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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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sterben.
    Wie sollte sie das je ertragen? Sie hatte ihn doch gerade erst gefunden.
    Er zitterte an allen Gliedern. „Kalt, kalt“, stammelte er.
    Sie hatte ihn in alle Decken eingepackt. Die Bullaugen waren offen, aber die Luft war lau und mild. Sie wusste nicht, wie sie ihm noch mehr Wärme geben könnte. Doch dann kam ihr eine Idee.
    Sie entkleidete sich bis auf das Unterhemd und kroch zu ihm unter die Decken. Grundgütiger, sein Körper fühlte sich an wie ein Backofen, und trotzdem schlotterte er.
    Sie schmiegte sich eng an ihn, legte die Arme um ihn und zwang ihn in Gedanken dazu, gesund zu werden und zu Kräften zu kommen. Sie legte ihre flache Hand auf die Stelle seiner Brust, an der sein Herz schlug, um jede Veränderung zu spüren.
    Sie lag eng an ihn gepresst und spürte sein unruhig klopfendes Herz.
    Sie würde es so gerne zwingen, ruhig und gleichmäßig zu schlagen. Sie wollte Rafe nicht sterben lassen, nein, er durfte nicht sterben. Diesen Gedanken wiederholte sie unentwegt, immer und immer wieder.
    Erschöpft und verängstigt schreckte sie bei jedem Zucken von ihm auf, döste ein und schreckte wieder auf.
    Am zweiten Tag verschlechterte sich sein Zustand weiter. Das Fieber stieg, und Rafe fiel öfter ins Delirium. Dreimal täglich flößte sie ihm Ingwertee mit Weidenrinde und dreimal täglich Ingwertee mit Chinin ein. Dazwischen gab sie ihm etwas Haferschleim mit Honig. Sie wusch ihn mit Essigwasser oder packte ihn in Decken ein, je nachdem, ob er über Hitze oder Kälte klagte.
    Jede Stunde tastete sie seinen Körper nach Schwellungen ab und atmete jedes Mal erleichtert auf. Was immer dieses Fieber hervorrief, die Pest war es nicht. Noch nicht.
    Rafe begann, im Fieberwahn zu reden.
    Er schrie auf, dann murmelte er wieder wirre Dinge, bevor er abermals aufschrie. Nur wenn er schlief, verstummte er.
    Doch die Momente, in denen er schwieg, jagten ihr die größte Angst ein. Wenn er wirres Zeug stammelte, wusste sie, dass er lebte.
    Wenn er still da lag, beugte sie sich über ihn und horchte auf jeden Atemzug. Sie wusste nicht, was sie tun könnte, um ihn ins Leben zurückholen.
    „Ich rate dir, nur zu schlafen“, warnte sie ihn in solchen Momenten der Stille. „Wage es nicht, zu sterben.“
    Ein anderes Mal: „Du hast meiner Großmutter versprochen, mich zu ihr zu bringen. Und du hast gesagt, dass du ein Versprechen niemals brichst. Also halte dich auch jetzt daran!“
    Aber die meiste Zeit über bat sie ihn in seinen stillen Momenten nur zu atmen. Und sie machte jeden Atemzug mit ihm und für ihn.
    Wenn er redete, erfuhr sie manchmal auch etwas über ihn. Das meiste ergab keinen Sinn, doch einiges war zu verstehen.
    Er träumte offenbar von seiner Vergangenheit. Gelegentlich glaubte er, wieder im Krieg zu sein. Er stammelte Befehle, sprach Gedanken aus oder warnte seine Soldaten. Dann wieder schlug er plötzlich wild um sich.
    Dann legte sich Ayisha zu ihm, strich ihm sanft über die Stirn und raunte ihm tröstende Worte zu. Und auch in dieser Nacht schlief sie irgendwann an ihn angekuschelt ein, ihre flache Hand legte sie auf seine linke Brust, um seinen Herzschlag zu spüren.
    Der dritte Tag wurde noch schlimmer.
    Während sie die Laken wechselte, betrachtete sie seinen nackten ausgestreckten Körper. Die Muskelwölbungen, die sie am ersten Tag gestreichelt hatte, erschienen ihr flacher. Waren sie geschrumpft?
    War es möglich, dass ein so kraftvoller Körper in so kurzer Zeit verfallen konnte? Oder bildete sie sich das nur ein?
    Ayisha tastete ihn wieder ab und spürte noch immer keine Schwellungen.
    Rafe lag reglos, er war glühend heiß und atmete unregelmäßig und röchelnd.
    Sie redete auf ihn ein, befahl ihm zu leben, versicherte ihm, er sei auf dem Weg der Besserung und machte ihm Vorhaltungen, nicht genügend zu kämpfen.
    „Du wirst nicht sterben, Rafe, hörst du mich? Ich verbiete es dir! Du wirst wieder gesund.“ Wütend wischte sie sich die Tränen von den Wangen. „Reiß dich zusammen!“
    Sie ließ die Mahlzeiten unberührt zurückgehen und achtete nicht auf Higgins Ermahnungen. Sie würde keinen Bissen hinunterbringen, solange Rafe so krank war.
    Sie flößte ihm weiterhin Tee mit der Medizin ein und den Haferschleim, und er schluckte widerwillig. Seine Mattigkeit entmutigte sie.
    Nach der letzten Gabe Weidenrinde mit Tee zur Nacht legte sie sich neben ihn und betete inständig, dass er die Nacht überstehen würde. Sie legte ihre Hand dorthin auf die Brust, wo das Herz

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