Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
Vom Netzwerk:
hast du dich die ganzen Jahre nicht gemeldet?“ „Komm erst mal von dem kalten Fliesenboden hoch. Ich erkläre dir alles.“ Heinrich griff nach seinem Arm und half ihm auf. Aus Richards blutleerem Gesicht sahen ihn zwei aufgerissene blaue Augen an. Er hielt ihn immer noch am Arm fest, als dieser sich gegen die Wand im Flur lehnte. „Wir sollten ihn besser ins Wohnzimmer bringen.“ Silke sah ihren Bruder besorgt an und dann zu Heinrich, der zustimmend nickte. Gemeinsam, mit dem Opfer der unerwarteten Begegnung in der Mitte, betraten sie den Raum. Vorsichtig ließen sie ihn auf dem Sessel nieder. „Willst du was zu trinken haben?“ Sie legte ihre Hand auf seine Stirn. Statt einer Antwort nickte er nur. Dann schloss er die Augen und versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war. Er hörte Silkes Schritte auf dem alten Parkett, als diese aus dem Wohnzimmer ging und vernahm Heinrichs Atemgeräusche. Er musste unmittelbar neben ihm stehen, dass er es hören konnte. Er stand neben ihm! Er lebte! Langsam, ganz langsam wurde ihm bewusst, dass er nicht träumte. Dass es Wirklichkeit war. Auf seinem Oberarm war noch die Wärme der Hände zu spüren, die ihm aufgeholfen hatten. „Hier.“ Silke legte ihre Hand auf seine Schulter und hielt ihm ein Glas hin. Richard murmelte „Danke“ und kippte den Inhalt in einem Zug in den Mund und schluckte. Der Trester rutschte ihm brennend und wärmend die Speiseröhre hinunter, um dann in seinem Magen zu explodieren. Er hustete, um das kratzende Gefühl im Hals loszuwerden. Unserer war eindeutig besser, schoss es ihm durch den Kopf. Als er die Augen öffnete, war er alleine in dem Raum. Leise Stimmen drangen vom Flur her zu ihm vor. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn ich bleibe. Du hast seine Reaktion ja gesehen.“ Heinrich fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Er hatte sich alle möglichen Reaktionen ausgemalt, als er auf dem Weg hierher gewesen war. Von Vorwürfen über stürmische Begrüßung, von Tränen bis hin zu einer Tür, die vor seiner Nase wieder zugeworfen wurde. Dass er allerdings Richard von den Füßen holen würde, damit hatte er nicht gerechnet. „Ich glaube, es ist besser, wenn ich wieder gehe.“ „Nein. Bleib bei ihm. Gib ihm Zeit.“ Silke griff nach ihrem kleinen Koffer, den sie aus ihrem Zimmer geholt hatte. „Ich gehe jetzt zu Jutta und bleibe über Nacht dort. Ich habe euch was zu essen gekocht. Es steht im Backofen. Dort bleibt es warm. Wenn etwas ist, dann kannst du mich ja anrufen. Ich habe dir hier die Nummer von Jutta aufgeschrieben.“ Sie sprach hastig, aber leise. Man konnte ihr anmerken, dass sie genauso nervös war wie Heinrich. „Du hast es gewusst?“ Keiner von beiden hatte bemerkt, dass Richard im Türrahmen stand. Jetzt drehten sie hastig die Köpfe in seine Richtung. „Warum hast du mir nichts gesagt?!“ „Weil ich sie darum gebeten hatte.“ Unbewusst zog Heinrich die Schultern hoch. „Ich gehe jetzt mal.“ Sie umfasste den Koffergriff etwas fester und neigte sich zu ihrem Bruder hinüber. „Hör ihm zu. Gib ihm eine Chance. Viel Erfolg“, murmelte sie dem anderen Mann zu, als sie an ihm vorbeiging und die Wohnungstür hinter sich zuzog. Beide Männer starrten einen Moment auf die geschlossene Tür, unschlüssig, wie sie weiter vorgehen sollten. „Richard, ich ...“, unterbrach Heinrich schließlich die Stille, die ihn zu erdrücken drohte. „Du verdammter Mistkerl! Weißt du eigentlich, wie sehr du mir gefehlt hast? Wie ich um dich getrauert habe? Verflucht, ich habe gedacht, du bist tot!“ Richard zitterte am ganzen Körper. Heinrich sah ihn verwundert an. Er hatte ihn noch nie fluchen hören. „Ich hatte keine Möglichkeit gehabt, mit dir in Verbindung zu treten. Bitte glaub mir.“ „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll, Heinrich!“ Er drehte sich um und ging zurück ins Wohnzimmer. Seine Gefühle liefen Amok. Seine Gedanken rasten so laut durch seinen Kopf, dass er die Umweltgeräusche nur schemenhaft wahrnahm. Zögernd folgte Heinrich ihm. „Bitte, gib mir wenigstens die Chance, es dir zu erklären.“ „Möchtest du etwas trinken?“ „Ein Wasser wäre gut.“ Richard verließ das Zimmer und kehrte kurze Zeit später mit zwei Gläsern zurück. Er stellte sie auf den Wohnzimmertisch und setzte sich in den Sessel. Derweil stand Heinrich am Fenster und sah hinaus. Er überlegte, wo er anfangen sollte. Wie er alles erklären konnte. Sein Verhalten klar machen. „Ich hatte dir ja geschrieben,

Weitere Kostenlose Bücher