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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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darf?“
    „Antrag? Ich habe ihr gar keinen Antrag gemacht! Das war gar nicht nötig. Der Captain hat das Thema angeschnitten, und ich habe es aufgegriffen.“ Er schob den Teller beiseite. Nach einer halben Scheibe Toast mit Ei war er satt.
    „Frauen wünschen sich aber einen formellen Antrag, Sir“, erwähnte Higgins scheu, „damit sie Ja oder Nein sagen können.“ „Sie haben es doch laut und deutlich gehört, sie sagte Nein. Vermutlich hat es das ganze Schiff gehört.“
    „Die Herrschaften befinden sich im Speisesaal“, versicherte Higgins. „Niemand kann etwas gehört haben.“
    „Wie auch immer, Sie begeben sich jetzt besser auch zum Essen.“ Rafe entließ ihn mit einem Wink. „Und wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, erzählen Sie mir hinterher nicht, dass es Roastbeef gab.“
    Rafe streckte sich auf dem Bett aus. Warum mussten Frauen alles immer komplizierter machen als es war? Ihre Ehe wäre die perfekte Lösung, wie sie ihm von Anfang an vorgeschwebt hatte.
    So wie er hatte auch sie niemanden auf der Welt. Ihre Großmutter war ihre einzige Verwandte und konnte jederzeit sterben. Das hatten Großmütter so an sich. Und Rafe hatte nur einen Bruder, der sich nicht im Geringsten für ihn interessierte.
    Es wäre eine ideale Verbindung. Ohne ihn wäre sie vermutlich schon bald in einem fremden Land ganz auf sich allein gestellt. Sie brauchte eine schützende Hand, jemanden, der sich um sie kümmerte und sie an die Hand nahm. Das konnte und wollte er ihr bieten, denn genau das waren seine Stärken.
    Sie hatten sich zwar nur durch einen erbitterten Kampf kennengelernt, doch seitdem hatte sich ihre Bekanntschaft erfreulich gut entwickelt. Auf ihrer Reise nach Alexandria hatten sie sich ausgesprochen gut verstanden, die gleichen Sehenswürdigkeiten bewundert und anregende Gespräche geführt.
    Auf ihren Wunsch hin waren Laila und Ali so gut abgesichert worden, dass beide keine Not mehr leiden mussten. Rafe hatte das kleine Kätzchen für Ayisha gekauft, um ihr über die Trennung von Tom hinwegzuhelfen. Er dachte an ihre Unterhaltung am ersten Abend an Deck, als sie neben ihm an der Reling stand und er über Dinge sprach, an die er jahrelang nicht mehr gedacht hatte. Sie hatte ihre Hand in seine Armbeuge geschoben.
    Und dann hatte sie ihm das Leben gerettet. Er konnte es immer noch nicht begreifen, dass sie mit seinen Pistolen im Anschlag verhinderte, dass er an der Küste Afrikas ausgesetzt wurde. Unbegreiflich.
    Ayisha war tagelang nicht von seiner Seite gewichen. Einen Mann im Delirium zu pflegen, war ausgesprochen lästig, das wusste er. Dennoch hatte ihn seine kleine tapfere Heldin aufopfernd gepflegt. Er konnte kaum die richtigen Worte finden, um seine Gefühle für sie zu beschreiben. Er empfand zweifelsfrei Dankbarkeit, doch da war noch etwas anderes, tieferes.
    Er fand nicht die richtigen Worte.
    Nach alldem war es selbstverständlich, ihr einen Heiratsantrag zu machen.
    Dass sie ihn so entschieden ablehnte, hatte ihn schockiert.
    Aber ein Rafe Ramsey gab nicht so schnell auf. Er würde Ayisha in altbewährter Kriegsstrategie erst belagern und dann mit ihr verhandeln, bis er sie umgestimmt hatte. Diese Taktik hatte sich sowohl im Krieg als auch im wahren Leben bewährt.
    Er wollte ihrer Großmutter die Situation erklären und um Ayishas Hand anhalten. Mit Lady Cleeves Unterstützung konnte er gewiss rechnen. Die alte Dame würde niemals zulassen, dass ihre verloren geglaubte und endlich wiedergefundene Enkelin gesellschaftlich ruiniert würde.
    Und sobald die Dinge in Cleeveden geklärt waren, wollte er das Zerwürfnis mit George und Lady Lavinia beilegen. Gottlob hatte er ihr nichts versprochen, aber sie hatte von seinen Absichten gewusst, und er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen.
    Er wollte ihr die Situation erklären und sie würde verstehen. Sie war kein schlechter Mensch, aber er liebte sie nun einmal nicht.
    George würde schon einlenken. Für ihn zählte sowieso nur noch die Geburt eines Erben. Die Cleeves gehörten zwar nicht zum Hochadel, doch sie waren eine altehrwürdige Familie. Ayisha war mit der Hälfte der Adelshäuser im Königreich verwandt.
    Zwar besaß Ayisha selbst kein Vermögen, doch sie würde ihre Großmutter beerben, was Rafe allerdings nicht wichtig war. Er war zufrieden mit dem, was er besaß.
    Traf das auch auf sie zu? Ihre heftige Ablehnung hatte ihn erschreckt und ihm bewiesen, wie wenig er sie kannte.
    Seit dem Tod seiner Großmutter hatte er sich keiner Frau mehr

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