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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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nach. „Nein, aber ich denke an dein Bein. Onkel Friedrich hat damals gesagt, dass Schwimmen eine gute Therapie wäre.“ Er erhob sich und begann seine Hose auszuziehen. „Komm, lass uns schwimmen gehen.“ Als er den Fuß in das kalte Nass setzte, zog er die Luft hörbar ein. „Himmel, ist das kalt.“ Richard lachte, verstaute das Essen und folgte ihm. Nur mit der Unterhose bekleidet stand er am Ufer und sah zu Heinrich hinüber, der bereits in der Mitte des Wasser herumschwamm. „Was ist, traust du dich nicht hinein?“ „Doch, aber es ist so ungewohnt ohne die Krücken.“ Heinrich kam ein Stück auf ihn zu. „Dann komm doch mit den Krücken hinein. Ich kann sie ja dann für dich an das Ufer legen, wenn du weit genug drin bist, und sie dir nachher wieder geben.“ Er nickte ihm aufmunternd zu. Jetzt war es Richard, der erschauderte, als er mit den Beinen im Wasser stand. Nach Luft ringend ging er vorsichtig weiter, reichte Heinrich dann die Gehhilfen und machte zögernde Schwimmbewegungen. Er verzog das Gesicht, als er das Bein so ungewohnt belastete. „Geht es?“ Heinrich hatte die Krücken ans Ufer gelegt und schwamm jetzt neben ihm. „Ich glaube schon und wenn nicht, zähle ich darauf, dass du mich rettest.“ „Könnte sein. Allerdings“, er verzog das Gesicht zu einem frechen Lächeln, „so wie du mich in den letzten Tagen gemästet hast, wäre es durchaus möglich, dass ich nicht schnell genug bin.“ „Überleg es dir gut, ob du mich ertrinken lässt. Wenn ich untergehe, versiegt auch automatisch die Futterquelle.“ Er schlug mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche und spritzte ihn nass. „Na warte.“ Heinrich wischte sich das Wasser aus dem Gesicht und tauchte ab.

    ***

    Silke schob sich die Haare aus dem Gesicht. Der kleine Koffer, den sie bei sich trug, schien mit jedem Schritt schwerer zu werden. Sie schwitzte und sie wusste, dass sie erst gut die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatte. Warum mussten sie auch so weit von dem Ort weg wohnen? Schon als Kind hatte sie den Hügel oft verwünscht. Jetzt, mit dem Gepäck in der Hand, kam er ihr doppelt so hoch vor. Spontan beschloss sie, am Rhein eine Pause einzulegen. Eine halbe Stunde später zu Hause ankommen war kein Problem. Am Ufer angekommen, stellte sie den Koffer ab, zog Schuhe und Strümpfe aus und ging ein paar Schritte in den Fluss. Ein wohliger Laut entwich ihr, als sie das kalte Wasser an ihrer Haut spürte. Sie blieb stehen und genoss den Schauer, der ihr durch den Körper lief. Auf einmal hörte sie Stimmen. In einer erkannte sie die von Richard. Sie sah sich um, konnte ihn aber nirgends sehen. Sie ging zurück ans Ufer und folgte den Geräuschen. Als sie sich durch das Dickicht gekämpft hatte, erblickte sie ihn. Richard stand bis zur Hüfte im Wasser und sah auf die Oberfläche. Die Krücken lagen am Ufer. Seine nasse Haut glänzte in der Sonne. „Was hast du jetzt wieder vor?“ Sie wusste nicht, mit wem er redete. Außer ihm konnte sie niemanden erkennen. Dann bemerkte sie, dass sich die Wasseroberfläche leicht kräuselte. Im gleichen Moment gab ihr Bruder einen unterdrückten Schrei von sich und verschwand unter Wasser. Sie wollte gerade zu ihm eilen, um ihm zu helfen, als er wieder auftauchte. Er prustete und lachte gleichzeitig. „Das wirst du mir büßen!“ Ein zweiter Kopf tauchte aus den Fluten auf. Erst als die Person sich zur Hälfte ihrer Körpergröße aus dem Wasser erhob, ihren Bruder in den Arm nahm und leidenschaftlich küsste, erkannte sie Heinrich. Sie schlug sich mit der Hand vor den Mund, als sie ihren eigenen Aufschrei hörte. Die beiden jungen Männer ließen abrupt voneinander ab. Richard erstarrte, als er seine Schwester erblickte. „Heinrich?!“ „Bleib ruhig.“ Dieser legte ihm die Hand auf den Arm. „Ich rede mit ihr“, sagte er dann, als er bemerkte, dass Silke weglief. Eilig schwamm er ans Ufer und lief ihr nach. „Silke, bitte warte.“ Er benötigte nur wenige Schritte, bis er sie eingeholt hatte. „Bitte, bleib stehen.“ Er hielt sie am Arm fest. Sie starrte ihn an, als ob er ein Aussätziger wäre. „Was tust du mit meinem Bruder?“ „Silke, bitte, lass dir erklären ...“ „Was gibt es da noch zu erklären? Ich habe alles gesehen.“ Sie versuchte, sich von ihm zu lösen. Ihre Gedanken und Gefühle liefen Amok. Sie konnte nicht begreifen, was sie gerade beobachtet hatte. „Ich ...“ Heinrich ließ sie los, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Er blickte auf

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