blauen Seidenvorhänge warfen lange Schatten über den Boden.
    Es war ein Schock, feststellen zu müssen, wie ähnlich Rocco seinem Vater sah, obwohl

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