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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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würde er sie zu seiner Mätresse machen, vielleicht zu seiner geliebten Mätresse, aber ihre Kinder würden Bastarde werden. So wie sie.
    Doch keines ihrer Kinder sollte jemals hören, es sei ein schmutziger Bastard von Rafe Ramsey.
    Das Angebot des Kapitäns bestand nach wie vor, eine Trauung auf hoher See zu vollziehen. Reverend Payne hatte gleichfalls angeboten, sie beide nach dem Ritual der Kirche von England zu trauen.
    Aber Ayisha wollte Rafe nicht überlisten. Er würde sie dafür hassen, und das wäre ihr unerträglich. Sie wollte lieber ohne Mann leben, als von ihrem Ehemann als Lügnerin verachtet zu werden.
    Sie musste ihm die Wahrheit sagen, und zwar bald. Andernfalls würde sie sich seinen Zorn zuziehen, ihn so lange zum Narren gehalten zu haben, bis er ihr unter falschen Voraussetzungen einen Heiratsantrag machte.
    Sie richtete sich auf einen Ellbogen gestützt auf und beobachtete, wie er schlief.
    Wie sollte sie weiterhin in einem Bett neben einem Mann schlafen, der wusste, dass sie ihn zum Narren gehalten hatte? Würde er wütend werden? Sie fürchtete nicht, dass er sie schlagen würde, doch sie wollte nicht gern eine enge Kabine mit einem Mann teilen, der sie hasste.
    Oder mit einem Mann, der sie zu seiner Mätresse machen wollte.
    Sie wollte warten, bis diese leidige Quarantäne endlich aufgehoben wurde, dann wollte sie ihm die Wahrheit gestehen. Bis dahin musste sie ihn auf Distanz halten. Es würde keinen Walzer mehr im Mondschein an Deck geben.
    Während ihres Abendspaziergangs rief ihnen ein Matrose in heller Aufregung zu: „Sir! Miss! Befehl des Kapitäns. Begeben Sie sich augenblicklich in Ihre Kabine, und schließen Sie sich ein.“ Hinter ihm setzte hektisches Treiben ein. Matrosen rannten übers Deck, hissten zusätzliche Segel und fuhren die großen Kanonen aus.
    „Was ist los?“, fragte Rafe.
    Der Mann wies mit dem Arm nach Süden. „Piraten, Sir! Sie verfolgen uns mit hoher Geschwindigkeit. Bitte gehen Sie augenblicklich unter Deck und schließen sich ein. Es wird unangenehm.“
    Ayisha hob Cleo hoch. Rafe nahm sie beim Arm und eilte mit ihr nach unten.
    Während Ayisha das Kätzchen in den Korb setzte, überprüfte er rasch seine Pistolen. Dann sah er Ayisha an. „Haben Sie schon einmal eine Pistole abgefeuert.“
    „Nein, aber ich lerne schnell.“ Bleich, aber gefasst streckte sie die Hand nach der Waffe aus.
    „Gut. Die Pistolen sind geladen. Sie müssen nur den Hahn spannen, vorsichtig nach hinten ziehen, bis es klickt.“ Er demonstrierte die Handhabung an einer Waffe, und sie machte es an der anderen nach. „Ja, genau so. Und dann zielen Sie auf die Brust eines Mannes und drücken ab. Scheuen Sie sich nicht, ihn zu töten. Ein verwundeter Mann ist immer noch gefährlich. Verstanden?“
    Sie nickte tapfer. In ihren Augen las er, dass sie Todesangst hatte, dennoch reckte sie entschlossen das Kinn. Sie war einfach wunderbar.
    „Gut.“ Er legte seine Pistole in die Schatulle zurück und holte das Damaszener Schwert aus seinem Gepäck. „Nun schließen Sie sich ein. Ich kämpfe gegen die Piraten.“
    Sie hielt ihn am Arm zurück. „Sie sind zu schwach, um mit dem Schwert zu kämpfen. Sie haben das Fieber kaum überwunden. Nehmen Sie die Pistolen.“
    „Nein, die behalten Sie. Mir fehlt nichts weiter. Ich bin Soldat, haben Sie das schon vergessen?“
    „Warten Sie, ich komme mit Ihnen.“
    „Nein!“ Er schlang einen Arm um ihre Taille und gab ihr einen harten, besitzergreifenden Kuss. „Das ist viel zu gefährlich. Sie bleiben hier.“ Er ging und schlug die Tür krachend zu. „Schieben Sie den Riegel vor!“, schrie er und rannte zur Treppe.

16. Kapitel
    Ayisha starrte auf die geschlossene Tür. Sie sollte den Riegel vorschieben? Sich in der Kabine verstecken?
    Abwarten, was passierte?
    Sie lehnte sich aus dem Bullauge und sah hinaus. Ein großes Piratenschiff näherte sich in voller Fahrt. Die Segel blähten sich im Wind, Schwärme von Piraten rannten herum, hingen in der Takelage, säumten die Reling.
    Ein eiskalter Schauer lief über Ayishas Rücken, doch sie konnte und wollte nicht tatenlos Zusehen, wie Rafe kämpfte, um ihr Leben und das aller Menschen an Bord zu retten.
    Wenn es den Piraten gelang, das Schiff zu entern, wäre das Schicksal aller besiegelt. Es würde Vergewaltigung, Sklaverei und den sicheren Tod bedeuten.
    Sie hatte nicht sechs Jahre auf den Straßen von Kairo ums Überleben gekämpft, um jetzt duckmäuserisch abzuwarten, bis die Piraten sie

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