Gefaehrliche Liebe
sich zu mir ans Bett und streichelte über meine Wange.
»Genug?«, fragte er zynisch. So kannte ich ihn gar nicht.
Ich nickte.
»Willst du duschen?«
Wieder nickte ich wortlos.
David befreite mich von den Riemen und erst jetzt spürte ich, wie eingefroren meine Schultern waren. Meine Arme hingen leblos an mir herab. David wollte mich am Oberarm stützen, aber sofort schrie ich auf. Also öffnete er mir nur die Tür. Santiagos Sperma lief an meinen Schenkeln hinunter ... und als ich einen Blick darauf warf, bemerkte es auch David. Es war vorauszusehen, dass ich auf dem Weg ins Bad den teuren Teppich beschmutzen würde. David strich mit seiner Hand an den Innenseiten meiner Beine hoch, er berührte dabei ungeniert meine angeschwollenen Schamlippen. Anschließend fuhr er mir mit derselben Hand von der Stirn weg durch meine langen Haare und lächelte zufrieden, als hätte er mich damit hübsch gestylt. Ich wusste nicht, warum er sich plötzlich so eigenartig verhielt, fast übermütig. Lag es an Jude? Aber ich konnte jetzt nicht darüber nachdenken. Nichts auf dieser Welt hätte mich in diesem Moment von meinen Schmerzen ablenken können.
Im Badezimmer machte David es sich in einer bequemen Sitzgelegenheit gemütlich und sah mir beim Duschen zu. Bereitwillig nahm ich am ganzen Körper eiskaltes Wasser in Kauf, nur damit ich meine Wunde kühlen konnte. Das brachte zum ersten Mal eine gewisse Erleichterung und nahezu Schmerzfreiheit. Anschließend konnte ich das Werk endlich im Spiegel betrachten und fand es wirklich schön, man benötigte zwar etwas Fantasie, um sich die Entzündung wegzudenken, aber die schwarze Paste hatte tatsächlich meine Haut gefärbt.
David kontrollierte die Wunde und strich eine Brandsalbe mit Vereisungseffekt darüber. »Santiago möchte, dass du wieder auf die Terrasse kommst. Und er will, dass du deine Haare hoch aufgesteckt trägst.«
Ich nickte. »Ich zieh nur ein neues Kleid an, okay?«
»Ja ... und noch etwas ...« Er zögerte.
Gespannt sah ich ihn an.
»Zahira, ich werde mich in nächster Zeit etwas von dir entfernen. Das ist besser so ... für uns beide.«
Ich nickte einsichtig. Das war wohl exakt der richtige Zeitpunkt, um mir so etwas zu sagen. Durch das unmittelbar vorangegangene Erlebnis war ich zu hundert Prozent mit Santiago vereint und nicht fähig, für irgendeinen anderen Mann Gefühle in mir zu tragen. Stolz zeigte ich eine gefasste Reaktion. »Okay.«
David schien beeindruckt. »Gut ... wir sehen uns auf der Terrasse.« Er ließ mich allein.
Meine feuchten Haare wollte ich ohnehin nicht föhnen, zu groß war der Respekt vor der Hitze an meinem Hals, also trocknete ich sie so gut es ging mit einem Handtuch, kämmte sie und steckte sie halbwegs ordentlich mit einer Klammer nach oben. Wieder zwang ich mich in Stöckelschuhe und ich wählte ein ähnliches Kleid wie zuvor.
Natalie, Alice, Victoria, Jana und Estelle
Auf der Terrasse starrten alle auf das frische Kunstwerk an meinem Hals. Ich entdeckte Santiago mit Jude an der Bar und suchte den Weg zu ihnen. Als ich an Edward vorbeikam, flüsterte er mir unmerklich etwas zu, ohne mich richtig anzusehen.
»Pass auf ... überleg dir gut, was du sagst und tust!«
Wenig später wusste ich auch, was er meinte. Leicht angeheitert legte Santiago einen Arm um meine Taille ... hatte er doch zur Feier des Tages einen Whiskey oder Cocktail zu viel erwischt. Keathan stand unauffällig wachend hinter ihm.
»Wie gefällt sie dir?«, fragte Santiago, als er mich auf dem Barhocker sitzend zwischen seine Beine nahm. Er drehte mich Richtung Jude und zog mein Kleid über beide Schultern nach unten, sodass er meine nackten Brüste entblößt präsentieren konnte.
Ich blickte verlegen zur Seite.
Jude lächelte. »Sie ist sehr hübsch, wirklich!«
»Willst du mit ihr die Nacht verbringen?«
Jude überlegte kurz ... dann schüttelte er den Kopf und entschuldigte sich gleichzeitig: »Tut mir leid, das soll keine Zurückweisung sein, aber ich finde, sie hat heute schon genug erlebt. Da wäre es schwierig, bei ihr noch Eindruck zu hinterlassen.«
Santiago drehte mich wieder zu sich und richtete meine Brüste. »Findest du auch, du hättest heute schon genug erlebt?«
Ich hasste diese Fangfragen. Was sollte ich darauf antworten?
»Das musst du entscheiden!«, entgegnete ich schließlich. Ich freute mich innerlich so sehr, eine unverfängliche und somit richtige Antwort gefunden zu haben, dass ich ihm gleichzeitig ein breites
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