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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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bewahrt, grausam als Dieb bestraft zu werden. Ich nehme an, Sie haben Ali angestiftet, die Zeichnung zu stehlen.“
    „Das habe ich nicht! Ich würde ihn niemals zum Stehlen verleiten. Im Gegenteil. Ich habe ihm befohlen, sich von Ihnen fernzuhalten. Ich habe ihm strikt verboten, Ihnen zu folgen.“
    „Dennoch hat er versucht, Ihr Porträt zu stehlen.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe.
    „Diebstahl wird in diesem Land grausam bestraft. Einem Dieb wird die Hand abgehackt. Wie ich hörte, führt Pascha Mehmet Ali ein sehr strenges Regiment.“
    Ayisha schluckte. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Natürlich hatte sie Ali nicht zum Stehlen aufgefordert, dennoch war es ihre Schuld, dass er der Versuchung erlegen war.
    „Wie auch immer“, fuhr der Engländer fort, „Sie leben in bitterer Armut in einem fremden Land.“
    „Ich bin in Ägypten geboren.“
    Er ließ die Faust auf die Armlehne niedersausen. „Ihr Vater war adliger Engländer, verdammt noch mal! Und Sie wissen genau, dass Sie nach England zu Ihrer Großmutter gehören! Sie sind neunzehn, Herrgott!“
    Sie blickte betreten zu Boden. Sein Zorn verwirrte und verärgerte sie. Mit welchem Recht herrschte er sie so an? Sie war es doch, die von ihm schikaniert wurde.
    Sie schämte sich im gleichen Atemzug für diesen schäbigen Gedanken. Der Engländer schikanierte sie nicht, dennoch konnte sie ihm keine ihn zufriedenstellende Antwort geben.
    Er fuhr im streng sachlichen Ton fort: „Sehen Sie sich doch bitte an! Sie sind halb verhungert. Sie müssen zu Ihrem eigenen Schutz Männerkleider tragen, weil sie befürchten müssen, jeden Moment entdeckt und dann verkauft zu werden. Dennoch lehnen Sie ein neues Leben in Sicherheit und Geborgenheit, ein eigenes Heim und ein Vermögen ab. Ja, Sie denken nicht mal einen Augenblick darüber nach. Warum?“
    Sie runzelte die Stirn und schwieg.
    „Sie verstehen es immer noch nicht, oder? Keine Betrügerin und auch kein ausgefuchster Straßendieb hätten bei diesem Angebot auch nur eine Sekunde gezögert.“
    „Ich stehle nicht“, wiederholte sie tonlos, aber er ging nicht darauf ein.
    „Jeder ausgefuchste kleine Straßendieb würde sofort auf mein Angebot eingehen. Hab ich recht, Miss Nennen-Sie-mich-nicht-Cleeve?“
    Er schwieg und suchte in ihren Augen nach einer Antwort.
    Stille legte sich über den Raum. Endlich ergriff Ayisha das Wort. „Sie sprachen von einem Vermögen“, sagte sie und bemühte sich, listig und habgierig zu klingen. „Wie hoch wäre es denn?“
    Er legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Hoffentlich zieht es Sie niemals zur Bühne, meine Liebe. Sie wären eine grauenhaft schlechte Schauspielerin. Ihr Versuch ist kläglich und kommt zu spät.“
    Er beugte sich vor. „Ich habe Sie letzte Nacht genau beobachtet. Als ich Ihnen erzählte, wie einsam Ihre Großmutter ist und wie sehr sie sich nach einer Familie sehnt, haben Sie deutliches Mitgefühl gezeigt.“
    Ayisha schüttelte heftig den Kopf.
    Seine Stimme klang eindringlicher. „Sie versuchten, sich nichts anmerken zu lassen, aber es ist mir nicht entgangen, wie tief sie diese Tatsache berührt hat. Als ich später vom Reichtum dieser Dame sprach, haben Sie nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Sie konnten es kaum erwarten, mir zu sagen, dass Alicia tot ist und es nur Ayisha gibt.“
    „Aber es ist die Wahrheit“, beharrte sie eindringlich.
    Sie wusste, dass er ihr nicht glaubte. Das Problem war nur, dass es dafür keine überzeugende Erklärung gab. Es gab nur die Wahrheit und die auszusprechen war zu gefährlich.
    „Also schön.“ Er lehnte sich wieder zurück, als warte er auf ihre Geschichte. „Erklären Sie es mir. Wenn ich Ihrer Großmutter sage, dass ich ihre verschollen geglaubte Enkeltochter zwar gefunden, sie aber nicht mit nach England gebracht habe, brauche ich verdammt gute Gründe.“
    Sie straffte die Schultern. „Sie wissen genau, was Sie ihr zu sagen haben. Alicia Cleeve ist tot.“
    „Aber Sie sind nicht tot.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Schluss mit diesem Unsinn. Nichts, was Sie sagen oder tun, kann mich davon überzeugen, dass Sie nicht Alicia Cleeve sind. Also hören wir auf mit diesem lächerlichen Versteckspiel. Was ist Ihnen nach dem Tod Ihres Vaters zugestoßen, Alicia?“
    Sie wandte sich halb von ihm ab, um nicht in seine blauen Augen sehen zu müssen.
    Rafe versuchte es erneut. „Ich habe gehört, dass die Dienstboten damals Hals über Kopf aus diesem Haus geflohen sind. Es

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