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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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wahrscheinlich gar nicht. Ihr Gesicht war erstarrt, ihre Miene ausdruckslos, was Furcht einflößender war als der Schrei, fand Claire. »D- danke, Shane. Ich glaube nicht, dass wir ihn bewegen sollten.«
    »Wir sollten ihn in die stabile Seitenlage bringen«, sagte
    Shane.
    Claires Mutter blickte ihn seltsam an, so als würde sie sich fragen, woher genau er das alles wusste. Claire wusste es nur allzu gut. In der albtraumhaften Zeit, als er und seine Eltern auf der Flucht vor Morganville und den Erinnerungen gewesen waren, war er oft nach Hause gekommen und hatte seine Eltern bewusstlos vorgefunden. Für ihn war es ganz normal, Puls und Atmung zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie nicht an ihrem eigenen Erbrochenen erstickten.
    Shane drehte ihren Vater auf die Seite und machte es ihm so bequem wie möglich, dann hockte er sich auf die Fersen und sagte: »Rufen Sie lieber einen Krankenwagen. Sie wollen doch wahrscheinlich, dass er ins Krankenhaus kommt, oder? Mrs Danvers?«
    Sie blinzelte und nickte langsam, dann stand sie auf und ging zum Telefon, um den Notruf zu wählen. Währenddessen starrte Claire auf das stille blasse Gesicht ihres Vaters hinunter. Er sah schrecklich aus. Jetzt, wo das Adrenalin nachließ, schwammen ihre Augen in Tränen und sie wollte doch nicht weinen, sie durfte nicht weinen, nicht jetzt. Sie musste jetzt stark sein für ihre Mom.
    Ihr Dad schlug die Augen auf. Seine Pupillen waren riesig, schrumpften dann jedoch wieder auf die normale Grölse. Sie fühlte sich dadurch, dass er die Augen geöffnet hatte, auch nicht wirklich besser, denn er blickte sie an, als wären sie Fremde.
    Sogar Claire.
    Als er versuchte, sich aufzusetzen, legte ihm Shane seine große Hand auf die Schulter und sagte: »Sir, bleiben Sie lieber liegen, bis der Krankenwagen kommt, okay? Ruhen Sie sich aus. Wissen Sie noch, was passiert ist?«
    Ihr Dad blinzelte langsam und konzentrierte sich dann auf Shanes Gesicht. »Kennen wir uns?«, fragte er. Er klang verwirrt. Claires Kehle schnürte sich zu und wurde ganz heiß. Wieder drängte sie die Tränen zurück.
    »Ja, Sir, ich bin Shane, Claires Freund. Wir haben letzte Woche über Ihre Tochter gesprochen.«
    Daraufhin sah Claire Shane an, denn es war das erste Mal, dass sie von irgendwelchen Gesprächen hörte. Nicht dass das schlimm gewesen wäre, aber sie konnte nicht glauben, dass er einfach ohne sie mit ihrem Dad gesprochen hatte. Das war ja geradezu... mittelalterlich.
    »Ach«, sagte Dad und drehte den Kopf, um Claire anzuschauen. »Du bist noch zu jung für irgendwelche Verabredungen, Claire. Du solltest noch mindestens ein paar Jahre warten.«
    Das klang völlig... zusammenhanglos. Und sonderbar. Sie blinzelte und sagte: »Okay Dad, ich ... Darüber reden wir später, in Ordnung?«
    Der Krankenwagen kam immer schnell in Morganville, deshalb überraschte es Claire nicht besonders, als sie in der Ferne bereits die Sirenen hörte. »Alles wird gut, Daddy«, sagte sie und nahm seine Hand in ihre. »Bald geht es dir wieder gut.«
    Er versuchte zu lächeln. »Das muss es wohl, oder? Schließlich will ich noch erleben, wie du aufs College gehst.«
    »Aber...« Aber ich bin doch auf dem College. Nein, sie musste ihn wohl missverstanden haben. Wahrsch einlich meinte er, dass er ihren Abschluss am College miterleben wollte.
    Denn sonst ergäbe das keinen Sinn. Wahrscheinlich war es normal, dass er ein bisschen verwirrt war. Er war bewusstlos gewesen und bestimmt war es das Herz; sie wusste, dass er seit einiger Zeit deswegen in Behandlung war. Vielleicht konnten sie es dieses Mal in Ordnung bringen.
    »Ich liebe dich, Kleines«, sagte er. »Ich liebe dich und deine Mom sehr. Das weißt du doch, oder?«
    Er legte ihr die Hand auf die Wange und schließlich liefen ihr heiße Tränen über das Gesicht. Sie schloss ihre Finger um seine. »Ich weiß«, flüsterte sie. »Verlass mich nicht, Daddy.«
    Der Krankenwagen stand jetzt mit lauten Sirenen vor der Tür und Claires Mom ließ sich wieder neben Shane nieder. Sie berührte ihn an der Schulter und sagte: »Würdest du sie bitte hereinlassen, mein Lieber?«
    Im Nu war er verschwunden, polterte die Treppe hinunter und rannte zur Haustür. Kurz darauf hörte Claire das Klappern von Metall und schwere Schritte, dann drängten sich zwei Sanitäter ins Zimmer, ein Mann und eine Frau, die Claire und ihre Mom aus dem Weg schoben, damit sie ihre Ausrüstung ausbreiten konnten. Claire wich zur Wand zurück und jetzt, da sie

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