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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Nacht neben einem Mann verbracht hatte, würde sie wohl nach einer Weile wie immer aufwachen, aber darauf wollte sie sich nicht verlassen. Außerdem hatte sie es hinter sich, wenn sie es bald erledigte und nicht erst Stunden sp ä ter.
    Sie blickte auf Toms Gesicht, das im Schlaf vollkommen entspannt war und im Licht des durchs Fenster hereinscheinenden Mondes noch attraktiver wirkte als bei Tageslicht. Seine sinnlichen Lippen sahen aus, als würde er sie gleich öffnen, um Rya zu küssen. Sie widerstand mit Mühe dem Impuls, di e ses Gesicht zu streicheln und mit den Fingern durch sein Haar zu fahren. Aber das hätte ihn geweckt und ihr Vorhaben vereitelt. Sie musste ihren Job erledigen. Aber sie würde sehr viel lieber liegen bleiben, sich an Tom k u scheln und seine Wärme genießen. Und ja, auch sehr gern noch einmal seine Zärtlichkeiten und die Leidenschaft, die sie in ihr hervorgerufen hatten.
    Aber erst die Arbeit. Das Vergnügen musste warten.
    Sie stand vorsichtig und so leise wie möglich auf und sah erleichtert, dass Tom nicht aufwachte. Wenn er wach geworden wäre, hätte sie sich mit einem Gang auf die Toilette entschuldigen müssen, aber in dem Fall nicht länger als höchstens eine Viertelstunde wegbleiben können. Sonst wäre ihm ihre lange Abwesenheit aufgefallen.
    Sie zog so leise wie möglich ihr Kleid über, schlüpfte barfuß auf Zehenspi t zen aus dem Zimmer und schloss ebenso leise die Tür hinter sich. Im Flur war alles still. Ein Nachtlicht brannte, um den Besuchern gefahrlos zu ermö g lichen, den Weg zur Toilette zu finden. Silvias Arbeitszimmer lag neben dem Wohnzimmer, wie Rya im Laufe des Tages herausgefunden hatte. Sie ging den Flur entlang und öffnete vorsichtig die Tür. Dahinter brannte kein Licht; niemand hielt sich darin auf. Der Mond schien auch hier durch das Fenster und gab genug Licht, dass sie alles erkennen konnte und nicht auf ihrem Weg zum Schreibtisch irgendwo anstieß und stürzte.
    Sie schaltete eine Leselampe auf dem Schreibtisch ein und sah sich um. A u ßer einem Laptop auf dem Tisch sah sie keinen Computer. Abgesehen von einem Smartphone, das daneben lag und am Ladekabel hing.
    Rya setzte sich und schaltete den Laptop ein, der die Eingabe eines Pas s wortes verlangte. Damit hatte sie zwar gerechnet, fand es aber doch enttä u schend, da es die Sache verkomplizierte. Welches Passwort würde eine Frau wie Silvia Carter benutzen? Ihren Namen wahrscheinlich nicht, aber Rya versuchte es trotzdem. Wie erwartet war es das falsche Passwort. Sie versuc h te es mit Wicca .
    Das Passwort war ebenfalls falsch. Und sie wusste zu wenig über den Kult, den Glauben dieser Leute, als dass sie es hätte erraten können. Falls der La p top dasselbe System besaß wie ihr eigener, so würde nach dem dritten falsch eingegebenen Passwort gar nichts mehr gehen. Sollte sie den Laptop mitg e hen lassen? Dann müsste sie sofort verschwinden, weil das Ding zwar in ihre Umhängetasche passte, deren gesegnete Ausmaße sie nicht zum ersten Mal zu schätzen wusste, aber sie derart ausbeulen würde, dass man sofort sah, was darin steckte. Da sie ohne Laptop gekommen war, würde das auffallen.
    Doch selbst wenn sie ihn einsteckte und sofort verschwand, wäre das auch kein Ausweg, denn Tom wusste, dass sie im Dark Diamond wohnte. Er wü r de das Silvia sagen und die ihr die Polizei auf den Hals hetzen. Mist! Es sei denn, sie checkte noch in der Nacht aus und kroch woanders unter. Aber dann würde sie Tom erst recht nicht wiedersehen können, denn er würde das zu R echt als Verrat einstufen. Und in dem Zuge auch erkennen, dass Rya keine Wicca war und sich unter Vortäuschung falscher Tatsachen hier eing e schlichen hatte. Und allein der Gedanke, ihn zu enttäuschen, verursachte ihr ein schlechtes Gewissen.
    Sie sah sich im Zimmer um, in der Hoffnung, etwas zu finden, das ihr einen Hinweis gab, was Silvia als Passwort verwendet haben könnte. Sie zuckte zusammen und keuchte erschrocken auf, als sie sich umdrehte. Tom stand an der Tür und blickte sie kalt an.
    „ Darf ich fragen, was du hier machst?“ Er warf einen Blick an ihr vorbei auf den Laptop, auf dessen Bildschirm immer noch deutlich sichtbar ‚Access denied’ in Rot blinkte. „Außer dem Offensichtlichen, dass du in Silvias Date i en einbrechen willst.“ Seine Fuchsaugen wirkten bedrohlich.
    Rya schätzte ihre Chance ab, an ihm vorbeizukommen und aus dem Haus zu sein, ehe er sie aufhalten konnte und kam zu dem Schluss, dass die gleich

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