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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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wirklich nahe gefühlt. Abgesehen von den Müttern, Schwestern oder Tanten waren seine Beziehungen zu Frauen seitdem entweder höflich distanziert oder reine Liebesabenteuer gewesen. Dabei galt er bei Bällen, Dinners und Soireen als hochgeschätzter Gesellschafter.
    Eine glückliche Beziehungen, wie Gabe und Harry sie mit ihren Ehefrauen hatten, wie sie sogar sein Bruder George mit seiner Lucy zu führen schien, kannte Rafe nicht. In ihrer Gegenwart fühlte sich Rafe stets wie ein Außenseiter.
    Aber alle drei waren Vernunftehen eingegangen. Ihr Vater hatte Georges Braut mit der gleichen Sorgfalt nach Herkunft, Stammbaum und Vermögen ausgesucht, wie George Lady Lavinia für ihn ausgesucht hatte.
    Schon deshalb war Rafe überzeugt davon, das Richtige zu tun. Er musste Ayisha lediglich davon überzeugen, mit ihm vor den Altar zu treten und sie anschließend in sein Bett bringen. Mit der Zeit würde sie fraglos Zuneigung für ihn empfinden.
    Augenscheinlich war sie mit halb Kairo befreundet. Sie liebte kleine abgerissene Straßendiebe, eine Bäckerin, einen alten zerrupften Kater und ein niedliches junges Kätzchens. Irgendwann würde sie lernen, auch ihn zu lieben.
    Wie aber sollte er sie dazu bringen?
    Rafe hatte in seinem ganzen Leben nur von seiner Großmutter Liebe empfangen. Offenbar liebten alle Großmütter ihre Enkel. Er dachte an Lady Cleeve. Sie kannte Ayisha nicht einmal und liebte sie.
    Aber sie war eben Ayisha, dachte er schläfrig. Alle liebten Ayisha. Er dachte an die jungen Offiziere an Bord, die sie umgarnten. An den jungen Vikar und seine frischgebackene Ehefrau auf Hochzeitsreise, an den Kapitän des Schiffes und an die Freundinnen von Mrs Ferris. Ein Matrose hatte sogar ein Brustgeschirr für ihre Katze gebastelt. Man musste Ayisha einfach lieben. Doch in ihren Augen war er nur ein Mann wie jeder andere.
    Wenigstens konnte er sie beschützen.
    Und er musste sie dringend vor ihrem Drang beschützen, sich in unbesonnene Abenteuer zu stürzen. Sie war wie ein Engel, der sich für unverwundbar hielt.
    Ja, er würde sie heiraten, gut zu ihr sein und sie beschützen. Und wenn er sie erst einmal in seinem Bett hatte, würde er sie beglücken, bis ihr die Sinne schwanden. Auch darauf verstand er sich gut.
    Er schloss die Augen, weil er müde war, aber auch, um Gedanken an andere Frauen zu verdrängen, die er beglückt und von denen er sich einvernehmlich getrennt hatte.
    Ayisha war anders. Er würde dafür sorgen, dass sie ihn begehrte und bei ihm bleiben wollte. Er wusste nur noch nicht, wie.

14. Kapitel
    Ayisha hämmerte wütend mit den Fäusten gegen die Reling. Wieso konnte dieser dumme, dickköpfige Mann nicht begreifen, was er angerichtet hatte?
    Der Schaden ist angerichtet , hatte er gesagt. So ein Unsinn!
    Sie haben es gut gemeint. Gut gemeint? Sie war doch kein kleiner Dummkopf mehr. War ihm nicht klar, dass sie um sein Leben gekämpft hatte?
    Wie sollte sie sich da um Sitte und Anstand kümmern? Statt ihr dankbar zu sein, behandelte er sie wie ein kleines dummes Kind. Er war ein arroganter Narr.
    Mit verweinten Augen starrte sie aufs Meer hinaus.
    Wieso erkannte er nicht, warum sie ihn so aufopferungsvoll gepflegt und so verzweifelt um ihn gekämpft hatte? Sie war bereit gewesen, zwei unschuldige Männer zu töten, nur um ihn zu retten. Glaubte er wirklich, sie hatte es getan, um sich einen Ehemann zu angeln?
    Sie haben es gut gemeint.
    Wieso konnte dieser Dummkopf nicht begreifen, wie viel er ihr bedeutete?
    Seine Worte hatten sie zutiefst verletzt. Statt eines romantischen Antrags, wie jedes Mädchen ihn sich wünschte, sprach er von einem angerichteten Schaden und davon, dass es nun doch nicht so schlimm sei.
    Hätte ich ihn doch bloß von Bord verbannen lassen, dachte sie wutentbrannt. Damit wäre ihr und allen anderen eine Menge Ärger erspart geblieben.
    Ruhelos ging sie an der Reling auf und ab. Sie hätte ihn aus dem Bullauge werfen sollen. Gut, dass konnte sie immer noch tun. Sie war gespannt, wie ihm das gefallen würde.
    Nie und nimmer würde sie ihn heiraten, um übler Nachrede zu entgehen.
    Sie wollte keine Ehe, in der man gut miteinander zurecht kam.
    Sie wollte den süßen Saft des Lebens kosten und nicht das schale abgestandene Wasser von Kompromiss und Konvention löffeln. Für sie gab es alles oder nichts. Und wenn er zu dumm und zu dickköpfig war, zu sehen, was sie ihm bieten konnte, dann wollte sie lieber gar nichts.
    Nein, das stimmte nicht ganz. Er hatte ihr nichts

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