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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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dritte. Es ging leichter, als sie befürchtet hatte. Dass ihr aus dem Keller ein Duft nach Kräutern, Holz und Äpfeln in die Nase stieg und nicht einmal ein Hauch von Reinigungsmittel, half ihr zusätzlich. Sie überwand die letzten Stufen.
    Die erwartete Panik blieb aus. Wahrscheinlich war das auf Toms Gege n wart zurückzuführen. Aber das war ihr letztendlich egal. Die Abwesenheit der Angst tat ihr gut und gab Zuversicht. Und die erforderliche Kraft, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.
    Für ein so großes Haus war der Keller überraschend klein. Außer He i zungsraum, Waschraum und Trockenraum beherbergte er nur noch zwei Abstellräume. In einem hingen getrocknete Kräuterbündel auf Wäscheleinen, von denen ein betörender Duft ausströmte. Tom sog den Geruch hörbar ein und lächelte. Im zweiten Raum lagerten Lebensmittel, unter anderem Äpfel in einer großen Kiste.
    Tom blieb in jedem Raum eine Weile regungslos stehen und starrte ins Le e re. Das wirkte unheimlich. Als er aus seiner geistigen Versenkung, oder was immer das war, wieder auftauchte und ihr Unbehagen bemerkte, lächelte er. Es wirkte beruhigend.
    „ So kann ich besser nachdenken, wo hier wohl etwas versteckt sein kön n te“, erklärte er.
    Aber im Keller war nichts. Obwohl sie in jeden Winkel sahen, in dem man etwas verstecken könnte – Tom schraubte sogar die Gitter vor den Belü f tungsschächten ab – fanden sie keine verborgenen Akten, einen weiteren Laptop oder überhaupt irgendetwas Verstecktes.
    „ Ich glaube“, sagte Tom, nachdem er das letzte Gitter mit seinem T a schenmesser wieder angeschraubt hatte, „dass Silvia tatsächlich nichts mit Marty Kirks Verschwinden zu tun hat.“
    „ Aber alle Spuren führen zu Aid for the Homeless.“
    Er nickte. „Silvia ist aber nicht deren einziges Vorstandsmitglied. Es gibt noch mehrere und außerdem etliche Sponsoren, die theoretisch auch dafür infrage kommen, falls Marty Kirks Verschwinden eine kriminelle Ursache haben sollte. Davon abgesehen, wenn ich ein Verbrecher wäre und Obdac h lose verschwinden lassen würde – warum auch immer –, dann würde ich Spuren legen, die auf jemand anderen hin und ganz weit von mir weg weisen. Aid for the Homeless bietet sich mit seiner Arbeit für die Obdachlosen in so einem Fall geradezu an. Vielleicht hat jemand von Aid for the Homeless ta t sächlich Dreck am Stecken, aber dieser Jemand ist mit an Sicherheit grenze n der Wahrscheinlichkeit nicht Silvia.“ Er berührte ihren Arm. „Komm. Lass uns ins Zimmer zurückschleichen und so tun, als hätten wir nicht Silvias Gastfreundschaft eklatant gebrochen.“
    Er nahm ihre Hand und sah sie mit demselben bewundernden Blick an wie vorhin. Diesem Blick, der ihr zeigte, wie sehr er sie begehrte. Doch in seinen Augen offenbarte sich noch mehr. Eine Sehnsucht, die ein schmerzliches Echo in ihr hervorrief. Bevor sie darauf reagieren konnte, zog Tom sie zur Treppe. Wieder vergewisserte er sich, dass sich im Flur niemand aufhielt, ehe er zuließ, dass Rya ihn betrat. Leise schloss er die Tür zum Keller und nahm wieder Ryas Hand, legte den Arm um ihre Schultern und vermittelte ihr wi e der ein Gefühl von Sicherheit, das sie genoss.
    Sie schafften es ungesehen in ihr Zimmer zurück.
    „ Danke“, fühlte sie sich bemüßigt zu sagen. „Und es tut mir leid, dass ich mich bei euch eingeschlichen habe. Ich wollte niemandes Gefühle verletzen oder respektlos gegenüber eurer Religion sein.“
    Er strich ihr sanft über die Wange. „Ich weiß.“
    „ Wie bist du drauf gekommen, dass ich keine von euch bin?“
    Er lächelte. „Wärst du eine von uns, hättest du auf meine Bemerkung, d a mals in deinem Hotelzimmer, dass Schlangen in manchen Kulturen Götter sind, nicht behauptet, dass das nicht deine Kultur wäre. Außerdem habe ich vorhin deine Unsicherheit gespürt. Du hast dich ständig umgesehen und getan, was alle tun, in einer Weise, die jedem aufmerksamen Beobachter ve r raten hat, dass du von den Gebräuchen bei einem Beltane-Fest keine Ahnung hast.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das könnte man noch damit entschuld i gen, dass es dein erstes Beltane-Fest ist, aber dann hättest du nicht das Sy m bol einer Priesterin getragen. Und die letzten Zweifel hast du beseitigt, als du ein Kondom verlangt hast.“
    Sie sah ihn verständnislos und befremdet an. „Ich benutze immer ein Ko n dom, wenn ich mit einem Mann schlafe, den ich gerade erst kennengelernt habe.“
    Er nickte lächelnd. „Das tue

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