Gefaehrliche Maskerade einer Lady
fröstelte.
„Ist dir kalt?“, fragte Rafe und zog sie näher an sich heran. Er hüllte sie in seinen Gehrock mit ein und wärmte sie mit seinem Körper. „In England wird es kälter sein“, sagte er. Und beide wussten, dass er nicht nur vom Wetter sprach.
Das Dinner an diesem Abend war ein regelrechtes Festmahl. Es gab fangfrischen Hummer, gefolgt von Kaninchenpastete, Hühnerfrikassee mit Champignons und zum Dessert frische Früchte und Zitronencreme mit Rum. Dazu kredenzte Higgins ihnen eine Flasche Champagner.
„Ich habe mir die Freiheit gestattet, dem Captain Ihre Verlobung mitzuteilen, Sir“, gestand Higgins. „Er lässt Ihnen und Miss Ayisha seine herzlichen Glückwünsche ausrichten.“
Sehr früh am nächsten Morgen klopfte es an der Tür. Rafe knurrte böse, weil sie mitten in ihrem rauschenden Liebesspiel waren. „Wenn das Higgins ist, bring ich ihn um. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht gestört werden will.“
„Sir, ich bin es, Higgins“, drang seine Stimme durch die geschlossene Tür.
„Das war gestern“, flüsterte Ayisha kichernd, und Rafe gab ihr einen leichten Klaps. „Öffne, du weißt, dass er nicht geht.“
Er sah sie ärgerlich an. „Aber nur, wenn du dich nicht von der Stelle rührst.“ Er zog seine Hosen an und riss die Tür auf. „Was?“
„Ahm, ich bitte um Vergebung, Sir.“ Higgins wirkte ein wenig konsterniert, seinen Dienstherrn nur mit einer Hose bekleidet zu sehen. Die offene Tür schirmte Ayisha vor seinen Blicken ab, aber Rafes spärliche Bekleidung sprach Bände.
Ayisha war das einerlei. Sie war selig, denn sie hätte nie geahnt, dass es ein solches überschwängliches Glücksgefühl überhaupt gab. Ihr ganzer Körper schien zu prickeln. Es fühlte sich beinahe so an wie der Champagner, dessen Prickeln sie gestern Abend in ihrer Kehle gespürt hatte.
Es störte sie nicht einmal, dass Rafe nicht von Liebe sprach. Und sie war zu schüchtern, um ihm ihre Gefühle zu gestehen. Ihr Herz war so voller Liebe für ihn, dass sie befürchtete, ihn zu erschrecken, wenn sie damit heraussprudelte. Also hütete sie die Worte wie einen kostbaren Schatz in ihrer Brust, bis Rafe bereit war, sie zu hören.
Was bedeuteten schon Worte? Während der letzten beiden heißen Liebesnächte hatte sich ein so inniges Band um sie beide geschlungen, dass sie sprachlos war. Zumindest empfand es Ayisha so. Und in der Art, wie er sie ansah, wie seine Augen blitzten und funkelten, wenn er sie zu sich ins Bett bat, sah sie, dass er ähnlich empfand.
Es zählte nicht, was sie beide in England erwartete. Sie und Rafe würden jedes Hindernis überwinden. Daran glaubte sie von ganzem Herzen.
Sie setzte sich im Bett auf, zog die Decke bis zum Kinn hoch und bewunderte seine sehnige männliche Gestalt, seine muskulösen Schultern, den breiten Rücken, der sich zur Taille hin verjüngte. Sie konnte seine Rippen mit bloßem Auge zählen, es war noch immer die Folge des Fiebers, dennoch weckte Rafes herrlich sehniger, geschmeidiger und kraftvoller Körper Ayishas Lust. Enge Reithosen umspannten sein pralles Gesäß und seine langen muskulösen Schenkel.
Ayisha sehnte sich danach, ihn tief in sich zu spüren. Bei dem
Gedanken daran wog eine Welle der Lust durch ihren Schoß und ließ sie erbeben.
Er musste ihre Bewegung aus dem Augenwinkel wahrgenommen haben, denn er drehte sich halb zu ihr und sah sie lüstern an.
Higgins fuhr fort: „Nachricht vom Captain, Sir. Da die Quarantäne mit dem heutigen Tag aufgehoben ist, wünscht er mit Ihnen und Miss Ayisha zu frühstücken. Er erwartet Sie um acht Uhr, also in etwa einer halben Stunde.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Sie wünschen gewiss eine Rasur, deshalb habe ich heißes Wasser für Sie und auch für Miss Ayishas Morgentoilette geordert. Es wird jeden Moment gebracht.“
„Zum Teufel!“, knurrte Rafe. Er blickte zu Ayisha, die nur ergeben mit den Schultern zuckte. Sie konnten die Einladung nicht ablehnen, ohne einen Skandal hervorzurufen.
„Nun gut“, erklärte er Higgins. „Danken Sie dem Captain, und bringen Sie heißes Wasser. Wir finden uns um acht Uhr ein.“
„Meinen Glückwunsch, dass Sie die zehntägige Freiheitsberaubung überstanden haben. Ich kann mir denken, wie schwierig das gewesen sein muss“, sagte Captain Gallagher beim Frühstück in seiner Privatkabine. „Aber ich muss sagen, Sie haben sich gut gehalten. Und Sie Miss Cleeve sehen aus wie das blühende Leben.“
Ayisha strahlte. „Die Zeit ist
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