Gefaehrliche Maskerade einer Lady
nach und wich einem mächtigen Verlangen nach Erfüllung. Sie bewegte sich im Gleichklang mit ihm und verschmolz mit seinem Rhythmus. Innig vereint wurden sie beide von ihrem Verlangen überwältigt und in einer Spirale der Verzückung höher und höher getragen.
Ayisha war nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Sie verlor sich im Rausch der Ekstase und ließ sich mitreißen. Mit jeder Faser ihres Körpers vereint, taumelten sie beide ihrer Erlösung entgegen.
17. Kapitel
Rafe erwachte im trüben Halbdämmern des anbrechenden Morgens. Dies war die Stunde, in der letzte Hoffnungen schwanden, wenn sterbende Männer den Kampf aufgaben.
Er war dagegen immun. Letzte Nacht hatte sich sein Leben für immer verändert.
Ayisha lag eng an ihn geschmiegt. Sie hatte ihre Beine mit den seinen verschlungen, und wie immer ruhte ihre flache Hand auf der Brust über seinem Herzen.
Ihre Fürsorge, selbst im Schlaf, berührte ihn tief. Sein ganzes Leben würde er das Bild nicht vergessen, wie sie sich an Deck todesmutig ins Kampfgetümmel gestürzt, die Pistolen gezückt und ihn verteidigt hatte.
Sie hatte ihn verteidigt.
Ein Mädchen von neunzehn Jahren hatte einen altgedienten Soldaten mit ihrem Leben verteidigt. Es schnürte ihm die Brust zusammen. Er bewunderte Ayishas Mut und ihre Tapferkeit, sie war ein kostbares Juwel.
Um sie nicht zu wecken, drehte er sich behutsam zur Seite und betrachtete sie. Ihr kurz geschnittenes Haar kringelte sich um ihr schönes Gesicht. Sie war seine schlafende Schöne.
Es drängte ihn, sie mit zärtlichen Küssen sanft zu wecken, doch er wollte sie nicht stören. Unter dem dichten Kranz ihrer langen Wimpern sah er dunkle lilafarbene Schatten. Seine kleine Kriegerin war durch die gestrigen Ereignisse erschöpft. Rafe wollte sie nicht stören und zog behutsam die Decke über ihre magere Schulter.
Sie wirkte so zart und so schutzlos im Schlaf, es war kaum zu glauben, dass sie gestern drei Banditen im Kampf getötet und ungezählte abgewehrt hatte.
Er dachte an ihre leidenschaftliche bedingungslose Hingabe der vergangenen Liebesnacht.
Sie war noch Jungfrau gewesen.
Was hatte es also mit dem Satz auf sich: Alicia Cleeve ist tot, es gibt nur Ayisha ?
Er war immer der Meinung gewesen, sie sei vergewaltigt worden. Manche Menschen vermochten die Erinnerung an ein schreckliches Ereignis in ihrem Leben nur zu bannen, indem sie eine andere Identität annahmen, um ein neues Leben beginnen zu können.
Aber sie war nicht vergewaltigt worden. Gottlob. Was dann?
Es hatte keine Bedeutung. Ayisha war voller Geheimnisse, und es störte ihn nicht. Sie hatte sich ihm letzte Nacht hingegeben, nun gehörte sie ihm. Und er würde erneut ihren Namen ändern und ihr seinen Namen geben. Vor ihnen lag ein neues Leben.
Ein klägliches Miauen aus dem Korb ließ ihn wissen, dass sich jemand sträflich vernachlässigt fühlte. Rafe stand auf und befreite die Katze, die ihn dafür mir einem kurzen Reiben des Köpfchens belohnte, ehe sie ihre Sandkiste aufsuchte. Rafe kroch wieder vorsichtig ins Bett zurück, um Ayisha nicht zu wecken.
Cleo inspizierte ihren leeren Fressnapf, trank aus dem Wasserschälchen und kletterte mit spitzen Krallen aufs Bett. Sie war noch zu klein, um hochspringen zu können. Cleo setzte sich auf Rafes flachen Bauch und putzte sich hingebungsvoll das Fell.
Sobald sie mit ihrer Morgentoilette fertig war, spazierte sie auf seine Brust, rieb das Köpfchen an seinem Kinn und beäugte ihn erwartungsvoll. Als er nicht reagierte, stupste sie ihm eine weiche Pfote ins Gesicht und fiepte aufmunternd. Ayisha regte sich neben ihn ein wenig.
„Psst, das ist Erpressung“, flüsterte er.
Cleo fiepte erneut.
„Sei still“, flüsterte er wieder. „Dein Frauchen schläft.“
Er kraulte Cleo hinter den Ohren und wurde mit einem wohligen Schnurren belohnt. Cleo machte es sich auf seiner Brust bequem, und Rafe döste wieder ein.
Ayisha erwachte von einem Schnurren am Ohr und schlug verwundert die Augen auf. Warum schlief Cleo gemütlich auf Rafes Brust, obwohl sie eigentlich in ihrem Korb sein sollte.
„Ich habe doch gesagt, dass du keinen Lärm machen sollst“, brummte Rafe.
Ayisha rieb sich den Schlaf aus den Augen.
„Siehst du? Jetzt hast du sie geweckt. Zur Strafe wirst du aus dem Bett verbannt.“ Er hob das Kätzchen hoch und setzte es sanft auf den Fußboden.
Ayisha musste bei seinem ernsthaften Gespräch mit dem kleinen Geschöpf schmunzeln.
„Dein Lächeln versüßt mir den Tag“, sagte
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