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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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durchflutete ihn wie warme Sonnenstrahlen und ließ ihn für den Moment ihre irreale Situation vergessen.

Kapitel 4
     
    » Z ugegeben, der Typ sieht toll aus. Aber es gibt viele, die sehen mindestens genauso gut aus«, sagte Leah.
    »Aber in seinen Augen ist ein Funkeln, ... das hab ich noch niemals bei jemanden gesehen. Und zudem ist er total nett. Ich mag ihn«, sagte Aidan.
    »Ja, er ist nett. Aber wir wissen nichts von ihm. Irgendwie habe ich das Gefühl, etwas stimmt nicht mit ihm.«
    »Warum sagst du so etwas?«
    »Es ist nur so ein Gefühl ... Ich hatte am ersten Tag an der Uni eine Vision, als ich ihn ansah«, gestand sie.
    »Seit wann hast du Visionen?«, fragte Aidan erstaunt.
    »Es war das erste Mal. Du weißt ja, meine Mum sagt, das zweite Gesicht kommt heraus, wenn die Zeit dafür da ist. Und vielleicht ist es ja nun soweit ... bei mir.«
    Aidan blickte ihre Freundin an und begann zu lachen.
    »Weißt du was? Wir machen eine Party und laden ihn ein. Und dann fragen wir ihn vorsichtig aus. Woher er kommt? Was seine Eltern machen? Und ... und ... Was meinst du?«
    Leah war froh über Aidans Reaktion. Sie wusste nicht, was sie hätte sagen sollen, wenn ihre Freundin sie nach ihrer Vision gefragt hätte. Entschuldige, der Mann, der dir gefällt ist vielleicht ein Vampir. Wie hätte das wohl geklungen? Wahrscheinlich hätte Aidan einen Lachanfall bekommen.
    »Ja, wir machen eine Party. Glaubst du, dein Dad hat etwas dagegen, wenn wir sie in eurem Garten machen?
    »Warum sollte er?«
    »Ich weiß nicht. Aber im Moment ist in der Stadt viel los. Und ich kann mir vorstellen, dass dein Vater gerade jetzt nicht möchte, dass Fremde in seinem Haus ein- und ausgehen.«
    Aidan blickte sie an und nickte. »Das stimmt.« Nachdenklich ging sie weiter. »Ich könnte unsere alte Clique einladen und Elijah. Dad muss ja nicht wissen, dass er neu in der Stadt ist.«
    »Ja, so machen wir es. Ich werde mich zu Hause gleich an den Computer klemmen und E-Mails verschicken«, sagte Leah als sie an die Kreuzung Park Road und Morningside kamen.
    Aidan machte einen Freudensprung und umarmte Leah. »Danke, dass du eine so gute Freundin bist«, sagte sie und ging mit einem verträumten Lächeln die Park Road weiter. Sie war so in sich gekehrt, dass sie heftig erschrak, als sich ein schwarzer Vogel auf ihre Schulter setzen wollte. Mit einer schnellen Bewegung sprang sie zur Seite.
    »Was war das für ein komischer Vogel«, dachte sie. Irritiert blickte sie der, kreischend davon fliegenden, schwarzen Krähe hinterher. Plötzlich hatte sie wie am Tag ihrer Ankunft das Gefühl, verfolgt zu werden. Ruhig blieb sie stehen und blickte rund um sich. Die Straße war voll von Menschen, aber niemand schien besondere Notiz von ihr zu nehmen. Langsam ging sie weiter. In ihrem Inneren war sie aufs Höchste konzentriert. Ein ersticktes Kichern hinter ihr ließ sie zusammenzucken. Sie blieb nicht stehen, sondern drehte sich im Gehen vorsichtig um.
    »Nichts. Es ist niemand da«, sagte sie sich. Sie hielt sich die Hand über die Augen und blickte nach oben. Der Himmel war wolkenlos blau.
    »Seit ich zurück bin, komme ich mir paranoid vor«, sprach sie in Gedanken zu sich selbst. Sie streckte beide Hände in die Höhe, als wolle sie nach den Sonnenstrahlen greifen.
    »Aber jetzt ist Schluss damit, dass ich mich schon am helllichten Tag fürchte.«
    Mit raschen Schritten überquerte sie die Straße und ging auf ihr Elternhaus zu. Zwei Autos parkten in der Einfahrt. Ihr Vater hatte Besuch. Neugierig öffnete sie die Tür und trat ein. Als sie Stimmen hörte, blieb sie stehen.
    »Ich habe die Autopsie durchgeführt. Er hatte keinen einzigen Tropfen Blut mehr im Leib«, hörte sie eine fremde Männerstimme sagen.
    »Vielleicht lag das an der großen Fleischwunde an seinem Hals. Er könnte ausgeblutet sein«, sagte ihr Vater.
    »Bei den anderen Leichen war das genauso. Irgendetwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Es ist geradezu unheimlich, dass alle Leichen blutleer sind.«
    Aidan hörte ihren Vater im Salon auf- und abgehen. Sie kannte seine Schritte. Leise ging sie näher an die Salontür heran.
    »Mrs. Lewis ist seit einer Woche abgängig. Wir haben jeden Stein in der Stadt umgedreht, aber es gibt keinen einzigen Anhaltspunkt, von dem aus wir weiter ermitteln könnten«, sagte ihr Vater. Sie kannte diese Stimmlage. Wenn er in diesem Ton sprach, war er verzweifelt.
    Aidan war an der Tür angelangt und blickte in den Raum. Nun erkannte sie Dr.

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