Gefährliche Glut
Rasierklinge, ein einschmeichelndes Flüstern aus dem Dunkel, das einen verführen wollte, die Büchse der Pandora zu öffnen.
„Nun, ich glaube nicht, dass ich das tun sollte.“
Sie war sich selbst ihr größter Feind. Das wurde Julie in dem Moment bewusst, in dem er sich blitzschnell zu ihr herunterbeugte, um sie aus der Wanne zu heben. Dabei störte es ihn nicht im geringsten, dass das Wasser in Strömen an ihr herunterlief. Sie protestierte, wenn auch viel zu schwach. Während sich die Musik im Hintergrund zu einem verzweifelten Crescendo steigerte, gab es für Julie keinen Grund mehr, über einen verlorenen Liebhaber zu weinen.
„Du wirst doch ganz nass.“ War das nicht albern, so etwas in einer solchen Situation zu sagen?
„Dann zieh mich aus, so wie es sich für eine gute Ehefrau gehört“, erwiderte Rocco heiser.
Sie sollte ihn ausziehen? Julie schmolz schier dahin in der Gluthitze ihres Begehrens.
Ihr Verlangen war unübersehbar. Aber Rocco warnte sich, dass er nicht gemeint war. Sie hatte eben noch von einem anderen geträumt.
Er wollte sie. Er war ihr Mann.
Er nahm ihre Hände und legte sie auf seine nasse Hemdbrust. „Los, zieh mich aus“, befahl er ihr.
Sie wusste, dass sie verloren wäre, wenn sie seiner Aufforderung nachkäme.
„Nein.“ Sie schüttelte entschieden den Kopf. „Ich will nicht.“
Dass das eine Lüge war, konnte er doch nicht wissen, oder? Als er sie losließ, war sie sich sicher, dass er gehen würde. Aber dann umrahmte er ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie – ganz langsam und bedächtig – und so intensiv, dass sie sehr genau wusste, was ihr bevorstand.
Sie versuchte zu widerstehen, indem sie ihre Lippen fest zusammenpresste und die Augen aufriss, allerdings ohne ihn anzusehen. Dabei spannte sich ihr ganzer Körper abwehrend an.
Und dann plötzlich dieses heisere lustvolle Aufstöhnen! Das konnte unmöglich sie gewesen sein. Genauso wenig wie sie es war, die jetzt den Kopf in den Nacken legte und die Augen schloss, während sie seine Zärtlichkeiten auskostete. Und die vor Verlangen zu zittern begann, als er mit den Fingerspitzen sanft ihren Hals und ihre Brüste streichelte, wobei sich sein Mund alle erdenklichen Tricks einfallen ließ, um sie dazu zu verleiten, diesen Kuss zu erwidern, der ihr schier den Verstand raubte. Das musste eine andere Julie sein.
Sie begehrte ihn so sehr. Sie verzehrte sich danach, bei ihm zu liegen und sich an ihn zu schmiegen, Haut an Haut. Seine tastende, suchende und liebkosende Zunge schürte ihr Verlangen ebenso wie seine Hände auf ihrem nackten Körper, die ihre Brüste streichelten, die Einkerbung ihrer Taille und den Schwung ihrer Hüften nachzeichneten. Seine Finger tauchten in das feuchte Versteck ihres Begehrens ein und entfachten dort ein wahres Feuerwerk der Lust.
Sie konnte nicht anders, sie musste ihn ebenfalls berühren.
Voller Ungeduld begann sie Knöpfe aufzureißen, während sie seine leidenschaftlichen Küsse ebenso leidenschaftlich erwiderte. Es war faszinierend, die Struktur seiner Haut unter den Fingerspitzen zu spüren.
Mit den Lippen zeichnete sie die Spur ihrer Finger nach. Die dunklen Härchen auf seiner Brust kitzelten sie am Mund, während sie ungeschickt versuchte, den Gürtel zu öffnen, der ihr den Weg zu einer so lange ersehnten Intimität versperrte.
Als Rocco ihre Hände einfing und festhielt, stöhnte sie frustriert auf. Sie fühlte sich schlagartig beraubt.
„Ssch. Warte.“ Rocco hob sie hoch und trug sie nach nebenan ins Schlafzimmer, wo er sie auf dem großen Bett ablegte.
Julie schaute im Halbdunkel zu ihm auf. Ihr Herz floss fast über vor Liebe zu ihm. Sie hob eine Hand und zeichnete sein Profil nach. Wenn er jetzt beschlösse, sie einfach so liegen zu lassen und fortzugehen … Aber er zog nur seine restlichen Kleider aus. Bei seinem Anblick wurde sie von heftiger Begierde überschwemmt. Sie sog den Anblick seines Körpers in sich ein, bevor sie ihrem Verlangen nachgab, die Hand ausstreckte und ganz sacht mit den Fingerspitzen über den heißen, harten Beweis seiner Männlichkeit strich.
Diese intime Berührung brachte Rocco fast um den Verstand. Er zog sie an sich, küsste sie auf den Mund, die Brüste, saugte und knabberte an ihren Knospen, erst ganz sanft, dann zunehmend intensiver, bis er ihre Reaktion spürte und schließlich ihren leisen Aufschrei hörte. Sie presste seinen Kopf mit den Händen an ihren Körper, während seine geschickten Finger ein wahres
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