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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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schlug und spürte jeden röchelnden Atemzug. Sie war zu verängstigt, um einzuschlafen.
    Kurz vor dem Morgengrauen übermannte sie der Schlaf.
    Im fahlen Licht der Dämmerung schreckte sie hoch. Ihr war eiskalt.
    Sie schnellte mit einem Ruck auf und schrie: „Neiiiin!“
    Rafe bewegte sich neben ihr.
    Sie blinzelte. Ihr Hemd war klitschnass.
    Sie fröstelte, weil ihr Hemd nass war, und ein kühler Morgenwind durch das geöffnete Bullauge wehte.
    Ihr Hemd war nass, weil Rafe nass war. Er schwitzte aus allen Poren. Mit zitternden Fingern legte sie ihm die Hand an die Stirn. Sie fühlte sich kühl an.
    Rafe schlief! Er atmete tief und gleichmäßig, und sein Herz schlug kräftig.
    Das Fieber war gesunken. Ayisha weinte erleichtert, aber auch erschöpft.

13. Kapitel
    Rafe schlief fast den ganzen Tag, und sie wachte bei ihm.
    Als sie am späten Nachmittag den Kopf hob, ruhte sein Blick auf ihr. Seine Augen waren klar und blau wie der Himmel und zeigten keine Anzeichen von Fieber mehr. Er sah sie beinahe ungehalten an.
    „Was tun Sie hier?“, fragte er streng.
    „Es ist alles in Ordnung. Sie waren krank.“ Sie eilte an sein Bett und befühlte seine Stirn, die sich wieder kühl anfühlte.
    Er blickte zu ihr auf, griff nach ihrem Handgelenk und runzelte die Stirn. „Was tun Sie denn da?“
    „Ich prüfe, ob Sie noch Fieber haben. Aber Sie haben es überstanden und werden wieder gesund.“
    Er versuchte, sich aufzusetzen, sank jedoch matt ins Kissen zurück. „Guter Gott, warum bin ich denn so schwach?“
    „Sie brauchen noch ein paar Tage Bettruhe, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie waren sehr krank. Ich dachte schon, Sie sterben“, sagte sie leichthin.
    „Unsinn, ich bin hart im Nehmen und stark wie ein Stier“, erwiderte er. Er versuchte erneut, sich aufzusetzen, was ihm diesmal mühevoll gelang.
    „Nein, Sie sind stur wie ein Maulesel“, korrigierte sie ihn. „Bleiben Sie bitte im Bett. Ich muss Sie waschen.“
    „Mich waschen?“ Rafe runzelte verärgert die Stirn. „Das werden Sie nicht tun!“
    „Seien Sie nicht kindisch. Sie müssen dringend gewaschen werden. Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten, Sie riechen aus allen Poren nach Schweiß. Ich muss Sie waschen, damit Sie sich wohlfühlen und sich erholen können.“
    Er hob die Decke ein wenig an und sah, dass er nackt war. Dann schnüffelte er kurz und riss angewidert den Kopf zurück.“
    Ayisha lachte. „Ich hab es Ihnen doch gesagt. Mit dem Fieber haben Sie alle fauligen Säfte ausgeschwitzt. Lassen Sie sich jetzt bitte von mir waschen?“
    Er zog die Decke bis zum Kinn hoch. „Auf keinen Fall! Sie dürften gar nicht in meiner Nähe sein, Ayisha, in diesem Zustand.“ Er wickelte die Decke fester um sich. „Wo ist Higgins?“
    „Draußen.“
    „Schicken Sie ihn herein. Er soll mich waschen.“
    „Nein, das ist in den nächsten zehn Tagen unmöglich.“
    „Was soll das heißen, nicht in den nächsten zehn Tagen? Ich dachte, er ist vor der Tür? Ist er an Land gegangen?“
    „Nein, er ist an Bord“, erwiderte sie seelenruhig. „Aber ich könnte ansteckend sein, deshalb hat der Kapitän mich für zehn Tage unter Quarantäne gesetzt, um sicherzugehen.“
    „Was tun Sie dann in meiner Kabine, wenn Sie unter Quarantäne stehen?“
    „Hier ist die Quarantäne“, fuhr sie unbeirrt fort. „Ich sagte doch, Sie waren sehr krank. Wir befürchteten, Sie könnten die Pest haben.“ „Die Pest?“
    „Ja, aber es war nicht die Pest, sondern ein anderes bösartiges Fieber. Ich könnte mich angesteckt haben, deshalb müssen wir noch eine Weile hier bleiben, bis die Gefahr vorüber ist.“
    „Eine Weile hier bleiben“, seufzte Rafe. Er sank erschöpft ins Kissen zurück. „Ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was Sie sagten.“ Er hob abwehrend die Hand. „Erklären Sie es mir nicht noch einmal. Ich muss erst einmal schlafen und hoffe, es ergibt einen Sinn, wenn ich wieder aufwache.“
    „Na schön, aber schlafen Sie nicht zu lange“, erwiderte sie. „Ich muss Sie waschen und die Laken wechseln, bevor es Nacht wird.“ Er schüttelte bedächtig den Kopf. „Nein, Sie fassen mich nicht an. Ich schaffe das alleine.“
    „Aber ich nicht“, widersprach sie. „Wenn Sie denken, ich schlafe in verschwitzter Bettwäsche neben einem Mann, der faulig reicht, täuschen Sie sich.“
    „Niemand verlangt von Ihnen, dass sie in verschwitzter Bettwäsche neben irgendeinem Mann schlafen!“, entgegnete er brummig. „Gehen Sie und schlafen

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