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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Schmerzen zu liegen. „Das braucht es nicht.“ Richard legte sich neben ihn mit dem Rücken ins Gras und sah ihn an. Sanft streichelte er mit seinem Handrücken über Heinrichs Oberarm. „Du hast mich ganz schön überrumpelt, das muss ich schon zugeben. Aber, wenn ich ehrlich bin, hat es mir gefallen.“ Heinrich schluckte trocken. Er hielt die Hand, die ihn streichelte, fest. „Ich will dich zu nichts überreden.“ „Ich glaube nicht, dass du mich überredet hast.“ Er fuhr ihm sanft durch die nassen Haare. Heinrichs Gesicht kam dichter heran. Er spürte den Atem auf seiner Haut und schloss die Augen. Der Kuss war zärtlich und vorsichtig.
    ***

    Sie lagen nebeneinander im Gras. Richard schnaufte genüsslich.
„Wie bist du eigentlich hergekommen?“ Heinrich betrachtete ihn. Er konnte immer noch nicht fassen, dass sie sich eben geküsst hatten. „Zu Fuß. Wie sonst?“ „Den ganzen Weg? Das ist eine ziemliche Strecke.“ „Erinnere mich nicht daran. Ich muss das nachher alles wieder bergauf.“ Richard brach ein Stück von einem Butterbrot ab und fütterte Heinrich damit. „Ich kann dich ja dann mit dem Wagen zurückbringen.“ Seine Worte waren undeutlich, da er gleichzeitig kaute und sprach. „Verlockende Vorstellung. Aber wenn meine Mutter dich so sieht, verbietet sie mir glatt den Umgang mit dir.“ Er grinste ihn an und schob sich selbst ein Stück Brot zwischen die Lippen. „Ich könnte es ihr nicht verdenken.“ Heinrich verzog das Gesicht und wischte ihm einen Krümmel aus dem Mundwinkel. Richard erschauderte leicht unter der Berührung. „Ist es das, warum dein Vater dich weggeschickt hat?“ „Ja.“ Er rollte sich auf den Rücken und sah in den Himmel. „Als er herausbekommen hatte, dass ich einen Freund hatte, hat er mich hierher strafversetzt. Er war wohl der Meinung, dass ich hier keine Gelegenheit hätte, meinen perversen Neigungen zu frönen.“ „Hat er das so gesagt?“ „Das war noch das Mildeste, was er mir an den Kopf geschmissen hat.“ „Was ist aus deinem Freund geworden?“ „Keine Ahnung. Es war nichts Ernstes, musst du wissen. Berlin ist eine laute und pulsierende Stadt. Es gib dort jede Menge oberflächliche Menschen. Man trifft sich einmal, zweimal, vielleicht auch öfters. Irgendwann geht man dann wieder auseinander.“ „Ich stelle mir das unpersönlich vor.“ „Ist es in gewisser Weise auch. Aber es gibt dir auch Schutz. Gerade wenn man wie ich nicht den Regeln entspricht.“ Richard legte das angefangene Brot zurück in das Papier, das neben ihm auf der Erde lag, und drehte sich auf die Seite. Er stützte sich ab und sah auf Heinrich hinunter. „Ich glaube nicht, dass ich mich in Berlin wohl fühlen würde. Das, was du erzählst, klingt wenig einladend. Jedenfalls für mich.“ Mit einer Fingerspitze fuhr er vorsichtig die Umrisse von Heinrichs Veilchen nach. „Du weißt, dass du verboten aussiehst?“ Dieser lachte leise. „Du hättest meinen Onkel mal hören sollen, als er mich gesehen hat. Der Spott in seiner Stimme wird mich bestimmt noch eine ganze Zeit verfolgen.“ Sie grinsten sich an. „Heinrich, warum hast du dich geprügelt?“ „Ich habe es dir doch schon gesagt: Ich weiß es nicht genau. Das Einzige, was ich noch weiß, ist, dass ich mich geschämt habe und wütend auf mich selbst war. Da ist es halt passiert.“ „Ich hoffe, das kommt nicht so häufig vor.“ Richard beugte sich zu ihm hinunter. „Im Original gefällst du mir besser.“ Heinrich legte ihm die Hand in den Nacken. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass seine Gefühle erwidert wurden. Die Schmerzen waren vergessen, als er Richard zum zweiten Mal küsste.

    ***

    Bedingt durch die Tatsache, dass Heinrich nicht einsatzfähig war, hatten sie an den darauffolgenden Tagen die Möglichkeit, sich immer wieder in ihrem Versteck zu treffen. Das Wetter schien ihnen gewogen zu sein. Die Sonne schien und sie genossen ihre Zweisamkeit. Die anfängliche Unsicherheit wich einer Vertrautheit.
„Was hältst du davon, wenn wir schwimmen gehen?“ Heinrich lag mit dem Kopf in Richards Schoß, der sich an einen Baum gelehnt hatte, und ließ sich bereitwillig von ihm füttern. „Musst du deine Wunden kühlen?“ Er sah auf Heinrichs nackten Oberkörper. Die Sonne hatte seine Haut dunkel gefärbt, so dass die Kratzer und Flecken nicht mehr so stark zu sehen waren. Lediglich das Veilchen an seinem Auge war noch deutlich zu erkennen. Mit der Fingerspitze fuhr Richard vorsichtig die Kontur

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