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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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gerötet.
    „Seien Sie nicht kindisch, Sie brauchen Pflege“, erwiderte sie. „Gehen Sie! Das ist ein Befehl!“
    „Bleiben Sie ruhig, ich bin kein Soldat, ich gehorche keinen Befehlen.“ Durch die Tür rief sie: „Higgins, sind Sie noch da?“
    „Ja, Miss.“
    „Bringen Sie mir Handtücher, Laken, Wolldecken, heißes Wasser,
    Essig, Ingwertee, Zitronen oder Limonen und Honig. Am nötigsten aber brauche ich Weidenrinde oder Chinin oder eine andere fiebersenkende Arznei. Fragen Sie, ob jemand an Bord so etwas hat, falls überhaupt noch jemand bereit sein sollte, uns etwas abzugeben.“ „Chinin hilft dagegen?“
    „Ich weiß es nicht, aber es schadet nicht. Niemand weiß, wie man Pest heilen kann oder wodurch sie hervorgerufen wird. Manche behaupten, sie wird durch schlechte Luft übertragen, manche halten sie für eine Strafe Gottes und wieder andere glauben, sie wird durch Berührung oder schlechtes Essen übertragen. Ich weiß nur, dass Chinin und Weidenrinde helfen, das Fieber zu senken.
    „Auf dem Boden des Schiffskoffers finden Sie einen schwarzen Medizinkasten. Er enthält Weidenrinde und Chinin und andere Arzneien. Ich habe ihn vor unserer Abreise von unserem Apotheker in London füllen lassen. Die anderen Sachen besorge ich umgehend, Miss.“ „Gut.“ Seine Schritte entfernten sich. Sie wandte sich wieder dem Kranken zu. „Wir müssen Sie jetzt in dieses Bett verfrachten. Auf dem Boden können Sie nicht bleiben. “ Sie zerrte an seinem Arm, aber er machte keine Anstalten, auf die Beine zu kommen. „Sie müssen mir helfen, Rafe. Alleine schaffe ich es nicht.“
    „Will, dass Sie gehen“, keuchte er mühsam hervor.
    „Nein. Ich schaffe es auch ohne Ihre Hilfe, aber es ist wesentlich mühsamer, wenn Sie nicht mithelfen.“
    Er wies mit zitternder Hand zur Tür.
    Dieser Dickschädel. „Sie können mich noch hundertmal fortschicken, ich bleibe“, fuhr sie ihn an. „Also nehmen Sie Vernunft an und helfen mir, Sie ins Bett zu schaffen.“
    Er rappelte sich mühsam auf, wehrte ihre Hilfestellung ab, stützte sich an Möbeln ab und hievte sich mühsam ins Bett. Dort brach er zusammen und versuchte, die Decke hochzuziehen.
    „Nein, noch nicht.“ Sie riss ihm die Decke wieder weg. „Zuerst müssen Sie sich ausziehen.“
    Er versuchte, sie wegzustoßen, doch er war zu erschöpft. Sie befühlte seine Stirn. Seine Haut war heiß und trocken, er brannte innerlich.
    Sie zog ihm Stiefel und Strümpfe aus, öffnete alle Knöpfe und Bänder, drehte ihn erst auf eine Seite, dann auf die andere, um ihm Jackett und Weste auszuziehen. Das Hemd ließ sie an. Sie konnte es hochschieben, um seine Achselhöhlen zu untersuchen.
    Wenn es die Pest war, würden die Achselhöhlen und die Leistengegend anschwellen.
    „Was tun Sie?“
    „Ich untersuche Ihre Achseln.“ Sie betastete ihn sanft und atmete erleichtert auf. Es gab keine Anzeichen auf eine Schwellung. Noch nicht. Gottlob.
    Und jetzt die Leisten.
    Sie knöpfte seine Hose auf und zog sie mitsamt der Baumwollunterhose nach unten. „Halt.“, lallte er.
    „Ich muss sehen, ob die Haut rund um Ihre Hüften geschwollen ist. “
    Er keuchte. „Nicht jetzt. Morgen vielleicht.“
    Sie schüttelte den Kopf und zerrte seine Beinkleider nach unten. Er zog die Bettdecke hoch.
    „Keine falsche Scham“, sagte sie streng. „Ich muss Sie untersuchen.“
    Er sah sie mit seinen fieberglänzenden Augen feindselig an und krallte sich an seiner Bettdecke fest.
    „Ich hab schon andere Männer nackt gesehen“, versicherte sie, „also zieren Sie sich nicht! Ich muss Sie untersuchen!“
    Sie riss ihm die Decke weg und erstarrte. Das, was sie jetzt zu sehen bekam, hatte nur eine entfernte Ähnlichkeit mit Alis Nacktheit.
    Rafe war ein echter nackter Mann. Ayisha stockte der Atem.
    Er ist ein sehr kranker nackter Mann, schalt sie sich und fasste sich wieder. Zaghaft tastete sie seine Leistengegend ab, sorgsam darauf bedacht, seine Männlichkeit nicht zu berühren.
    „Nichts“, murmelte sie erleichtert.
    „Was?“
    „Keine Schwellung“, versicherte sie.
    Er öffnete ein Auge. „Zu krank“, murmelte er. Wieder zuckte sein ganzer Körper. Der Schüttelfrost setzte erneut ein. Rasch untersuchte sie auch die andere Seite, und auch hier war nichts geschwollen. Gott sei Dank.
    „In einer Stunde untersuche ich Sie wieder“, sagte sie.
    „Kalt“, stammelte er und schlotterte heftig. Sie zog ihm die Decke bis unters Kinn und steckte sie seitlich unter ihn. Er schlotterte

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