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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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waren.
    Claire wusste nur, dass sie froh war, dass ihre Freunde da waren - sehr froh.
    »Wo ist deine Mom?«, fragte Shane.
    Claire schüttelte den Kopf. »Vielleicht auf der Toilette? Da muss ich jetzt auch hin.«
    »Ooh, ich auch«, sagte Eve. Die Jungs verdrehten die Augen, als hätten sie sich abgesprochen. »Was ist? Das machen Mädchen so. Damit müsst ihr klarkommen.«
    »Ach, damit ich leben«, sagte Michael, ohn eine Miene zu verziehen. »Lasst euch aber nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Eve hakte sich bei Claire unter, als sie durch den Flur in Richtung Toilette gingen. Schreie waren keine mehr zu hören, sie hatten den Verrückten wohl weggebracht und in eine Gummizelle gesteckt. Auf dem Flur waren nicht mehr viele Leute, und als Claire auf die Uhr schaute, wurde ihr auch klar, warum; sie waren schon seit Stunden hier und warteten. Das meiste hatte sie verschlafen.
    Mom war nicht auf der Toilette. Claire und Eve redeten über Belanglosigkeiten, während sie dort waren, und dann redete Claire allein weiter, weil Eve sich neu schminkte, was sehr viel länger dauerte.
    Schließlich trafen sich ihre Blicke im Spiegel und Eve sagte: »Glaubst du, dass dein Dad wieder gesund wird?« Es war eine direkte und ehrliche Frage und Claire verschlug es kurz den Atem.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie genauso ehrlich. »Er... es geht ihm schon eine ganze Weile nicht gut. Ich hoffe, es ist einfach... etwas, was sie wieder hinkriegen.«
    Eve nickte langsam. »Oliver hat gesagt, sie könnten von hier abhauen. Das sollten sie tun, Claire. Sie sollten in so ein Weltklasse Herzzentrum gehen und nie mehr zurückkommen, so wie Michaels Eltern. Rede mit deiner Mom darüber. Versprich es mir.«
    »Ich verspreche es«, sagte Claire seufzend. »Danke.«
    »Wofür?«
    »Das du nicht einfach nur gesagt hast, dass alles wieder gut wird.«
    Eve hielt beim Lippenstiftauftragen inne. »Machst du Witze? Wir sind hier in Morganville. Natürlich wird nicht alles wieder gut. Wir können von Glück sagen, wenn wenigstens irgendetwas wieder gut wird.« Sie malte sich die Lippen vollends an, spitzte vor ihrem Spiegelbild den Mund zu einem Kuss und sagte: »Okay, fertig.«
    Als sie aus der Toilette traten, sahen sie auf dem Flur Michael und Shane mit Claires Mutter und einem Arzt im weißen Kittel mit eingesticktem Namen über der Tasche. Claire und Eve eilten zu ihnen.
    »Dad?«, brach es aus Claire heraus und ihre Mutter griff nach ihrer Hand.
    »Ihr Vater lebt«, sagte der Arzt. »Er hat große Probleme mit dem Herzen und ich habe schon mit Oliver gesprochen und ihm erklärt, dass wir ihm hier nicht die Behandlung bieten können, die er braucht. Ich würde ihn gern in eine Klinik in Dallas verlegen. Die haben dort die besten Spezialisten und medizinischen Geräte.«
    »Aber... wird er...?«
    Sie kannte diesen Arzt nicht. Er war schon älter, hochgewachsen, hatte ein langes, trauriges Gesicht und grau melierte Haare. Er war nicht besonders herzlich. »Ich kann seine Chancen nicht genau einschätzen, Miss Danvers. Ich kann nur sagen, dass sie schlechter stehen, wenn er hierbleibt.«
    Claires Mom, die schweigend zugehört hatte, sagte: »Wann wollen Sie ihn verlegen?«
    »Gleich in der Früh. Sie können gern mitfahren.«
    »Das mache ich. Ich muss... nach Hause und ein paar Sachen packen. Claire...«
    »Mom, wenn du willst, dass ich mitkomme...« Natürlich hatte Oliver nicht gesagt, dass sie auch gehen konnte, aber Claire war gerade nicht in der Stimmung, darüber nachzudenken.
    »Nein, mein Schatz, das wäre zu gefährlich Für dich, das wissen wir beide. Ich sage dir Bescheid, wenn wir angekommen sind, und und ich rufe dich jeden Tag an. Sobald wir können, kommen wir wieder zurück. Okay?« Ihre Mutter küsste sie auf die Stirn und strich ihr die Haare zurück. »Bleib hier. Bleib bei deinen Freunden, in Sicherheit. Im Moment ist er stabil und ich werde dir Bescheid geben, wenn du kommen und ihn besu chen sollst. Man kann nicht sagen, wie lange das alles dauert.«
    »Kann ich zu ihm? Bevor Sie ihn verlegen?«, fragte Claire den Arzt.
    Der nickte. »Er ist wach. Aber bleiben Sie höchstens zehn Minuten, damit es ihn nicht zu sehr anstrengt. Er braucht Ruhe.«
    »Soll ich...?«, fragte Shane.
    Claire zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. Shane hätte wohl keine besonders beruhigende Wirkung auf ihren Dad, auch wenn sein Angebot noch so gut gemeint war.
    Das Zimmer, in dem ihr Dad lag, war ruhig und sehr weiß, auch wenn man versucht hatte, es

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