Gefaehrliche Liebe
Mund, bevor er sich wieder zu mir drehte und den schönsten Satz sagte, den ich nicht mal zu träumen gewagt hätte. »Ich liebe dich auch, Zahira. Ich kann auch ohne Santiago leben. Aber ich kann nicht ohne Hayle leben ... und nicht ohne dich.«
Ich sah in seine feucht glänzenden Augen und war sprachlos ... Mein Arm schlang sich um seinen Hals und ich weinte die schmerzlichsten Freudentränen, die ich jemals geweint hatte. Seine Hand hielt meinen Kopf fest an sich gedrückt und die andere umfasste meinen Rücken.
Als ich mich etwas beruhigt hatte, stieg ein gewaltiges beginnendes Chaos in mein Gehirn. Und wieder einmal bestand es nur aus einem einzigen Wort ... Santiago.
»Lass uns nichts überstürzen«, lenkte David ein, »wir müssen uns das wirklich gut überlegen ... aber nicht jetzt.«
Ich nickte, da ich mit dieser neuen Situation im Moment auch überfordert war.
»Ich bringe dich in dein Zimmer, okay?«, fragte er vorsichtig.
»Ja ... meine Schuhe!«, erinnerte ich ihn.
David half mir in meine High Heels und verschloss die Riemen. Ich schlüpfte in meine Unterwäsche und ging hinüber zu Hayle, der auf dem Sofa fernsah. Ich kniete mich vor ihm auf den Boden und wollte gerade nach seiner Hand greifen, um sie zu küssen, da kam er mir entgegen und gab mir einen vorsichtigen kleinen Kuss auf meine Lippen. Er brachte mich damit zum Lächeln. Gerührt sah ich zu David, der uns beobachtet hatte. Er hielt mir die Tür auf und wir gingen in mein Zimmer.
David deckte mich in meinem Bett liebevoll zu und fragte noch mal nach meinem Befinden. »Hab ich dir ganz sicher nicht wehgetan?«
Ich schüttelte meinen Kopf. »Es war nur am Anfang ... ein bisschen ungewohnt ... und Hayle hatte so kühle Finger ...«
»Ja, er war auch nervös. Weißt du, wenn ich mit dir allein bin, bräuchte ich kein Öl, dann hole ich mir das zwischen deinen Beinen. Aber Hayle wollte dort nicht hingreifen.« David lächelte amüsiert.
»Werde ich jemals mit dir allein sein?«, fragte ich wehmütig.
»Vielleicht ...«, gleichzeitig nickte er, »aber jetzt schlaf schön ... morgen ist auch noch ein Tag.«
»Nur Hayle nehmen wir mit ...«, versprach ich ihm, »... für dich.«
Er nickte wieder und küsste mich noch einmal innig, ehe er mich verließ.
Santiagos Segen
Am nächsten Morgen hatte ich Tausende Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich war so verliebt in David. Wie sollte ich auch nur einen Tag länger Santiago in die Augen sehen können. Und wie sollte ich bloß von ihm loskommen. Er würde mich niemals gehen lassen ... und schon gar nicht mit David. Er würde mich in der direkten Konfrontation in die Knie zwingen und meinen Willen brechen. Vielleicht, wenn David bei dem Gespräch dabei wäre, vielleicht könnte ich mich ihm dann widersetzen?
Ich war völlig in mein gedankliches Chaos verstrickt und spürte noch David zwischen meinen Beinen, während ich auf dem Weg zum Bad meine Dessous vom Vortag zurechtrückte. David kam zufällig genau zur selben Zeit aus seinem Zimmer, blieb jedoch ganz hinten beim Aufzug stehen. Er zauberte sofort ein breites Lächeln in mein Gesicht und ich überlegte, zu ihm zu gehen, aber er deutete ein »Nein« an. Vermutlich war Santiago in der Nähe. Genau in der Sekunde ging die Badezimmertür auf und Santiago stand mir fast gegenüber. Selten zuvor war ich so vor ihm erschrocken. Mein Herz setzte für einen Moment aus und ich musste im Gesicht hoch rot angelaufen sein.
»Guten Morgen, mein Schatz, habe ich dich erschreckt?«, schmeichelte er.
Plötzlich kam alles in mir hoch, was ich ihm sagen wollte. Aber es verschlug mir die Sprache, ich konnte ihn nur anstarren. Santiago drehte sich kurz in Richtung David und sah mir danach wieder in die Augen. Ich atmete viel zu tief ...
»Was ist los?«, fragte er mich, als er merkte, dass irgendetwas nicht stimmte.
Jetzt war der richtige Zeitpunkt. Er sollte mich nie wieder daran hindern, David in meine Arme schließen zu können, wenn mir danach war. Und unter diesem Blickwinkel kam es plötzlich ganz leicht über meine Lippen.
»Ich habe mich verliebt!«
Etwas perplex zuckte er zurück, bevor er die richtigen Worte fand. »Glückwunsch! Und nachdem dir das jetzt gerade eingefallen ist, kann es vielleicht sein, dass nicht ich das Objekt deiner Begierde bin?«
»Es ist mir nicht erst jetzt gerade eingefallen! Es geht schon seit ein paar Wochen.«
»Was genau geht seit ein paar Wochen?« Santiago durchbohrte mich mit seinen
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