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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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und untersuche den Schaden. Auch ohne aufzustehen, merke ich an dem Schmerz in der linken Hüfte und im Steißbein, dass ich verletzt bin. Die Frage ist nur, wie sehr. Ich hoffe, dass es nur Prellungen sind, aber als ich mich aufrappele, fürchte ich, dass ich mir auch etwas gebrochen habe. Laufen kann ich immerhin, also marschiere ich los und versuche, so wenig wie möglich zu humpeln.
    Meine Mutter und Prim können nicht wissen, dass ich im Wald war. Ich muss mir irgendein Alibi beschaffen, wie dürftig auch immer. Ein paar Geschäfte auf dem Platz haben noch geöffnet, also gehe ich in eines hinein und kaufe weißen Stoff für Verbände. Wir haben sowieso fast keine mehr. In einem anderen Geschäft kaufe ich eine Tüte Pfefferminzbonbons für Prim. Ich stecke mir eins in den Mund, spüre, wie es auf meiner Zunge zergeht, und merke, dass es das Erste ist, was ich heute esse. Eigentlich hatte ich am See etwas essen wollen, aber als ich sah, in welcher Verfassung Bonnie und Twill waren, kam es mir nicht richtig vor, ihnen auch nur einen Bissen wegzunehmen.
    Als ich zu Hause ankomme, kann ich mit der linken Ferse überhaupt nicht mehr auftreten. Meiner Mutter werde ich erzählen, ich sei beim Versuch, eine undichte Stelle im Dach unseres alten Hauses zu reparieren, abgerutscht. Was die fehlenden Lebensmittel angeht, werde ich mich einfach bedeckt halten, an wen ich sie verteilt habe. Ich schleppe mich zur Tür und stelle mich darauf ein, am Feuer zusammenzuklappen. Stattdessen erwartet mich ein weiterer Schock.
    Zwei Friedenswächter, ein Mann und eine Frau, stehen in der Tür zu unserer Küche. Die Frau bleibt ungerührt, doch ich sehe eine Spur von Überraschung über das Gesicht des Mannes huschen. Sie haben nicht mit mir gerechnet. Sie wissen, dass ich im Wald war und dort in der Falle sitzen müsste.
    »Hallo«, sage ich unbeteiligt.
    Meine Mutter taucht hinter den beiden auf, bleibt jedoch auf Abstand. »Da ist sie ja, gerade rechtzeitig zum Abendessen«, sagt sie eine Spur zu fröhlich. Ich komme viel zu spät zum Essen.
    Ich überlege, ob ich die Stiefel ausziehen soll, wie ich es sonst immer mache, aber das kann ich kaum schaffen, ohne dass meine Verletzungen auffallen. Also setze ich nur die nasse Kapuze ab und schüttele den Schnee aus dem Haar. »Kann ich etwas für Sie tun?«, frage ich die Friedenswächter.
    »Der Oberste Friedenswächter Thread schickt uns mit einer Nachricht für Sie«, sagt die Frau.
    »Sie haben stundenlang gewartet«, fügt meine Mutter hinzu.
    Sie haben darauf gewartet, dass ich es nicht schaffe zurückzukehren. Als Bestätigung dafür, dass ich durch einen Stromschlag getötet wurde oder im Wald gefangen bin, und dann hätten sie meine Familie in die Mangel nehmen können.
    »Dann muss es ja eine wichtige Nachricht sein«, sage ich.
    »Dürfen wir fragen, wo Sie waren, Miss Everdeen?«, fragt die Frau.
    »Fragen Sie lieber, wo ich
nicht
war«, sage ich in genervtem Ton. Ich gehe in die Küche und zwinge mich, normal aufzutreten, obwohl jeder Schritt die reinste Qual ist. Ich gehe zwischen den Friedenswächtern hindurch und schaffe es einigermaßen bis zum Tisch. Ich schleudere meine Tasche hin und wende mich zu Prim, die stocksteif am Kamin steht. Haymitch und Peeta sind auch da, sie sitzen jeder in einem Schaukelstuhl und spielen Schach. Waren sie zufällig hier oder haben die Friedenswächter sie »eingeladen«? So oder so bin ich froh, sie zu sehen.
    »Also, wo warst du nicht?«, fragt Haymitch gelangweilt.
    »Ich hab nicht mit dem Ziegenmann darüber gesprochen, Prims Ziege zu decken, weil mir jemand eine vollkommen falsche Wegbeschreibung gegeben hat«, sage ich eindringlich zu Prim.
    »Hab ich nicht«, sagt Prim. »Ich hab es dir genau erklärt.«
    »Du hast gesagt, er wohnt am westlichen Eingang des Bergwerks«, sage ich.
    »Am östlichen Eingang«, verbessert mich Prim.
    »Du hast ganz eindeutig gesagt, am westlichen Eingang, darauf hab ich nämlich gefragt: >Neben der Abraumhalde?<, und du hast Ja gesagt.«
    »Neben der Abraumhalde am
östlichen
Eingang«, sagt Prim geduldig.
    »Nein. Wann willst du das gesagt haben?«, frage ich.
    »Gestern Abend«, mischt Haymitch sich ein.
    »Sie hat wirklich >östlich< gesagt«, fügt Peeta hinzu. Er guckt zu Haymitch und sie lachen. Ich schaue Peeta wütend an und er versucht, zerknirscht auszusehen. »Tut mir leid, aber ich hab's dir ja schon immer gesagt. Du hörst einfach nicht zu, wenn dir jemand etwas erklärt.«
    »Garantiert

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