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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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wie alle anderen selbstverständlich in ihrem Haus übernachten konnte. Rya würde im Notfall aber nur bleiben, bis sie hatte, was sie wollte, und danach verschwinden.
    Vielleicht würde sie sogar aus dem Dark Diamond ausziehen müssen, falls sie gezwungen wäre, zum Beispiel irgendwelche Dokumente oder einen Laptop, Notebook, Tablet zu entwenden. Wenn irgendetwas zusammen mit ihr verschwand, würde man sofort wissen, dass Rya es gestohlen hatte. Und Tom wusste, dass sie im Dark Diamond wohnte und konnte und würde Silvia in dem Fall sicherlich sagen, wo sie zu finden war. Der Gedanke, ihn in dem Fall nie wieder zu sehen, machte sie unerklärlich traurig. Doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen.
    Sollte dieser Fall eintreten, dann sollte sie in jedem Fall noch etwas Wichtiges tun. Sie blickte Tom an, der geistesabwesend ins Feuer schaute, das seine Augen noch intensiver wie Bernstein schimmern ließ.
    „Tom.“
    Er wandte sich ihr zu und lächelte in einer Weise, dass sie sich von diesem Lächeln körperlich gestreichelt fühlte. Wie machte er das nur, dass sein Lächeln diese Wirkung hatte? Es war jedenfalls ein höchst angenehmes Gefühl.
    „Ich habe dich gegoogelt.“ Sie hoffte, dass er das nicht als ein Eindringen in seine Privatsphäre betrachtete.
    Er nickte. „Das war mir klar. Das hätte ich im umgekehrten Fall auch getan.“ Er sah ihr in die Augen. „Und? Bin ich ein Monster?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Die Sache, wegen der du damals dein Haus verlassen hast, ist geregelt. Die Polizei sucht nicht nach dir. Du kannst also jederzeit nach Hause zurück.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß. Aber das Haus gehört inzwischen der Bank, und ich möchte nicht alten Freunden begegnen und sie durch meine Rückkehr in die Verlegenheit bringen, dass sie sich gezwungen sehen, mir ein Dach über dem Kopf zu geben.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und ich will nicht, dass sie sehen, was aus mir geworden ist.“ Er lächelte. „Aber du musst dir keine Sorgen um mich machen. Der Manager der Tanztruppe, die im Dark Diamond gastiert, hat mir in Aussicht gestellt, mich fest anzustellen und mitzunehmen, wenn die Truppe zum nächsten Engagement weiterzieht. Falls ich mich weiterhin als so fleißig und zuverlässig erweise wie an den letzten beiden Abenden, die ich für ihn gearbeitet habe, wird er mich wohl nehmen. Für heute Abend habe ich mich mit der Teilnahme an einem wichtigen Gottesdienst entschuldigt. Er hatte dafür Verständnis.“
    „Das freut mich für dich.“ Es freute sie wirklich. Aber es betrübte sie, dass sie ihn dann nie wiedersehen würde. Wieso eigentlich? Sie kannte ihn doch kaum.
    Jemand schlug einen Trommelwirbel, um aller Aufmerksamkeit auf das Maikönigspaar zu richten, das sich von seinem Thron erhoben hatte. Sabrina, die Maikönigin, machte eine ausholende Geste, die allen Anwesenden galt.
    „Es ist Zeit für den letzten Akt. Seid gesegnet und habt Freude.“
    Sie reichte ihrem Partner Eric die Hand, der sie ergriff, als wäre sie eine Kostbarkeit und sie ins Haus geleitete. Rya fragte sich, was das bedeuten sollte. Silvia lieferte zumindest einen Teil der Erklärung. Sie stellte wieder die zwei Körbe auf den Tisch.
    „Wir losen die Zimmer aus“, erklärte sie. „Die Paare ziehen eine gemeinsame Zimmernummer aus dem gelben Korb, die nicht Verpaarten eine aus dem grünen. Die Zimmer 1 bis 6 befinden sich im Erdgeschoss, 7 bis 12 im ersten Stock, die Nummern stehen an der Tür. Unser Königspaar residiert in Zimmer 1. Ich wünsche euch ebenfalls viel Freude und eine gute Nacht. Seid gesegnet!“ Sie zog sich mit John zurück.
    Tom half Rya auf und ging mit ihr zum Tisch. „Nehmen wir ein gemeinsames Zimmer, oder …“
    „Nein.“ Allein der Gedanke erschreckte sie, nachdem sie schon Probleme gehabt hatte, Toms Anwesenheit für zwei Stunden in ihrem Hotelzimmer auszuhalten. Aber, verdammt, das hatte so geklungen, als würde sie ihn ablehnen.
    „Kein Problem“, sagte er, bevor sie sich entschuldigen konnte. „Dann lassen wir das Los entscheiden.“
    Er ließ ihr den Vortritt. Rya zog einen Zettel aus dem grünen Korb und fand darauf die Nummer 4. Tom wühlte ein bisschen in den Zetteln herum, ehe er einen herauszog und wie die anderen ins Haus ging. Rya fand Zimmer 4 am Ende des Flurs neben dem Wohnzimmer. Als sie die Tür öffnete, fand sie sich in einem Raum wieder, der liebevoll dekoriert worden war und zum Glück keine weißen

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